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35 Jahre „Klax“ – Dresdens älteste Nachtbar feiert Jubiläum

Am 20. Dezember 2025 feierte die Dresdner Nachtbar „Klax“ ihr 35-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie 1990 von Wolfgang „Wolle“ Förster, der das Gebäude an der Leipziger Straße damals zunächst für 500 DDR-Mark monatlich von der kommunalen Gebäudeverwaltung anmietete, sanierte und später erwarb. Die Nachtbar gilt heute als die älteste ihrer Art in Dresden.

Stargast zum Jubiläum - Foto: J. Frintert
Stargast zum Jubiläum – Foto: J. Frintert

Zahlreiche Prominente waren in den vergangenen Jahrzehnten zu Gast im „Klax“, darunter Olivia Jones, Eberhard Cohrs, H.P. Baxxter, Frank Zander, Paul Panzer, Melanie Müller, Molly Luft, Lemmy Kilmister und viele weitere bekannte Namen aus Fernsehen, Musik und Unterhaltung.

Drag-Queen zu Gast

Olivia Jones, die wohl größte Drag-Queen Deutschlands, besuchte Wolle dann heute auch zum Jubiläums-Pressetermin und wird am Abend in der Nachtbar auftreten. Standesgemäß fuhren Jones und Förster im Maybach vor, Wolle glänzte im rosa Anzug und Olivia in einem atemberaubenden Kleid. Olivia trat hier im Klax schon vor mehr als 30 Jahren auf, damals noch nicht ganz so berühmt wie heute. Dem Klax hat sie die Treue gehalten und zum Interview setzte sie sich zu Wolle aufs rote Sofa und die beiden plauderten über die Klax-Geschichte.

Ursprünglich wollte Wolle Förster das Gebäude als Spielhalle nutzen. Namensgeber der Bar ist ein uralter Atari-Spielautomat mit dem Namen „Klax“, der sich noch heute im Besitz des Gründers befindet. Denn eigentlich wollte er hier eine Spielhalle eröffnen. Witziges Detail: Schon zu DDR-Zeiten gab es hier in der ehemaligen Fleischerei Müller Automaten, aber welche aus denen man sich Würstchen nehmen konnte.

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Zum Start 1990 gab es noch keine nackte Haut zu sehen. Foto: Archiv nachtbar Klax
Zum Start 1990 gab es noch keine nackte Haut zu sehen. Foto: Archiv nachtbar Klax

Statt Spielautomaten entschied sich Wolle Förster dann aber doch für ein Lounge-Konzept mit Sofas, Bar und Billard. In den 1990er-Jahren entwickelte sich das „Klax“ schnell zum beliebten Treffpunkt für Nachtschwärmer. „Nackte Haut gab es zunächst nur an den „Clubabenden“ zu sehen“, erzählt Wolle Förster. „Doch eines Abends hatte eine Besucherin die spontane Idee, für die anderen Gäste einen Striptease hinzulegen. Das kam so gut an, dass wir das Konzept auf ein Striplokal umstellten.“ Dazu beantragte Wolle eine Genehmigung für die „Zur-Schau-Stellung von Personen“, baute den runden Tresen mit Go-Go-Stange ein und später auch eine Dusche für die Wet-Shirt-Partys.

Olivia Jones und Wolle Förster plauderten auf der roten Couch über 35 Jahre Klax-Geschichte. Foto: J. Frintert
Olivia Jones und Wolle Förster plauderten auf der roten Couch über 35 Jahre Klax-Geschichte. Foto: J. Frintert

Heute bietet das „Klax“ Platz für rund 70 Gäste. Etwa 30 Prozent der Besucher sind Frauen. Zusätzlich gibt es einen mietbaren Club-Partyraum für bis zu 50 Personen, der für private Feiern genutzt werden kann.

Das Jubiläum wird bereits das ganze Jahr über mit verschiedenen Aktionen gefeiert. Bis Jahresende gibt es montags bis donnerstags spezielle Angebote. Den Abschluss bildet eine große Silvesterparty. Die Nachtbar hat täglich ab 21 Uhr geöffnet.

Rotlich in der Rotlicht-Bar - Foto: J. Frintert
Rotlich in der Rotlicht-Bar – Foto: J. Frintert

Mit der Gründung des „Klax“ begann für Wolle Förster der Weg in die Selbstständigkeit. Heute beschäftigt der Unternehmer 52 Mitarbeitende in fünf Unternehmen, darunter die Wolle Projekt GmbH, das Sachsen-Automaten-Team, Wolle-Werbung, die MWAT-Games UG und die Wolle Betriebs GmbH. Letztere betreibt unter anderem das Lokal „Sushi & Wein“, das neben Restaurantbetrieb auch Catering, Lieferservice und Sushi-Lehrgänge anbietet. Kürzlich wurde dort der 13.642. Kursteilnehmer begrüßt.

Förster ist gelernter Elektronikfacharbeiter mit Abitur. Ein geplanter Studienweg wurde ihm zu DDR-Zeiten aufgrund systemkritischer Äußerungen verwehrt. Stattdessen baute er sich als DJ ein neues berufliches Fundament auf und erreichte 1989 die höchste Berufs-Einstufung als DJ in der DDR. Trotz Rückschlägen setzte Förster seine unternehmerischen Ideen mit Zielstrebigkeit um. Die Mitarbeiter spielen für ihn dabei eine zentrale Rolle. „Ohne die Dresdner und ohne meine Mitarbeiter – und die meisten von ihnen sind ja auch Dresdner – hätten wir den 35. Geburtstag des ‚Klax‘ nicht geschafft“, so Förster.

Die Liebe ist zum Pfeffi geblieben - Wolle Förster vor 35 Jahren. Foto: Archiv Nachtbar Klax
Die Liebe ist zum Pfeffi geblieben – Wolle Förster vor 35 Jahren. Foto: Archiv Nachtbar Klax

Nachtbar Klax

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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