„Kombinat für Fleischkuchen“ und „Mahlgrad 156“ in Mickten

An der Haltestelle „Mickten“ ausgestiegen, kann man gar nicht anders, als das schick leuchtende Bistroschild „Kombinat für Fleischkuchen“ zu sehen. Markenzeichen: hellblau auf weißem Grund. An den Glastüren ebenso das schmucke Logo: „Mahlgrad 156“. Was hinter den ungewöhnlichen Ladennamen steckt, fragt man sich, weiß aber dennoch: hier wird es um Essen und Kaffee gehen – und liegt damit richtig.

Im Fleischkuchenkombinat gibt es vom Cheese- zum mondänen Jackfruitburger eine fette Auswahl. Foto: Kombinat für Fleischkuchen

Das „Kombinat für Fleischkuchen“ auf der Leipziger Straße 156 ist für viele, hier an dem Micktner Verkehrsknotenpunkt mittlerweile ein wichtiger Anlaufpunkt geworden – für jene, die auf dem Weg von irgendwoher nach irgendwohin sind und einfach Hunger haben, oder solche, die gezielt und qualitätsbewusst auf der Suche nach Burger und Pommes sind.

Die drei Köche stehen hier mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick am Herd. Man spürt: wer hier kocht, der weiß, was er tut. „Wir wolfen jeden Tag das Hackfleisch selber, wir haben hier neunzig Prozent Eigenproduktion“, so Georg. Er bietet eine jährlich wechselnde Karte an, die auch Quesadillas, Bowls und Burgerkreationen wie den „Magic Mushroom Burger“ oder den „Jackfruit Burger“ umfasst.

Die Jungs vom Fleischkuchenkombinat haben für Events mittlerweile ein Burgermobil aufgemotzt. Foto: Kombinat für Fleischkuchen

Woher der außergewöhnliche Name für seinen Laden komme? „Wir alle hier sind in der DDR geboren. Ich und Manu, mein Geschäftspartner, haben hier in DDR-Pieschen unsere Kindheit verbracht. Da dachten wir: als Synonym für Burger nehmen wir einfach den ‚Fleischkuchen‘ und setzen noch das ‚Kombinat‘ dran“, meint Georg. Außerdem sei in den Räumlichkeiten des Kombinats früher mal eine Kneipe gewesen, auch ein Teil der Story, mit der Georg und Manu das Ladenkonzept gestalten: eine Mischung aus Beach-LA-Vibes, Streetart, mit frechen DDR-Anspielungen. So bedeckt die Wände neben Sprayer-Kunst vom befreundeten Künstler Optic Ninja hier und da ein kleines Honnecker-Bild oder ein Hinweis aufs „Fußballspielverbot im Genossenschaftsgelände“.

Honnecker und Winkekatze – humorvoller Stilbruch – Foto: S. Reichel

Wer dann zum süßen und munter machenden Abschluss ein Törtchen, eine „Stulle to go“ und einen aromatischen Kaffee braucht, der schaut einfach drei Meter weiter zu Maik, der in den gleichen Räumlichkeiten sein „Mahlgrad 156“ führt. Maik hat vor mehr als zehn Jahren in Australien die Liebe zu richtig, richtig gutem Kaffee entdeckt und vor etwa drei Jahren dann sein Café eröffnet. Dieses ist mittlerweile rübergezogen in die Räumlichkeiten des „Kombinat für Fleischkuchen“. „Wir sind ein Team hier“, meint Maik. „Wäre ja beschämend, wenn man sich gegenseitig bei der Arbeit zuschauen würde“.

Denn ins „Mahlgrad 156“ kommen wirklich alle, „vom Anwalt bis zur Studentin sind hier alle dabei. Und viele wissen einfach, dass es hier richtig guten Kaffee gibt“, sagt Maik. Die Kaffeebohnen bezieht er von „Mrs. Brown“, einer regionalen Rösterei aus Wilsdruff. Die Kuchen und Stullen macht Maik immer selbst. Für gluten- laktose- und zuckerfrei-Wünsche hat er nun zusätzlich eine kleine Törtchenmanufaktur aus Bannewitz in Petto.

Maik zaubert mit seiner Siebträgermaschine und immer mit einem freundlichen Wort auf den Lippen verschiedenste Kaffeekreationen – vom Bananenkaffee zum Rote Beete Latte oder einem soliden Espresso ist alles dabei. „Alle zehn Minuten passiert hier was, und es fetzt hier allgemein.“, meint Maik. In der Gastro sei es zwar immer ein auf und ab, der Fachkräftemangel mache sich in beiden Läden ständig bemerkbar. „Aber so lange mein Stammkunde Lorenzo aus Italien zu mir kommt, um hier seinen Espresso zu trinken, weiß ich: ich bleib‘ hier.“

Maik ist über verschiedene Stationen, darunter Australien, zum Kaffeemachen gekommen.

Café Mahlgrad 156

Leipziger Straße 156, 01127 Dresden
Angebot: Stullen, süße Leckereien und Kaffeekreationen
Mehr Infos cafe-mahlgrad.de