Knisternd springen kleine Feuerfunken in den frühen Abendhimmel über der Leipziger Straße. Warm und festlich leuchten die Decken des alten Ballsaals „Astoria“, wenn man von außen einen neugierigen Blick in die erste Etage wirft. Am 18. Dezember hatte das Projektteam „Astoria“ zum Soft-Opening in das historische Gebäude geladen. Wer vorbeikam, wurde herzlich begrüßt und konnte kostenlos weihnachtlich gewürztes Popcorn genießen. Schnell kam man ins Gespräch, durfte eigene Ideen zum Nutzungskonzept äußern. Diese landeten beim Soft-Opening in der „Wunschkiste für’s Astoria“.

Baustellencharme mit Zukunft
Beim neugierigen Schlendern durch die Räumlichkeiten mit ihrem besonderen Baustellencharme, der bereits von Zukunft träumen lässt, wird an einer nostalgischen Popcornmaschine der süße Snack zubereitet. Zimtiger Duft weht durch den stimmungsvoll beleuchteten Saal, dessen Wände charmant von den Renovierungsarbeiten der letzten Monate erzählen. Im Saal steht eine Tischtennisplatte, die von einer Gruppe junger Männer ausgelassen bespielt wird, daneben leuchten die Baustrahler gleißend hell. Fröhliche Unterhaltungen plätschern aus dem Hinterhof in den Saal, wo sich Besucherinnen und Besucher rund um Feuerschalen versammelt haben. Dort gibt es Bratwurst und würzigen Glühwein.

Neues Leben in einem Saal mit Geschichte
Vor etwa hundert Jahren war der Saal ein lebhaft besuchter Festsaal, später diente er als Probenstätte des Dresdner Staatsschauspiels. Zuletzt wurde der geschichtsträchtige Raum vom China-Restaurant „Sonne“ genutzt und in desolatem Zustand hinterlassen. „Wir fanden einige gelbe, ungeöffnete Briefe, die noch an den Vormieter adressiert waren“, berichtet eine Mitarbeiterin des Projektteams.
Nun hat die PAN Veranstaltungslogistik und Kulturgastronomie GmbH, die unter anderem auch die „Wenzel“-Restaurants und die „Dresdner Filmnächte“ betreiben, das aus dem 19. Jahrhundert stammende historische Gebäude übernommen. Das Team kümmert sich liebevoll um die Sanierung und Wiederbelebung der Räumlichkeiten im ersten Stock. Die „Elbe 58 Karaokebar“ ist weiterhin im Erdgeschoss zu finden, drumherum wird bereits eifrig gewerkelt. Büroräume befinden sich in einem modern verglasten Anbau sowie im hinteren Bereich des Erdgeschosses. Die PAN hat ihren Firmensitz schonmal aus der Neustadt hierher verlegt.

Ort für Kultur und Begegnung
„Wir haben bereits jetzt Anfragen für die nächste Weihnachtszeit erhalten. Viele möchten unsere Räumlichkeiten mieten“, erklärt eine Projektmitarbeiterin. Noch ist nicht abschließend geklärt, wie das Nutzungskonzept genau aussehen wird. Doch schon jetzt lässt sich erahnen, wie lauschige Sommerabende mit Sektempfang oder Lesungen im Hinterhof stattfinden könnten, wie Live-Musik und Filmvorführungen im alten Ballsaal Dresdnerinnen und Dresdner mit Kulturhunger anziehen.
„Wir wollen, dass alle etwas von dieser Location haben“, so die Projektbeteiligten. Ein „Ort für Kultur und Begegnung“ soll der Ballsaal mit angrenzenden Räumen werden. Über eine Metalltreppe gelangt man direkt in den Hinterhof, der in der warmen Jahreszeit Platz etwa fünfzig Personen bietet. Noch befinden sich die neuen Betreiber in der konzeptionellen Findungsphase. Anfang des neuen Jahres soll dann auch die „Astoria“-Website an den Start gehen.

Astoria – im Alten Ballhaus
- Leipziger Straße 58, 01127 Dresden
- filmnaechte.de/dresden
- wenzel-restaurant.de
P.S. Neben dem Astoria-Filmpalast gab es in Dresden einst auch ein Astoria-Hotel in Dresden. Mehr dazu im Stadtwiki.




