Elbangeln ist in. Seit der Wende vor fast 36 Jahren hat die Wasserqualität der Elbe kontinuierlich zugenommen. „Hier tummeln sich rund 40 verschiedene Fischarten“, sagt Kay Aubrecht, inzwischen ehemaliger Inhaber der Angelschule „Aubis Fishing“. Denn der passionierte Haken-ins-Wasser-Werfer hat die Schule an seinen Sohn übergeben. Mit ihm gemeinsam hatte er vor fünf Jahren das Unternehmen hier am Grillplatz in Pieschen erstmals vorgestellt (Pieschen-Aktuell vom 8. Juli 2020).
Damals nutzte Aubrecht Senior, Unternehmer in der Eventbranche und seit 1988 begeisterter Angler, den coronabedingten Stillstand für den Start der eigenen Angelschule. Ben Aubrecht war bereits als Dreijähriger bei den Angeltouren seines Vaters dabei und unterstützte das Projekt von Beginn an.
200 Teilnehmer pro Jahr
Heute zählt die Schule jährlich rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die meisten Kurse lassen sich online absolvieren. Die Anmeldungen kommen aus ganz Deutschland. Im ersten Jahr verzeichnete „Aubis Fishing“ 221 Angeltage. Seit 2021 gehört die Schule zu den wenigen lizenzierten Ausbildungsstätten in Sachsen für Vorbereitungskurse zur Fischereischeinprüfung. Denn ohne den Fischereischein, im Volksmund Angelschein genannt, darf man auch nicht angeln. Entsprechende Kontrollen an den Sächsischen Gewässern werden immer wieder durchgeführt.
Zum Angebot gehören neben der Fischereischeinausbildung auch Workshops für Einsteiger und Fortgeschrittene. Beliebt sind begleitete Angeltouren in Sachsen, bei denen auch regionale Besonderheiten, Fangbegrenzungen und Schutzgebiete vermittelt werden. „Dabei vermitteln wir Kenntnisse zum Umweltschutz, der gesetzlichen Lage, Gerätekunde, informieren zu Fischgründen und Fischarten und den wichtigen Schonzeiten“, erläutert Ben Aubrecht. 53 verschiedene Fischarten gebe es in Sachsen, einen großen Teil davon gebe es auch in der Elbe. Die gilt inzwischen als weitgehend frei von Schadstoffbelastungen. Am liebsten fängt er Flussbarsch und Zander, am häufigsten jedoch den Hecht. Den lockt er mit einem Gummifisch an.
Online-Kurse
2023 führte „Aubis Fishing“ ein flexibles Kursmodell aus Präsenz- und Onlineanteilen ein. Künftig sollen interaktive Videokurse, digitale Prüfungsvorbereitungen und ein kompletter Onlinekurs verfügbar sein. Dafür entsteht ein kleines TV-Studio. Ben Aubrecht, der eine Ausbildung zum Mediengestalter macht, koordiniert die praktischen Kurse und begleitet Gastangler. Sein Vater konzentriert sich künftig auf den Ausbau der Fischereischeinausbildung.
Auf der Website finden Interessierte Workshop- und Tourenangebote, Informationen zu gesetzlichen Bestimmungen und Angelrevieren in Sachsen sowie Hinweise zur Ausrüstung. Ein integrierter Shop bietet spezielles Raubfisch-Equipment an. Auch Tipps zur Zubereitung von Fisch sind abrufbar.
Aubis Fishing
Hintergrund–Fakten rund um das Angeln in Sachsen
Der Freistaat Sachsen bietet eine außergewöhnlich vielfältige Gewässerlandschaft und schafft damit beste Voraussetzungen für naturnahes Angeln sowie nachhaltige Fischereiausübung.
Zur Verfügung stehen:
- 632 stehende Gewässer mit einer Gesamtfläche von rund 16.300 Hektar
- ein weit verzweigtes Netz von 2.700 Kilometern Fließgewässer
- 18 Trinkwassertalsperren inklusive Vorsperren, mit besonderen Schutz- und Nutzungsauflagen
- 11 weitere Talsperren, teils mit Möglichkeiten zur fischereilichen Nutzung
Diese Gewässer bilden nicht nur die Grundlage für eine vielfältige Angelfischerei, sondern tragen auch maßgeblich zur Erhaltung der sächsischen Naturlandschaft bei. In Sachsen sind rund 51.500 Anglerinnen und Angler im Landesverband Sächsische Angler e. V. organisiert – darunter knapp 7.500 Kinder und Jugendliche. Der Verband ist nicht nur der zentrale Zusammenschluss der organisierten Angelfischerei, sondern auch die größte anerkannte Naturschutzvereinigung im Freistaat Sachsen.
Jedes Mitglied leistet jährlich durchschnittlich vier Stunden ehrenamtliche Arbeit, sei es in der Gewässerpflege, Unterstützung der Vereinsarbeit, im Arten- und Biotopschutz oder in der Jugendarbeit. Damit verbinden die sächsischen Angler die Leidenschaft für ihren Sport mit aktivem Umwelt- und Naturschutz – engagiert, nachhaltig und generationsübergreifend.