Erst verwechselte der Fuchs den Wochentag und ging schon am Mittwoch in die Kirche, dann verpasste er den Geburtstag des Freundes, später vergaß er sogar das Jagen. Mit der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ startet am Donnerstagabend – es ist der Weltalzheimertag – das „Theaterfest der Generationen“ im Zentralwerk in der Riesaer Straße. Die Theatercompagnie Freaks und Fremde bietet bis zum Sonntag Geschichten über das Alter, das Vergessen, den Tod und das Leben und nutzt dabei die veschiedensten Möglichkeiten, um mit dem Publikum in Kontakt zu treten: Theater, Lesung, Diskurs, Tanztee, Livemusik, Begegnung und Austausch.
Auf dem Innenhof des Zentralwerkes ist während des Festes ein großen Theaterzelt mit 180 Plätzen aufgebaut. Es ergänzt die 99 Plätze im historischen Ballsaal des Gemeinschaftshauses. „Wir wollen das ins Rampenlicht stellen, was im öffentlichen Diskurs meist unterbelichtet ist: Das Altern, das Vergessen, die Frage danach, wie wir uns verändern, wenn eine Gesellschaft immer älter wird, wie junge und alte Menschen ein Zusammenleben meistern, das für alle bereichernd sein kann“, erläutert Tanja Mette-Zimmermann das Projekt und verspricht, dass die Geschichten auf „poetische, lebendige und mitreißende Weise erzählt werden“.
Die Veranstalter hätten sich ganz bewusst für den Stadtteil Pieschen und das Zentralwerk entschieden, weil man sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu Senioreneinrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten bewegen würde. Andere Optionen wie den Großen Garten oder den Alaunpark habe man darum verworfen.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Theaterfestes der Generationen ist kostenlos. Das hat einen guten Grund. Vergangenen Mittwoch wurde dem Projekt der Theatercompagnie Freaks und Fremde der erstmalig vergebenen Förderpreis für Kunst und Demografie „KunstZeitAlter“ übergeben. „Ein Kunstpreis mit Bezug zum demografischen Wandel ist wohl bisher einmalig in Deutschland und hat kreative Köpfe zu unterschiedlichsten Ideen stimuliert, wie das Thema der alternden Gesellschaft künstlerisch verarbeitet werden kann“, sagte Kunstministerin Eva-Maria Stange bei der Preisverleihung. Ihr Ministerium hatte den Preis in Kooperation mit dem Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. und der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung ausgelobt. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro konnte die Theatercompagnie das Theaterfest planen, organisieren und finanzieren.
Jetzt hoffen die Theaterleute auf viel Zuspruch, neugierige Besucher und vor allem auf Gäste aus allen Altersgruppen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann Plätze per e-Mail reservieren lassen. (office@freaksundfremde.de)
Donnerstag:
- 19.00 Uhr – Das Fest öffnet seine Tore. Tanz, Bilder und Musik im Hof
- 19.30 Uhr – „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“
- 21.00 Uhr – „Der alte König in seinem Exil“
Freitag:
- 10.00 + 11.30 Uhr – „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“
- 19.00 Uhr – Live-Musik im Theaterzelt mit Tworna / Deutsche Volkslieder im neuen Gewand
- 20.00 Uhr – „Die Känguru-Chroniken“ Gastspiel des Hoftheaters Dresden
- 22.00 Uhr – Ausklang mit Tworna
Sonnabend:
- 15.00 bis 18.00 Uhr Familien-Nachmittag mit Musik von Krambambuli,
- Theater „Die Gebrüder Grimmig spielen Der Wolf und die sieben Geisslein“
- Live-Geschichten-Mal-und-Erzähl-Improvisation mit Cesar Olhagaray
- 20.00 Uhr – „Ente, Tod und Tulpe“
- 21.00 Uhr – Tanzmusik mit „Shoe Swing Stringers“
- 22.30 Uhr – „Freakshow – The Best In Town“
Sonntag:
- 11.00 Uhr – Theaterfrühstück im Theaterzelt: „Die Gebrüder Grimmig spielen Der verstiefelte Kater“, Live-Geschichten-Mal-und-Erzähl-Improvisation mit Cesar Olhagaray
- 16.00 Uhr – „Ente, Tod und Tulpe“
- Abschluss mit Musik, Kuchen, Spielen im Hof und Gesprächen.
Platzreservierung unter office@freaksundfremde.de möglich.
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