Die Abrissprofis der Firma Centro beginnen am Montag, dem 29. September, mit dem Rückbau der stillgelegten Werkbahnbrücke über die Rankestraße in Kaditz. Die Arbeiten sollen bis zum 21. November 2025 abgeschlossen sein. Die Brücke befindet sich unmittelbar neben der Autobahnbrücke der A4, Umleitungen werden ausgeschildert.
Die stark beschädigte Brücke wird aus Sicherheitsgründen vollständig entfernt. Der Rückbau betrifft den Überbau sowie die seitlichen Widerlager im oberirdischen Bereich. Während der akuten Abbruchphase vom 13. bis 17. Oktober 2025 ist eine Vollsperrung der Rankestraße für alle Verkehrsteilnehmer erforderlich. In der übrigen Bauzeit bleibt der Fußweg einseitig gesperrt. Kraftfahrzeuge und der öffentliche Nahverkehr werden über die Meißner Straße, Forststraße und Seestraße umgeleitet.
Abrisskosten: 200.000 Euro
Die Firma Centro Umwelttechnik & Logistik GmbH aus Dresden übernimmt die Arbeiten. Die Firma hatte schon beim Abriss der Zuges C der Carolabrücke mitgeholfen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro. Der Freistaat Sachsen fördert das Vorhaben mit 80 Prozent. Die Stadt Dresden trägt 20 Prozent aus eigenen Mitteln. Die benachbarte Autobahnbrücke, im Jahre 1937 errichtet, wurde vor rund fünf Jahren instandgesetzt.
Beim Rückbau wird der Brückentrog in ein Sandbett abgesenkt, dort zerkleinert und anschließend abtransportiert. Nach dem Rückbau der Widerlager werden die angrenzenden Böschungen ergänzt und begrünt. Eigentümer und Anwohnende in der direkten Umgebung wurden über das Vorhaben informiert.
Historisches Zeugnis aus dem Jahr 1950
Die Rankestraße hat eine lange Geschichte. Bereits auf einem Stadtplan von 1840 ist sie als Weg vom Kaditzer Tännigt zur Leipziger Straße verzeichnet. Mit der Bebauung des später als Neukaditz bekannten Gebiets wurde sie zur Straße ausgebaut. Ab 1895 trug sie den Namen Oststraße. Nach der Eingemeindung Kaditz’ im Jahr 1903 erfolgte 1904 die Umbenennung in Rankestraße, benannt nach dem Historiker Leopold von Ranke.
Ein historisches Zeugnis der Brücke ist eine Beschriftung aus dem Jahr 1950. „Der Sieg am 15. Oktober – Ein Beitrag zur Sicherung des Friedens“ steht an der Brücke, nur leicht übertüncht und immer noch lesbar. Die Aufschrift bezieht sich auf die Wahlen zur ersten Volkskammer der DDR am 15. Oktober. Die Industriebahnstrecke von Radebeul nach Dresden-Kaditz, zum TuR-Werk überquerte an dieser Stelle die Rankestraße nordwestlich der heutigen Autobahnbrücke.
- Mehr zur Geschichte der Werkbahn: www.sachsenschiene.net