Thema: Stadtbezirksbeirat

Die Sitzung im Rathaus Pieschen dauerte bis kurz vor 22 Uhr. Foto: J. Frintert

Aus der Sitzung des Stadtbezirksbeirats Pieschen

Am Dienstag trafen sich die Stadtbezirksbeiräte im Rathaus Pieschen zur Sitzung, es sollte mal wieder länger dauern.

Zu Beginn der Sitzung präsentierte Polizeirat Alfred Eduardowitsch Ilg, der Leiter des Polizeireviers West die Kriminalitätsentwicklung im Stadtbezirk. Insgesamt wurden im Revier West im Jahr 2024 genau 12.347 Fälle registriert, davon 3.611 in Pieschen. Das sind rund 300 Fälle mehr als im Vorjahr. „Es gab im vergangenen Jahr eine besondere Sachbeschädigungsserie“, erläutert Ilg. Dabei handele es sich um einen Fahrradschlitzer, der stadtweit rund 1.000 Fahrradsättel aufgeschlitzt hat. Deswegen gab es auch die starke Zunahme im Bereich Sachbeschädigung.

Die Fälle im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl und Rauschgiftkriminalität sind zurückgegangen, auch bei der Jugendkriminalität stellte die Polizei des Reviers West weniger Fälle als im Vorjahr fest. Hingegen ist die Gewaltkriminalität geringfügig gestiegen, Graffiti gab es etwas weniger als im Vorjahr.

Rolf Jörg Poppe (AfD): „Das ist erfreulich, dass die Jugendkriminalität hier in Dresden rückläufig ist.“ Worauf das zurückzuführen sei, wollte er wissen. Und sind das eher deutsche oder eher ausländische Täter? Polizeirat Ilg: „Unser Polizeipräsident hat die Jugendkriminalität zum Schwerpunktthema gemacht, die Soko Iuventus war sehr erfolgreich. Wir haben die Kräfte gebündelt. Wenn man bei einzelnen Rädelsführern frühzeitig Signale setzt, kann man viel erreichen.“ „Es ist eigentlich unabhängig von der Nationalität, sondern eher von der sozialen Situation der Menschen.“

Anzeige

Fete de la musique Dresdden


Uwe Sochor (SPD) fragte: „Gibt es Überlegungen, Blechschänden vom Ordnungsamt aufzunehmen und wäre das dann eine Entlastung?“ In Sachsen sei das nicht geplant, aber ja, es wäre eine Entlastung für die Arbeit der Polizei, so Ilg.

Tassilo Langner (CDU): „Was tut man gegen Graffiti? Kann man da eine Aufklärung betreiben.“ Es gebe im Revier Nord eine Ermittlungsgruppe Graffiti, die kann schnell Erkenntnisse zusammentragen. Man könne aufklären, aber es wird wohl immer Personen geben, die das für den Ruhm oder aus politischen Gründen machen. In der Praxis sei es eher schwierig, die Täter zu stellen, so Ilg.

Jazztage Dresden @ Pieschen

Tanja Grandmontagne und Killian Foster von den Dresdner Jazztagen stellten ihr Projekt vor. Anlässlich des 25. Jubiläums planen die Jazztage Dresden erstmals fünf Konzerte im Stadtteil Pieschen. Geplant sind Auftritte im Zentralwerk und im Ballhaus Watzke zwischen Spätsommer und Jahresende 2025. „Wir machen mehr Konzerte als die Musikfestspiele“, so Foster. Das Festival muss in diesem Jahr mit einer deutlichen Kürzung der Kulturförderung umgehen. Daher gebe es bis jetzt noch kein zentrales Festival, sondern Konzerte über das ganze Jahr verteilt, erläutert Foster.

Pia Barkow (Linke): „Das Programm ist ja schon fertig? Die Förderung hier ist nur zusätzlich?“. Ja und Nein, sagt Foster, man werde das auch durchziehen, wenn es die Föderung nicht gebe. Aber mit Förderung könne man größere Namen buchen und dann habe man auch die Größe, dass man von einem Herbstfestival sprechen können.

Uwe Sochor (SPD): „Ihr Programm steht und wir finanzieren hier die Spielstätten?“ Grundsätzlich ja, so Foster, sonst müsse man gewisse Programmpunkte außerhalb von Dresden stattfinden lassen. Holger Kunig (Grüne): „Schön, dass wir mal über so eine große Sache abstimmen können. Wäre gut, wenn wir damit auch ein paar lokale Künstler fördern könnten.“ Grandmontagne erläuterte, dass man immer schaut, welche Künstler zu welcher Spielstätte passen. Sophia Jansen (Grüne) findet ebenfalls, dass die Jazztage eine Aufwertung für Pieschen bedeuten würden.

Benjamin Kemper (CDU): „Sehen Sie denn auch eine Perspektive in Pieschen, auch im nächsten Jahr?“ „Alles, was wir machen, ist nicht als Eintagsfliege gedacht“, sagt Foster. Poppe (AfD): „Uns ist wichtig, dass für das Geld die Veranstaltungen auch hier in Pieschen stattfinden.“ Das sei die Grundvoraussetzung, sagen Grandmontagne und Foster. Mit 16-Ja-Stimmen, bei zwei Enthaltungen stimmten die Räte für die Förderung in Höhe von 20.809 Euro. Weitere Informationen.

Brazzcalation – Erstes Festival für urbane Blasmusik in Dresden und der Neustadt

Zum Start der Sommerferien lädt ein internationales Brassfestival Musikerinnen und Musiker aus acht europäischen Brassbands nach Dresden ein. Die Bands aus Österreich, Italien, Frankreich und Deutschland gestalten Konzerte, Umzüge und Workshops gemeinsam mit lokalen Teilnehmenden. Ronny Geisler vom Ausländerrat und Franziska Frenzel von der Fiatelle Blaskapelle stellten das Projekt vor.

