Wer Hunger und Lust hat, einen Döner nach türkischem Rezept zu probieren, ist gut beraten, mal im „Istanbul Market“ vorbeizuschauen. Dort nämlich gibt es den Schichtdöner: gewürzte Fleischscheiben, welche, aufeinandergeschichtet, am Grill geröstet werden. Der „Schichtdöner“ ist eine Abwandlung türkischer Fleischgerichte. Diese wurden und werden immer auch mit Fladenbrot gereicht. Es entstand irgendwann um 1900 das allseits beliebte Gericht „Döner“. Der Schichtdöner allerdings wird folgendermaßen serviert: warme, geröstete Rind- oder Kalbfleischstückchen. Dazu frischer Petersiliensalat mit Zitronensaft, Tomate, eingelegten Radieschen. Natürlich auch warmes, aufgeschnittenes Fladenbrot dazu.
Hinter der Theke und im Markt präsent: Aziz Tekce, gelernter Fleischer. Den „Istanbul Market“ leitet allerdings Sylvia Gebhardt. Sie ist mit Tekcan und dessen Bruder befreundet und hat den Markt vor drei Jahren übernommen. Gebhardt arbeitet seit mehr als 16 Jahren bereits in Lebensmittelmärkten mit orientalischem Sortiment. „Die Preise für Lebensmittel aus der Türkei sind aber jetzt immer mehr gestiegen und die Leute sparen mehr und mehr“, sagt sie.
Beiden kam deshalb vor einigen Monaten die Idee, im „Istanbul Market“ neben dem Lebensmittelverkauf auch Schichtdöner anzubieten. Denn „weit und breit gibt es hier keinen Döner dieser Art“, so Tekce. „Also haben wir beschlossen, mit dem ‚Schichtdöner‘ mal was Neues zu machen“, fügt Gebhardt hinzu. Wer nun den Laden betritt, kann seinen Schichtdöner, wahlweise auch vegetarisch, bestellen. Anschließend besteht die Möglichkeit an einem der Tische zu verweilen. Hier warte eingelegte, sehr scharfe, Paprika zum Naschen. Ayran, das türkische Joghurtgetränk, Kaffee und türkische Limonaden gibt es natürlich auch. Für Leckermäulchen gibt es Baklava – süße Honigteilchen – mit Pistazie und anderen Nüssen.
Sylvia Gebhard und Aziz Tekce freuen sich, dass so viele Menschen nur des Döners wegen bei ihnen vorbeikommen. Ursprünglich hatte das Konzept ausschließlich auf dem Verkauf türkischer Lebensmittel beruht. Denn schon seit etwa sehn Jahren arbeiten Gebhard und Tekce im Markt zusammen. Mittlerweile konzentriert sich das Markt-Duo auf die Bewirtung hungriger Gäste, die dann manchmal auch noch zugreifen bei abgepackten Kichererbsen, Hummus oder eingelegtem Gemüse. Pläne für die Zukunft? Tekce und Gebhard sind sich einig: „Wir wollen unser Angebot erweitern“. So könnte es sein, dass demnächst im „Istanbul Market“ auch noch Köfte oder selbst gebackenes Fladenbrot auf der Speisekarte stehen.
Istanbul Market
- Oschatzer Straße 15, 01127 Dresden
- Öffnungszeiten: Montag bis Sonnabend von 11 Uhr bis 21 Uhr
- Kartenzahlung ab fünf Euro möglich
Serie: Kleine Unternehmen im Stadtbezirk Pieschen
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