Vom Verein "Zukunftsgestalten e.V." aus Pieschen organisiert: Event in der alten Gärtnerei, "Glitzer auf Kompost". Foto: Victor Smolinski

Pieschener Verein „Zukunftsgestalten“ – bunt vernetzt und sachsenweit engagiert

In einem freundlichen, kleinen Ladenbüro auf der Konkordienstraße 46 in Pieschen hat Siv-Ann Lippert ihren Arbeitsplatz. Die studierte Geographin ist seit etwa vier Jahren eine der Vorstände des „Zukunftsgestalten“ e.V. Gemeinsam mit Christian Behrisch und vier anderen Teammitgliedern, davon zwei FÖJ’lerinnen, bildet sie das Kernteam des Vereins „Zukunftsgestalten e.V.“, der hier seinen Sitz hat. Siv-Ann war beim Landesamt für Umwelt im Bereich Klimaschutz aktiv, bevor sie in die Vereinsarbeit ging. Seit 2016 ist sie hauptberuflich in Vereinen in Pieschen und der Neustadt tätig. Den Verein „Zukunftsgestalten e.V. gibt es seit 2020. Er hat etwa zwanzig Mitglieder. Hier macht Siv-Ann Bildungsarbeit, organisiert Veranstaltungen, korrespondiert mit Land und Stadt, recherchiert.

Viel los in der Zukunft

Beim „Zukunftsgestalten e.V.“ gibt es eine nette kleine Kunstledercouch, ein schickes Bücherregal mit Büchern zur Zukunft unserer Erde, Arbeitsbedingungen auf der Welt, ein paar Gesetzestexte, Texte zu feministischen Themen. Man merkt, dass in diesem Verein Menschen arbeiten, die vielseitig gebildet sind und auch keine Scheu haben, sich an komplexere Sachverhalte heranzutrauen.“Wir haben mehrere Projekte und Veranstaltungen übers Jahr verteilt“, erzählt Siv-Ann. Zum einen gibt es das geführte Radeln „Tour der Utopien“: eine Radtour, auf der immer wieder Halt gemacht wird an Wirkungsorten engagierter Visionäre. beispielsweise die Solidarische Landwirtschaft „Dein Hof“ in Radebeul, oder „Nicama“, ein Label in der Neustadt, welches Naturkosmetik herstellt.

Radeln auf der "Tour der Utopien", geführt vom "Allgemeinen Deutschen Farrad-Club (ADFC)". Foto: Victor Smolinski

Radeln auf der „Tour der Utopien“, geführt vom „Allgemeinen Deutschen Farrad-Club (ADFC)“. Foto: Victor Smolinski

Bildungsarbeit auf dem Lande

Öfters ist das Team zur Bildungsarbeit in einer Grund- oder weiterführenden Schule. Da wird mit den Schülern besprochen, wie eine zukünftige klimafreundliche Ernährung gestaltet werden kann. Oder wie sie kleine Alltagshandlungen verändern können, um das Klima zu schützen. Nicht nur in Dresden sind Siv-Ann oder die anderen fünf Leute aus dem „Zukunftsgestalten e.V.“ unterwegs; auch im ländlichen Raum wie in einer Schule in Großröhrsdorf oder Pirna ist der Verein zu Besuch. Siv-Ann: „Wir wollen im nächsten Jahr verstärkter auch in Schulen auf dem Land zu Gast sein, um dort noch andere Probleme als in der Stadt aufgreifen zu können.“ Die Bildungsarbeit bietet der Verein kostenfrei an, und auch die externen Veranstaltungen oder kleine Festivals sind für alle Teilnehmenden kostenlos.

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Austausch zu Zukunftsthemen – Festival im Mai

Auch in diesem Jahr organisiert der Pieschener Verein „Zukunftsgestalten e.V.“ das „Dear Future Festival Dresden“. Dieses findet vom 12. bis 24. Mai 2025 statt. Die Festivalorga und alles drum herum, ob Catering, Locationsuche für die Beitragenden oder Technik – „das Planen und Umsetzen des Festivals ist unser größtes Projekt“, sagt Siv-Ann. Das Programm orientiert sich diesmal am Thema „Zukunft in Arbeit“. „Irgendwie kamen wir ganz schnell zu dem Festivalthema 2025“, erzählt sie.

