Die Chefs des Barock-Eventparks, Torsten Meisel (links) und Benjamin Venter (rechts), in der Mitte Matthias Kuhnt vom Tintenhersteller Octopus Fluids. Foto: J. Frintert

Restaurierter Barock-Schriftzug leuchtet wieder in Dresden-Kaditz

In dieser Woche wurde der sanierte Barock-Schriftzug am Barock-Eventpark in Dresden-Kaditz offiziell eingeweiht. Die Leuchtreklame aus dem Jahr 1957 war zuletzt stark beschädigt und wurde nun aufwändig restauriert. Möglich machte das eine finanzielle Unterstützung des Stadtbezirksbeirats Pieschen, der 15.300 Euro aus seinem Budget bereitstellte.

Vorher hatten die beiden Geschäftsführer des Barock-Eventparks, Torsten Meisel und Benjamin Venter versucht, das notwendige Geld mit einer Crowdfunding-Kampagne einzuwerben, das war jedoch im Herbst 2023 gescheitert. 15.000 Euro waren das Ziel, 3.633 Euro kamen zusammen, wurden aber wieder an die Spender zurückgezahlt.

Der leuchtende Schriftzug ist nachts gut zu sehen. Foto: Barock-Eventpark

Der leuchtende Schriftzug ist nachts gut zu sehen. Foto: Barock-Eventpark

Der Förder-Antrag fand im Stadtbezirksbeirat im August 2024 große Zustimmung. Die Räte stimmten mit 13-Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen für die Förderung.

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Der Schriftzug ist rund zwei Meter hoch und knapp zehn Meter breit, er stammt aus den 1950er Jahren. Nach Abschluss aller technischen Arbeiten im Gebäude ist er nun wieder in Betrieb. Es handelt sich dabei um das zweite erhaltene Leuchtreklamen-Denkmal in Dresden. Das Margon-Haus am Dippoldiswalder Platz in der Dresdner Altstadt, ebenfalls ein Beispiel dieser Reklameform, steht bereits seit 1998 unter Denkmalschutz.

Jahrzehntelang blieb der Barock-Schriftzug dunkel, doch nun strahlt das markante Blau erneut vom Dach des ehemaligen Fabrikgebäudes. Mit Unterstützung des Tintenherstellers Octopus Fluids und der Werbeplan Dresden GmbH gelang die Renovierung. Statt gebogener Neonröhren kommen nun LEDs in Kunststoffschläuchen zum Einsatz. Sie ermöglichen einen einstellbaren Blauton bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch. Die Schrift kann nun per Handy oder Zeitschaltuhr gesteuert werden.

Gekostet hat das Projekt rund 17.000 Euro. Davon übernahm der Stadtbezirk Pieschen 15.300 Euro. Den Rest trugen der Eventpark und Sponsoren.

Barock-Schriftzug in Kaditz - Foto: J. Frintert

Barock-Schriftzug in Kaditz – Foto: J. Frintert

Die Leuchtreklame zeigt ein „B“ im Kreis auf einem Tintenfass vor dem Wort „Barock“. Einst wurden hier Schul- und Bürotinten, Stempelkissen und Farbbandkassetten produziert. Über 400 Menschen arbeiteten zu DDR-Zeiten in der Fabrik. Heute dient das Gelände an der Emilienstraße als Freizeitort. Der Barock-Eventpark bietet Minigolf mit 3D-Brille, einen Escape-Room und Fahrten mit Hot-Rod-Mini-Autos. Jährlich besuchen bis zu 25.000 Gäste das Areal.

Zur Feier der erneuerten Reklame brachte Octopus Fluids eine limitierte Sonderedition der Barock-Tinte in Glasfässchen heraus. Der Farbton wurde speziell für diesen Anlass produziert.

Zum Thema:

4 Kommentare zu “Restaurierter Barock-Schriftzug leuchtet wieder in Dresden-Kaditz

  1. Schweesdo Onie sagt:

    Man soll ja nicht immer alles negativ sehen, deshalb: Schön, dass der historische Schriftzug wieder leuchtet!
    Dies gesagt habend bin ich trotzdem nicht vollkommen glücklich: Die Besitzer haben vor einiger Zeit eine Spendenaktion gestartet, die recht eindeutig gescheitert ist. Zeigt das nicht, dass „die Bevölkerung“ wenig bis kein Interesse daran hat, einem Eventpark seine Leuchtreklame zu bezahlen, historisch oder nicht? Ist das nicht eine klassische Abstimmung mit den Füßen, die in diesem Fall halt zuungunsten des Projektes ausgefallen ist? Was hat denn den Stadtbezirksrat trotzdem dazu bewogen, 90% (!) der Kosten zu übernehmen? Es müssen bei dieser Abstimmung ziemlich überzeugende Argumente gewesen sein…

  2. Hanisch sagt:

    @Schweesdo Onie
    Gescheitert war die Crowdfunding-Kampagne schon 2023. Ob das eine „Abstimmung mit den Füßen“ war oder die Eventpark-Planer nur schlechte PR-Arbeit gemacht haben, kann ich nicht beurteilen.
    Der Stadtbezirksbeirat Pieschen hatte die 15.300 € Beihilfe aber schon im August 2024 bewillgt. So kommt deine Frage / Kritik fast ein Jahr zu spät.

    • Schweesdo Onie sagt:

      @Hanisch
      Danke für den Hinweis, dessen Sinn sich mir leider nicht erschließt: Für meine ursprüngliche Frage (nicht so sehr Kritik, bitte) ist der Zeitpunkt von Crowdkampagne und Stadtbezirksratbeschluss völlig irrelevant (abgesehen von der Reihenfolge der beiden Ereignisse). Mir ist durchaus bewusst, dass die Messe gelesen ist, aber etwas wundern darf ich mich doch schon über den Beschluss, oder?

  3. Echt jetzt!? sagt:

    @schweesdo onie

    Na da hat der Stadtbezirksrat wohl doch dafür gesorgt, dass es nicht egal ist, ob man dafür oder dagegen ist, wie du unter meinem Kommentar zum Crowdfunding mal gemeint hattest 🤭

    Aber ich sehe es genauso, dass der Stadtbezirksrat die einhellige Meinung die vorher per Crowdfunding eindeutig ablehnend war, ignoriert und mit einer enormen Summe – gerade auch prozentual – dann doch gefördert hat. Und da fragt man sich, warum?

    Warum müssen mehrere Unternehmen, die mit diesem Namen Geld verdienen, ihre Werbung zu 100% (denn auch den Rest bezahlen ja andere) bezahlt gekommen?

    Warum gibt der Stadtbezirksrat Geld, das für den Stadtbezirk ist, für die Werbung von Privatunternehmen aus? Ach ja, die eine Firma bringt ja jetzt eine Sonderedition deswegen raus 👍. Die kostet dann bestimmt nichts, oder? Und jeder Bürger im Stadtbezirk bekommt sie umsonst? Oder verdient das Unternehmen dann eher mit dieser extra Geld für etwas, was sie nicht bezahlt hat?

    Alles in allem egal in welchen Zeitabständen ein Unding, was der Stadtbezirksrat da entschieden hat. Aber bestimmt bekommen sie ein Fässchen Sondereditionstinte – Glückwunsch dazu. Aufs feierliche Foto durften sie ja schonmal nicht mit drauf, obwohl sie es bezahlt haben 😉

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