Ursprünglich sollte im Jahr 2025 Baubeginn sein. Der Investor Montis Real Estate hatte im November 2021 die seit 1994 leer stehende Immobilie des ehemaligen Schwimmbades erworben. Dann wurde die Sanierung des Gebäudes geplant, das Dach gesichert und eigentlich sollte nun mit dem Bauen begonnen werden.
Warum das noch nicht passiert ist, darüber informierte der Projektverantwortliche des Investors Montis, André Powilleit, in dieser Woche. „Im Zuge der statischen Prüfungen des Gebäudes wurden weitere Nachprüfungen notwendig“, erklärt er. Dies sei ein zeitraubendes Prozedere, da nun das Gebäude auch nicht das Kleinste sei. So mussten Material und Tragfähigkeit gründlich nachgemessen werden. Im Ergebnis stellten die Gutachter fest, dass ein wesentlicher Teil des alten Gebäudes für die geplanten Nutzungen wie Spa und Sauna nicht geeignet sind. Vor allem der Anbau auf der Rückseite des Gebäudes sei in einem bedrohlichen Zustand.

André Powilleit, Projektverantwortlicher bei der Montis und Kerstin Zimmermann, Amtsleiterin des Amtes für Stadtstrategie, Internationales und Bürgerschaft – Foto: J. Frintert
Die Schadstoffbelastung sei im Untergeschoss sehr hoch, im ehemaligen Haupteingangsbereich sei das Tragwerk stark angegriffen, auch die Stützen seien teilweise kaputt. Durch die umfangreichen Gutachten hat sich einerseits der Zeitplan verzögert. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung wurden die notwendigen Fristen unter anderem zur Einreichung des Bauantrags verlängert.
Mit dem Ergebnis der Untersuchungen ergibt sich aber ein neues Problem für die künftige Nutzung des Hauses. „Damit schrumpft die nutzbare Fläche im Sachsenbad von rund 5.400 Quadratmetern auf 3.200 Quadratmeter“, so Powilleit. Der Investor will hier eigentlich eine Kombination aus modernen Arbeitswelten in Form von innovativen Großraumbüros (u.a. für Co-Working, Start-ups und/oder Life-Science-Unternehmen), Gastronomie (von einem Restaurant, einem Cafe- und Barbereich bis hin zu einem Club), sowie einem Spa mit Panoramasauna und einem großen Yoga-Studio errichten.

Sachsenbad von innen. Foto: Montis
Erweiterungsbau geplant
Ob sich diese geplante Nutzung mit dem verminderten Raum umsetzen lässt, ist ungewiss. Um die Pläne dennoch zu realisieren, möchte der Investor nun ein weiteres Grundstück erwerben. Nördlich des Sachsenbades stehen derzeit noch ein Blockheizkraftwerk und eine Fernwärmestation der Sachsen-Energie. Die Nutzung dieser beiden Einrichtungen soll demnächst auslaufen. Daher hat die Montis in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und dem Architekturbüro „Zander Architekten“, einen Entwurf vorgelegt, wie das alte Sachsenbad nach Norden verlängert werden kann.

Entwurf für den nördlichen Anbau. Visualisierung: Zander Architekten
Erste Entwürfe sehen eine Glasfassade und einen halbrunden Anbau vor. „Letztlich kam der Anstoß dazu vom Denkmalamt“, sagt Powilleit. Das Unternehmen stellt nun einen offiziellen Antrag an die Stadt, um das Grundstück zwischen den Tennisplätzen und dem alten Sachsenbad zu erwerben. „Wir entwickeln gerade eine Vorlage für den Stadtrat“, sagt Sebastian Kallensee, Sachgebietsleiter im Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung der Landeshauptstadt Dresden. Man rechne im Herbst mit einer Entscheidung zu dem Thema.
Powilleit betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Denkmalbehörden und hofft nun, dass in diesem Zeitraum die Sanierung des Daches und der Abriss des nördlichen Anbaus beginnen kann.
Die Verwaltung unterstütze auch die neuen Pläne, sagt Kerstin Zimmermann, die Leiterin des Amtes für Stadtstrategie. Entscheiden muss aber der Stadtrat.

Sachsenbad an der Wurzener Straße – seit mehr als 30 Jahren steht es leer. Foto: J. Frintert
Interessant. In Dresden gibt es ein „Amt für Stadtstrategie“. Was haben die, wahrscheinlich nicht per Mindestlohn bezahlten, Mitarbeiter so in den vergangenen Jahrzehnten beruflich gemacht?
Die Amtsbeschreibung gibt es hier auf dresden.de.
Diese Amtsstruktur ist von OB Hillbert erst vor wenigen Jahren eingeführt worden, damit ihm einige Themenfelder wie Digitalisierung direkt unterstehen. Das ist ok. Aber die Amtsseite besagt natürlich nicht, was „Strategie“ ist, oder um welche hochwichtigen Bereiche es im GB OB geht. Also das Spielchen wie immer. Nach weiteren 10 oder 15 Jahren weiß man dann als Bürger, daß die dort eben doch keine „Strategie“ hatten und sich auch nichts dadurch besser entwickelte. Sowas gabs ja früher auch schon, Schwammerl drübber.
Den ganzen „Schnulli“ um Öffentlichketsarbeit haben sie freilich auf der Webseite erwähnt.
Hat mit dem Saxenbade aber rein gar nix zu tun.