Auch wenn es in der kälteren Jahreszeit oft nass, und eher ungemütlich ist: Uwe Sochor und Jean Philippe Nauwelaers empfangen eintretende Gäste im „Savoir Vivre“ stets freundlich und von Herzen gut gelaunt. Der Frankreichladen auf der Oschatzer Straße ist, mit und trotz wechselnden Standorten in Pieschen, eine Institution für Käse und Wein geworden. Vor etwa s mehr als einem Jahr öffnet Sochor das „Savoir Vivre“ mit verändertem Konzept auf der Oschatzer Straße. Davor war das französische Spezialitätengeschäft samt Restaurant fast zehn Jahre in einem Bauernhaus an der Bürgerstraße ansässig. Dieses Haus auf der Bürgerstraße hatte Sochor eigens dafür saniert. Mit dem Umzug in die Oschatzer Straße 16/18 kann er nunmehr „Wert aufs Wesentliche legen“, so Sochor.

Französische Weine, vor allem aus kleineren Weingebieten, Brände und Liköre gibt’s im „Savoir Vivre“
„Savoir Vivre“ – Ladenlokal mit Historie
Bereits seit 1998 ist Sochor mit dem „Savoir Vivre“ in Pieschen. Nach ersten zaghaften Besuchen der Pieschener im ehemaligen Laden auf der Torgauer Straße kamen schnell mehr und mehr genussverliebte und frankreichaffine Leute in den Laden. Das Geschäft wächst, Sochor baut das alte Bauernhaus auf der Bürgerstraße aus. Dort gibt es neben Wein- und Käseverkauf auch Verkostungen und weitere Veranstaltungen. Sochor hat bis zu acht Mitarbeiter. Mitte 2023 dann der Umzug in das neue Geschäft, Sochor startet nun mit Jean Philippe Nauwelaers zu zweit in die nächste Runde Frankreichladen.
„Verkleinerung statt Vergrößerung meines Ladens, das ist mir wichtig“, meint Sochor. Mit seinem Kompagnon Nauwelaers kann er nun „Essenzen bilden, aus allem was wir vorher mit dem ‚Savoir Vivre‘ gemacht haben“. Zentrale Bestandteile des Frankreichladens sind jetzt: Käse-, und Weinverkauf, und für alle, die sich mal kurz setzen und genießen möchten, eine elegante Ecke mit drei Tischen. So können mittags, nachmittags, abends auch mal ein Wein und Käse- oder Schinkenspezialitäten ausprobiert werden, frisch gemahlenen Kaffee gibts auch.

In der eleganten Sitzecke kann man sich auch mal mit Freunden zum Wein oder Kaffee treffen.
Von neuen Wegen und Altbewährtem
So komplex und verfachlicht die Wein- und Käsewelt oft sein mag: im „Savoir Vivre“ leben Sochor und Nauwelaers das Beraten, das Genießen auf Augenhöhe: „Ein fremder Mensch darf hier nicht fremd bleiben“, betont Sochor. Ein Schwätzchen hier, ein freundliches Wort da – in Kombination mit den genussvollen Eindrücken in Theke, Weinregalen und drumherum entsteht so ein ganz persönlicher Frankreich-Zauber, der die Leute wieder und wieder in den Laden lockt. Mehr als ein Jahr ist das Frankreich-Duo nun schon auf der Oschatzer Straße.
Wie läuft’s denn nun, mit dem veränderten, konzentrierten Konzept? „Die Neueröffnung war ein Erfolg“, betont Sochor. „Hier steckt der Charme, der schönste Teil meiner gesamten Läden drin“. Am liebsten verkauft er Weine von familiengeführten Weingütern und aus kleineren französischen Weingebieten. In der Käse- und Schinkentheke warten edle Weichkäse, gereifte würzige Hartkäse und auch mal eine Trüffelsalami. Pasteten, Konfitüren, Schokoladentrüffel warten auf den perfekten Genuss-Zeitpunkt. Und ganz besonders am Wochenende: Der Croissant- und Baguetteverkauf ein großer Renner für die Pieschener. Zusätzlich zum abwechslungsreichen Tagesgeschäft finden in dem kleinen Ladenlokal ab und an auch Lesungen oder ausgewählte Verkostungen französischer Weine statt.

