Auf der Tagesordnung des Bauausschusses, der heute im Rathaus tagt, steht mit Punkt 7 ein Vorhaben, das viele Kaditzer bewegt und den Stadtbezirksbeirat gestern zu einem einstimmigen Ergebnis führte. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung soll der „Bebauungsplan Nr. 3063, Dresden-Kaditz/Mickten, Gewerbegebiet Washingtonstraße“ behandelt werden. Es geht um den Umzug des Zoll-Amtes. Das befindet sich derzeit an der Hartmut-Dost-Straße in der Nähe der Stauffenbergallee. Die dortigen Gegebenheiten hatten bei Anwohnern für große Probleme gesorgt (Neustadt-Geflüster vom 1. März 2022).
In der Zwischenzeit gibt es dort zwar eine Lösung, die Laster können auf einem Grundstück am Hammerweg warten. Aber dort will perspektivisch die SachsenEnergie eine Müllverbrennungsanlage errichten und auf der sanierten Stauffenbergallee gibt es auch keine Stellflächen für LKW mehr. Also hat die Stadtverwaltung nach Alternativen gesucht und nach Abwägung aller Möglichkeiten den Standort neben der Autobahn am bestehenden Park- und Ride-Platz gefunden.
Dieser Vorschlag wurde vom Bauausschuss im Dezember 2023 abgelehnt (Pieschen-Aktuell vom 5. Dezember 2023). Auch die Stadtbezirksbeiräte hatten sich schon im Februar 2022 dagegen ausgesprochen (Pieschen-Aktuell vom 9. Februar 2022). Nun hat die Stadtverwaltung die Vorlage überarbeitet. Nach Informationen von Tag24, soll es nun einen Vorplatz mit 60 LKW-Stellplätzen geben, außerdem eine weitere Zufahrt von der Washingtonstraße aus und den Erhalt des bestehenden Park- und Ride-Angebots.
Die größte Sorge von Anliegern ist, dass es durch die Abfertigung der bis zu 100 LKW pro Tag in dem ohnehin schon vielbefahrenen Umfeld zwischen dem Baumarkt „Hornbach“, dem Einkaufszentrum „Elbepark“ und der Autobahnauffahrt zu Rückstaus auf die Straße kommt. Dem will die Verwaltung mit der Erhöhung der Stellflächen entgegenwirken.
Der Bauausschuss wird heute nicht über den Standort entscheiden, seine Funktion in dieser Sache ist beratend. Allerdings kann das Abstimmungsverhalten durchaus aufzeigen, wohin die Reise geht. Im Stadtbezirksbeirat sorgte die erneute Vorlage gestern für Empörung. Vor allem, weil das Gremium nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Einstimmig folgten die Räte einem Antrag von Tino Jasef (Freie Wähler), dass die geänderten Pläne vom zuständigen Fachamt in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt werden müssen.
Für Belange des Stadtbezirks Pieschen setzt sich Stadtrat Stefan Engel (SPD) im Stadtrat und auch im Bauausschuss ein. „Wir werden uns das heute ganz genau im Ausschuss ansehen und ich halte auch eine Vorstellung im Stadtbezirksbeirat für sehr sinnvoll“, so Engel.
Dass Kaditz mit diesem sensiblen Standort wieder auf der Tagesordnung ist, macht mich sprachlos. Gott sei Dank!
Hallo Renate, verzeihen Sie, wenn ich nachfrage, aber es interessiert mich wirklich: Ist es nicht ungewöhnlich, seinem Schöpfer für die eigene Sprachlosigkeit zu danken? (Würde einem wie MIR nicht im Traume einfallen, dazu höre ich mich selbst zu gerne schwadronieren…)
Zudem macht es Außenstehende unsicher, was genau gemeint ist: Gottseidank ist Kaditz wieder im Gespräch, oder ist das Thema Zollhof an sich wieder auf der Tagesordnung?
Hallo Schweesdo Onie, ich schätze ihr Schwadronieren sehr, wirklich. Ich schwandroniere manchmal auch gern und habe mich zu diesem Thema schon mal mit der „Eierschrecke angelegt. Ich wohne in Kaditz und habe inzwischen Urenkel, die vielleicht mal in die Schule am Riegelplatz gehen werden. Wenn mir also, Gott sei Dank, die Worte fehlen, dann wissen Sie jetzt, dass es keine freundlichen, sondern wütend ablehnende gewesen wären zum Standort am Elbepark … und die bin ich manchmal schon geneigt, auch unangemessen auszusprechen. Lieber aber nicht.
Vielen Dank, Renate. Wie so oft: Im Nachhinein ergibt perfekten Sinn, was mir vorher peinlicherweise unverständlich war.