Anfang jedes Jahres macht der „Zukunftsgestalten e.V.“ eine Ausschreibung. Dann kann, wer Ideen für Beiträge hat, sich mit diesen Vorschlägen bewerben. Gesucht werden stets zukunftsweisende, inspirierende Unternehmen, Vereine, Initiativen. Der Begriff ‚Arbeit‘ ist „extrem vielschichtig“, so Siv-Ann. Ob es um nachhaltige Konzepte zu bezahlter oder unbezahlter Arbeit, wie beispielsweise der „Care-Arbeit“ geht, oder um technologische Neuerungen für ein sinnhaftes Arbeiten – alle Ideenskizzen sind willkommen. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob man für den Beitrag beim Festival bereits einen Besucherraum hat. „Hier finden wir ganz individuelle Lösungen mit den Teilnehmenden“, so Siv-Ann. „Es ist uns aber wichtig, dass auch Beiträge aus dem kulturellen Bereich kommen – denn diese nehmen großen Themen die Schwere“, betont sie.

Gruppendiskussion im Impact Hub an der Centrum-Galerie. Dort findet eine offene Konferenz statt, bevor sich die Festivalinhalte auf Dresden und darüber hinaus verteilen. Foto: Victor Smolinski

Gruppendiskussion im Impact Hub an der Centrum-Galerie. Dort findet eine offene Konferenz statt, bevor sich die Festivalinhalte auf Dresden und darüber hinaus verteilen. Foto: Victor Smolinski

Buntes Programm, auch außerhalb Dresdens

Das Dear Future Festival Dresden 2025 soll auch dieses Jahr locken mit Kreativbeiträgen, kleinen Theaterstücken, Filmen. Im ersten Festivalteil vom 8. bis 10. Mai werden im „Impact Hub“ auf der Trompeterstraße 5 an der Centrum-Galerie Vorträge, Diskussionen, künstlerische Beiträge für alle Interessierten kostenlos zugänglich sein. In den Pausen bietet der Zukunftsgestalten e.V. sogar ein nachhaltiges Catering an – die perfekte Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Vom 12. bis 24. Mai wird dann ein buntes Festivalprogramm in ganz Dresden und auch im sächsisch-ländlichen Raum stattfinden.

Siv-Ann: „Menschen, die auf dem Land wohnen, haben ganz andere Herausforderungen als Städter“. Deshalb werden besonders auch Beiträge außerhalb Dresdens willkommen geheißen. Natürlich sind aber auch langjährige Partner des Festivals wieder mit dabei: aus Pieschen zum Beispiel der Kulturtreff „G8“ auf der Gehestraße und das Veranstaltungszentrum Zentralwerk, sowie die Flüchtlingshilfsorganisation „Mission Lifeline“. In der Dresdner Neustadt sind Jahr für Jahr unter anderen der BUND, Greenpeace, das Thalia Kino am Start. Das Stadtteilhaus Dresden-Neustadt, der Unipolar Fairer Kleidungsladen machen mit – und viele mehr.

Gemeinsam essen, eingeladen vom Pieschener Verein "Gläserrücken und Tellertausch" sowie der Aktive "Foodsharing Dresden".Foto: Victor Smolinski

Gemeinsam essen, eingeladen vom Pieschener Verein „Gläserrücken und Tellertausch“ sowie der Aktive „Foodsharing Dresden“.
Foto: Victor Smolinski

Bangen um die Fördergelder – hoffen auf Spender

Leider sieht es finanziell in diesem Jahr für den Verein mau aus. Siv-Ann: „Für dieses Jahr sind uns fast alle Fördergelder gestrichen“.“Wir hängen in unserer Arbeit bei ‚Zukunftsgestalten‘ aber von Förderungen ab“, betont sie. Denn nur ein kleiner Teil des Vereinsbudgets wird von Sponsoringpartnern oder privaten Spendern geleistet. Der größte Anteil kommt von Bund, Land, Stadt. Wer sich also informieren, spenden und ebenfalls ein Teil des Vereins sein möchte, ist willkommen – ob online, auf dem „Dear Future Festival“ oder bei einer anderen Veranstaltung.

In ganz Dresden und auch im sächsisch-ländlichen Raum werden spannende, auch humoristische und kulturelle Beiträge zu hören, sehen, erleben sein. Quelle: Dear Future Festival

In ganz Dresden und auch im sächsisch-ländlichen Raum werden spannende, auch humoristische und kulturelle Beiträge zu hören, sehen, erleben sein. Quelle: Dear Future Festival

Zukunftsgestalten e. V.

Dear Future Festival Dresden

Bei der Mitgliederversammlung. Foto: Johanna Jaurich, Muse&Moment Photography

Bei der Mitgliederversammlung. Foto: Johanna Jaurich, Muse&Moment Photography

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