Französische Rohmilchkäse, Trüffelsalami und mehr freuen sich auf Genießer.
Nicht nur lecker: frisch und gesund mit „SlowFood“
Sochor ist darüber hinaus, als Pieschener Urgestein, lokalpolitisch stark vernetzt. „Endlich hab ich Zeit für all meine Projekte“, so Sochor. Mit „Slow Food“, einer Organisation für gesundes, regionales Essen setzt er sich für nachhaltiges, frisches Mittagessen an Dresdner Kitas und Schulen ein: zum Beispiel in Dresden-Klotzsche am Fröbelkindergarten. Dass gelebte Esskultur und generell der Kontakt von Pieschenern untereinander noch mehr Thema wird, wünscht sich Sochor. Denn Pieschen, so Sochor, „ist ein Rohdiamant, der da wartet, aber auch wächst – Stück für Stück“.

Sochor engagiert sich in Pieschen und dresdenweit auch für die „Slow-Food“: in KiTas und Kindergärten.
Savoir Vivre – Mein Frankreichladen
- Geschäftsführer Uwe Sochor, Oschatzer Straße 16/18, 01127 Dresden
- Öffnungszeiten: Dienstag von 10 bis 14 Uhr, Mittwoch bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag von 10 bis 19 Uhr, Sonnabend von 9 bis 13 Uhr, sonntags, montags und feiertags geschlossen
- www.mein-frankreichladen.de
Serie: Kleine Unternehmen im Stadtbezirk Pieschen
Jeden Dienstag in Pieschen-Aktuell: Ein Portrait eines kleinen Unternehmens aus dem Stadtbezirk. Wir zeigen die unglaubliche Vielfalt im Stadtviertel, von Übigau bis Trachenberge. Wenn Sie auch einen kleinen Laden in Ihrer Nachbarschaft kennen, den wir gerne mal vorstellen sollen, schreiben Sie uns an redaktion@pieschen-aktuell.de
Hoch lebe das Gewerbe in der Erscheinungsform des Savoir Vivre! Als Pieschnerin und Fan der Oschatzer Straße schätze ich Uwe Sochors Treue zum Standort und sein Engagement im Stadtteil über die Ladentür hinaus. Hier scheint zu funktionieren was man sich auch für andere Läden wünscht. Insbesondere für solche Neuanfänger wie dem Buchladen „Buch mit Handlung“. Aber nicht nur das Gewerbe belebt die Oschi, auch die Menschen die hier wohnen und leben. So werden wieder am Konkordienplatz in diesem Jahr Anwohnende zum Brunch einladen und der Trafohaus Verein seine Lunchcorner einrichten.
Ich hätte gerne den Newsletter
Hallo Herr Frank, der sollte Ihnen am Sonntag zugestellt werden.
Liebe Frau Reichelt, lieber Herr Frintert, vielen Dank für den umfänglichen und positiven Artikel über das savoir vivre und explizit auch über mich. Ich bin sehr gern in Pieschen ansässig und kann das auch von Jean – Philippe behaupten. Immer wieder eine großes Dankeschön an die Oschatzer Straße und alle die uns besuchen und wohlgesonnen sind.
Wie erwähnt, nutze ich meine gewonnne Zeit gern für Ehrenamtliches. Somit bin ich u.a. auch im Vorstand eines Kindergartens. Doch muß ich obige Aussage dazu berichtigen:
Es handelt sich um die „Übigauer Gr0ßfamilie e.V. – Kleiner Fröbel Kindergarten“ in Übigau. Das ist die kleinere Einrichtung der in Dresden u.Umg. ansässigen KiTas mit Fröbelkonzept. Bemerkenswert ist Friedrich Fröbels Idee, die Anfang des 19.Jh. seinen Anfang nahm und wenn man mit Offenheit sein Konzept in die Jetztzeit übersetzt, dieses ich als zeitlos und allgemeingültig halte und dieses konzept für eine befähigte und lebensnahe Entwicklung der Kinder sorgt.
Sicher ist es auch mein Ziel Verbindungen zu allen Einrichtungen mit Fröbelkonzept zu knüpfen. Da ist ein guter Nenner die gesunde, nachhaltige und schmackhafte Essensversorgung, welche natürlich politisch gestützt werden sollte, was bekanntermaßen ein weiteres Ehrenamt meinerseits betrifft. Jedoch brauch alles seine Zeit.
Herzlichst Ihr Uwe Sochor