Thema: Kleine Unternehmen

Illustratorin Anne Ibelings, in der Hand den von ihr gestalteten 'Immerwährenden Geburstagskalender'. Dieser kann jedes Jahr wiedergenutzt werden.

Illustratorin Anne Ibelings – von der Neustadt nach Pieschen

In der Dresdner Neustadt wohlbekannt, ist die Illustratorin nun in Pieschen mit ihrem Atelier und Kunstkursen vertreten. Sie hat in Münster Illustration studiert und war bis vor Kurzem mit ihrem Atelier in der Neustadt ansässig, wo sie unter anderem zusammen mit ihrer Künstlerkollegin Nazanin Zandi in einem Ladenatelier in der Görlitzer Straße arbeitete. Inmitten eines stetigen Besucherflusses zeichnete und verwirklichte sie ihre Ideen. „Mit Menschen zu arbeiten, sich auszutauschen, das macht mir immer großen Spaß“, äußerte sie einmal. Ende letzten Jahres entschloss sie sich zu einer Veränderung und zog nach Pieschen, um sich in einem ruhigeren Umfeld dem Zeichnen zu widmen und Kunstkurse für kleine und große Menschen anzubieten.

Für viele Pieschener bekanntes Motiv - der Eiswagen in Altpieschen. Foto: Anne Ibelings

Für viele Pieschener bekanntes Motiv – der Eiswagen in Altpieschen. Foto: Anne Ibelings

Begegnungsorte als künstlerische Inspiration

Seitdem in Pieschen ansässig, illustrierte die Künstlerin unter anderem den Pieschener Adventskalender 2024. Dieser zeigt den neckischen Eiswagen, der auf dem Platz an der Haltestelle „Altpieschen“ steht – ein Ort, an dem sich Menschen treffen, futtern und spielen. Die Illustratorin liebt es, Orte zu portraitieren, an denen sich Menschen gerne aufhalten und an denen Begegnungen stattfinden. In ihren Bildern fängt sie die Atmosphäre dieser Orte ein.

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Ihr Stil ist bunt, linienbetont und lebendig. Sie arbeitet meist mit Finelinern und koloriert ihre Zeichnungen anschließend mit Aquarellfarben und Buntstiften. Seit einiger Zeit widmet sich Anne Ibelings auch der Gestaltung von „Dioramen“ – kleinen, atmosphärischen Schaukästen, in denen sich etwa ein blühender Kirschbaum verbirgt und noch vieles mehr entdeckt werden kann. Das Anfertigen persönlicher Dioramen, zum Beispiel für Geburtstags- oder Hochzeitstagsgeschenke, gehört zu ihren liebsten Auftragsarbeiten.

Papier-Kunst und Schattenspiel: Das "Pappschattira" ist an vielen Orten, wie hier im "Hole of Fame" zu Gast. Foto: Eric Vogel.

Papier-Kunst und Schattenspiel: Das „Pappschattira“ ist an vielen Orten, wie hier im „Hole of Fame“ zu Gast. Foto: Eric Vogel.

Buntes Künstlerinnenleben – von „Malomat“ und „Pappschattira“

Seit vielen Jahren wirkt Anne Ibelings bei Kulturveranstaltungen wie dem Schaubudensommer mit. Sei es mit dem „Pappschattira Schaukastentheater“ zusammen mit Christiane Guhr und Federica Menegatti oder dem Kunstautomaten „Malomat“, einem Projekt, das sie gemeinsam mit Nazanin Zandi und anderen Künstlern betreibt. Der „Malomat“ ist ein Kunstautomat, der wohl das schnellste Kunstwerk der Welt anfertigt. Interessierte wünschen sich ein Bild und erhalten es sofort – Kunst, zugänglich und spontan. Auch mit Illustrationen in Buchprojekten wie „Abenteuer Welterbe“, „Weltgeschichte der Architektur für Kinder“ oder „Seitenwege – Unterwegs in Dresden“ hat sie bereits zahlreiche Menschen begeistert.

Seit 2009 ist sie in Dresden künstlerisch aktiv, gibt Kurse oder ist mit dem Schaukastentheater „Pappschattira“ oder dem „Malomat“ unterwegs. Neben Kunst und Kursen engagiert sich Anne bei den Mediclowns, einer Gruppe, bestehend aus mehr als zehn Clowns, die auf den Kinderstationen von Uniklinikum Dresden und Krankenhaus Neustadt für Erheiterung sorgen.

Sich spielerisch ans Illustrieren herantasten, Stempel schnitzen und drucken, Naturfarben selber machen oder Aquarellmalerei lernen - Anne Ibelings bietet in Pieschen Kurse für Kinder und Erwachsene an. Foto: Anne Ibelings

Sich spielerisch ans Illustrieren herantasten, Stempel schnitzen und drucken, Naturfarben selber machen oder Aquarellmalerei lernen – Anne Ibelings bietet in Pieschen Kurse für Kinder und Erwachsene an. Foto: Anne Ibelings

Atelier als Ort fürs (Kennen-)Lernen

Im Atelier liegen sauber geordnete, feine Papiere auf einem Arbeitstisch, daneben ein Aquarellfarbkasten und ausgewählte Pinsel. Postkarten und lebendige Zeichnungen belebter Plätze zieren Wände und Schränke. In zwei offenen Regalen stehen jeweils ein „Diorama“, aus denen zaghaft warmes Licht in den Raum strömt. Ein leichter Duft von Kaffee zieht durch das Atelier. Hier zeichnet und gestaltet Anne Ibelings nicht nur, sie leitet auch Kunstkurse für Kinder und Erwachsene an. Zu den Angeboten gehören unter anderem der „Werkstattabend“ und der „KinderKunstKurs“. In ihrem Atelier schafft die Künstlerin einen Raum, in dem sich Groß und Klein spielerisch an das Illustrieren herantasten können. „Bei mir treffen sich ganz unterschiedliche Menschen. Mein Kursraum soll daher auch ein Ort des Austauschs sein“, erklärt sie. In einer Gruppe sind maximal sechs Teilnehmende. „Da lernt man sich mit der Zeit kennen, und es entsteht ein Gruppengefühl“, so die Illustratorin. Nach einer Runde Zeichnen, Stempeln oder Malen sitzen die Kursteilnehmenden dann auch mal „auf meiner gemütlichen Couch im Atelier und genießen, ins Gespräch versunken, eine Tasse Tee“, fügt sie hinzu.

Eckiger Löwe, gemalt von kleiner Kursteilnehmerin. Foto: Anne Ibelings

Eckiger Löwe, gemalt von kleiner Kursteilnehmerin. Foto: Anne Ibelings

Anne Ibelings, Illustratorin

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