Welchen Einfluss die Automobilindustrie auf die deutsche Wirtschaft hat

Die deutsche Wirtschaft ist breit aufgestellt und nicht von einzelnen Branchen abhängig. Jedoch gibt es natürlich stärkere und weniger relevante Sektoren, die einen unterschiedlichen Beitrag zur gesamten Wirtschaftskraft des Landes leisten. Den meisten Menschen ist bewusst, dass die deutsche Automobilindustrie immer noch das Zugpferd der deutschen Wirtschaft ist. Auf den nächsten Plätzen der umsatzstärksten Branchen in Deutschland folgen der Maschinenbau, die chemisch-pharmazeutische Industrie, die Ernährungsindustrie und die Elektrotechnik.

Doch Deutschland bemüht sich auch, in modernen Branchen Anschluss zu halten. Im digitalen Bereich ist hier vor allem die Spieleindustrie zu nennen, die besonders im Glücksspielsegment enorm zulegen konnte. Durch die neue Gesetzeslage stehen lizenzierte Glücksspielanbieter, wie LeoVegas, auf einem soliden rechtlichen Fundament. Auch in den Bereichen KI und Softwareentwicklung versuchen deutsche Unternehmen vom Wachstum zu profitieren.

Bis die Automobilindustrie als Schwergewicht der Branche abgelöst wird, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Wie unsere folgenden Analysen zeigen, gibt es dafür einige Gründe.

Der Gigant unter den Wirtschaftszweigen – die Autoindustrie als Anker der deutschen Wirtschaft

Es gibt klare Gründe, warum der öffentliche Nahverkehr für das Klima wichtig ist. Rein wirtschaftlich betrachtet ist eine Schrumpfung der Automobilindustrie für Deutschland aber nicht empfehlenswert. Sie ist nicht nur die wichtigste Industrie, sondern auch die mit Abstand größte Branche, wenn es um verarbeitendes Gewerbe geht. Im Jahr 2020 lag der Umsatz noch bei 378 Milliarden Euro, geschrumpft war er nur zeitweilig aufgrund von Lieferschwierigkeiten.

Und obwohl Deutschland in puncto Digitalisierung eher schlecht abschneidet, ist das Land im Bereich E-Mobilität ebenfalls ganz vorn mit dabei. Neue Patente, die in diesem Bereich angemeldet werden, stammen mit einer Frequenz von 1 zu 3 aus Deutschland.

Damit wird klar, dass die Industrie intensiv daran arbeitet, die Zukunft der Branche auf mehr Nachhaltigkeit und mehr Ökologie auszurichten. Warum aber ist die deutsche Autowirtschaft so erfolgreich? Es ist vor allem die Bereitschaft zu Innovationen. Erst vor vier Jahren (2019) wurden die weltweiten Fördergelder für Entwicklung auf einen Betrag von 45 Milliarden Euro pro Jahr erhöht. Damit kann sich Deutschland deutlich von amerikanischen und asiatischen Unternehmen abheben und bleibt an der Spitze.

Starke Exportnation – deutsche Wagen fahren überall

Der Titel „Weltmeister“ ist schon in vielen Bereichen an Deutschland vorbeigerutscht. Wenn es aber darum geht, den Exportweltmeister der Automobilindustrie zu küren, ist Deutschland Spitzenreiter. In der Zeit vor 2020 wurden pro Jahr rund 3,5 Millionen PKW in Deutschland produziert. Ein Anteil von 2,6 Millionen wurde später ins Ausland weiterverkauft.

Damit werden rund ein Drittel der hierzulande produzierten Fahrzeuge eigentlich exportiert. Weltweit sind deutsche Autos auf der Straße keine Seltenheit und dank technischer Innovationen können die Deutschen auch prognostisch weiterhin auf Exporte hoffen.
Der Arbeitsmarkt wird durch die Automobilindustrie erheblich beeinflusst Mehr als vier Prozent aller berufstätigen Menschen in Deutschland sind direkt oder indirekt von der Automobilbranche abhängig. Hier sind einerseits die Mitarbeiter in Autowerkstätten, Hersteller von Reifen, Autohäuser und Chemiebranche zu nennen. Dasallerdings sind nur direkte Mitarbeiter der Branche, tatsächlich gehören hier noch viel mehr Arbeitnehmer mit dazu.

Würde die Automobilbranche in Deutschland stark geschwächt, hätte das ganz erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Dabei ist der Anteil an Mitarbeitern in der Branche in den letzten Jahren sogar noch gestiegen. Das liegt unter anderem auch daran, dass es Wandlungen in der Branche gibt. Automatisierte Fahrhilfen, Installation von künstlicher Intelligenz, neue Innovationen – der Bedarf ist riesig, die Branche wächst immer weiter. Es gab Studien, die belegten, dass etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland indirekt oder direkt von der Produktion von Fahrzeugen abhängig sind. Befindet sich die Branche in einer guten Zeit, profitieren sie davon. Gibt es allerdings Krisen, entsteht ein wirtschaftliches Bündelrisiko. Daimler, VW und BMW sind systemrelevant und können zu erheblichen Crash-Situationen in der Wirtschaft führen.

Viele Branchen sind von der Automobilbranche abhängig – das birgt Potenzial und Risiken

In den vergangenen Jahrzehnten konnte eine klare Entwicklung verfolgt werden. Zahlreiche Branchen haben eine Art Abhängigkeit von der Automobilbranche entwickelt. Hier sind unter anderem Zulieferer zu nennen, die abhängig von der Existenz der großen
Unternehmen wie BMW, VW und Daimler sind. Es gibt kaum andere relevante Abnehmer für Produktionen, und wenn die Autobranche scheitert, stehen auch die Zulieferer vor einem ernsten Problem.

Das kann so weit gehen, dass eine Krise in den großen Autokonzernen mittelständische und kleinere Betriebe an den Rand des Ruins bringt! Und das wiederum führt uns zurück zum Risiko für den Arbeitsmarkt. Macht ein Unternehmen mehr als die Hälfte seines Jahresumsatzes durch Aufträge aus der Automobilbranche, ist ein Einbruch oft mit enormen Einkommensverlusten verbunden.

Mitarbeiter werden plötzlich nicht mehr benötigt oder können nicht mehr bezahlt werden und verlieren den Job. Abhängige Unternehmen haben heute kaum mehr eine Chance, sich auf andere Weise am Markt zu etablieren. An der deutschen Automobilindustrie hängen also nicht nur die großen Konzerne wie Daimler, sondern vor allem Schattenunternehmen, die gar nicht so recht im Fokus der Öffentlichkeit stehen.

Abhängigkeit ist nicht nur in Deutschland ein zentrales Problem der Wirtschaft

Wer nun aber glaubt, die deutsche Automobilindustrie hätte mit dem Abhängigkeitspotenzial ein Monopol geschaffen, unterliegt einem Irrtum. Werfen wir einen Blick nach Saudi-Arabien, es wird klar, dass es dort vor allem Öl ist, was die Volkswirtschaft dominiert. In britischen Gefilden sind es Finanzgeschäfte, die aus wirtschaftlicher Sicht unverzichtbar sind.

Finnland hatte mit der Fokussierung auf die Produktion von Nokia-Mobiltelefonen fast den Bankrott der Wirtschaft herbeigeführt. Nachdem Nokia am Markt gescheitert war, geriet das Land sogar in eine Rezession! Und was bedeutet das für Deutschland? Bringt die Abhängigkeit von einer Branche womöglich die gesamte Volkswirtschaft in Gefahr? Es gab schon viele Krisen, von denen auch die Automobilbranche nicht verschont blieb.

Die Welt befindet sich gerade im Umbruch, E-Mobilität wird immer wichtiger, Benziner hingegen gehören schon bald zur Vergangenheit. Es gibt Hürden und Themen, die die Industrie stemmen muss. Da die deutsche Automobilindustrie schon immer gezeigt hat, dass die Bereitschaft zu Innovation und Forschung vorhanden ist, sind viele Experten zuverlässig. Es wäre schlichtweg undenkbar, Deutschlands wichtigsten Wirtschaftssektor buchstäblich „vor die Hunde“ gehen zu lassen. Mobilität ist ein Thema, das die Menschen auch noch in 100 Jahren beschäftigen wird. Zwar hat sich dann die Art der Fortbewegung vollständig verändert, doch selbst autonome Fahrzeuge müssen von irgendwem hergestellt werden. Und wer, wenn nicht die deutschen Autobauer, wäre wie dafür geschaffen, der Mobilität ein neues Gesicht zu geben. Mit der Entwicklung des Automobils haben es die Deutschen schon einmal geschafft, Weltführer zu werden. Das ist durchaus auch in Sachen E-Mobilität und neuer Mobilität möglich.