Geplant sind vier Tage Programm mit acht Bands aus Europa mit rund 150 Blasmusikern. Umzüge und Musik-Workshops an Schulen sollen in der Neustadt, in Pieschen und der Johannstadt sind geplant. Im Zentralwerk soll es ein Galakonzert geben, der große Abschlussumzug ist an der Hanse 3 geplant. Organisiert wird das Festival von Banda Comunale und der Fiatelle Blaskapelle unter Trägerschaft des Ausländerrat Dresden e.V. Alle Bands spielen ohne Gage. Die Verpflegung wird über Spenden finanziert.

Poppe (AfD) wollte wissen, ob alle drei Stadtbezirke an der Finanzierung gleich beteiligt sind. Ja, dies ist der Fall, sagt Geissler. Außerdem betonte er, dass die Musiker ohne Honorar auftreten. Außerdem fragte der Politiker, ob die Umzüge unter einem Thema stehen. Frenzel erläuterte, dass die Umzüge kein konkretes Thema haben, sondern sich grundsätzlich für zivilgesellschaftliches Engagement einsetzen. Sochor (SPD) fragte nach, warum nur am Zentralwerk gespielt werde. „Das hat was mit der Logistik zu tun, da die Musiker auch im Zentralwerk untergebracht werden“, so Frenzel. Björn Sören Lehninger (Team Zastrow) wollte wissen, ob die Förderung in den anderen Stadtbezirken steht. Für die Neustadt ja, Johannstadt werde heute Abend entschieden. Mit 13 Ja-Stimmen entschieden sich die Räte, das Festival mit 6.917 Euro zu fördern. Weitere Informationen.

Aktivierendes Gruppenangebot für Pieschner Familien in der Region Sachsen 2025

Kerstin Brendel von der Outlaw gGmbH stellte das Projekt vor, es geht um eine dreitägige Familienfreizeit im Bildungs- und Freizeitzentrum Tabakstanne in Thalheim im August. Zwölf Familien aus dem Dresdner Stadtteil Pieschen sollen teilnehmen. Ziel ist es, familiäre Bindungen zu stärken und soziale Kompetenzen zu fördern. Es geht um Familien, die sich so etwas normalerweise nicht leisten können. Die Fachkräfte bieten sportliche Aktivitäten, Naturerlebnisse und gemeinsame Auswertungen an. Auch Elternabende mit Lagerfeuer und Grillen sind geplant. Der Austausch untereinander soll helfen, neue Kontakte zu knüpfen. Familien mit verschiedenen kulturellen Hintergründen begegnen sich auf Augenhöhe und erleben Integration im Alltag. Die Räte stimmten bei einer Gegenstimme für die Förderung in Höhe von 4.135 Euro. Weitere Infos.

Geräteschuppen für Tennisheim

Andreas Danneberg vom SV TuR Dresden stellte den Verein kurz vor. Bei der beantragten Förderung geht es um einen Ersatzneubau für einen Geräteschuppen am Tennisheim. Der jetzige Schuppen ist nach über 30 Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Die Räte stimmten ohne weitere Nachfragen einstimmig für die Förderung in Höhe von 5.005,14 Euro. Weitere Informationen.

Erstellung des medienpädagogischen Konzepts zur Ehre des Malers Theodor Rosenhauer

Der Hufewiesen e. V. plant ein Rahmenkonzept für einen Lernpfad zu Leben und Werk des Malers Theodor Rosenhauer in Dresden-Alttrachau. Die Medienpädagogin Anne Hilliger und die Kunsthistorikerin Katrin Bielmeier erarbeiten Inhalte für Bild-, Hör- und Texttafeln. Ziel ist es, Besucher über einen Parcours auf Rosenhauers Spuren zu führen. Mit QR-Codes und Zeitzeugenberichten entsteht ein lebendiges Bild des Künstlers. Der Pfad verbindet Kunst, Geschichte und den Stadtteil.

Lehninger (Team Zastrow): „Wir finanzieren hier ein Konzept, was sind dann die Folgekosten?“ Das könne man noch nicht sagen, es hängt davon ab, wie das Konzept aussieht. Aber es werde nicht nur ein Konzept entstehen, sondern die Inhalte werden auch in typische Wanderapps und auch bei Google-Maps eingebunden. Jansen (Grüne): „Wird das auch auf der Website zu sehen sein?“ Ja, das ist so geplant. Annett Zschoppe (CDU): „Haben Sie eine Vorstellung, was das am Ende kostet?“ Nein, das hängt davon ab, wie das Konzept entwickelt wird. Die Räte stimmten mehrheitlich für die Förderung des Projektes in Höhe von 8.200 Euro. Weitere Informationen

Adventsgeflüster im Galvanohof 2025

Britta Sommermeyer von der Kreativen Werkstatt Dresden stellte das Projekt vor. Geplant sind 2025 vier kostenfreie Veranstaltungen im Galvanohof. Höhepunkt ist der Kreative Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende. Besucher können unter Anleitung lokaler Künstlerinnen Geschenke und Dekorationen selbst gestalten. Weitere Angebote sind ein Papier-Workshop am zweiten Advent und der Kurzfilmtag am 21. Dezember. Workshops wie Drucken, Filzen oder Upcycling richten sich an alle Altersgruppen. Musik, Puppentheater und eine Ausstellung begleiten das Programm.

Kunig (Grüne) fragte, wer zu diesen Veranstaltungen so komme. „Das sind Familien aus dem Vorderhaus, aber auch aus anderen Ecken aus dem Stadtbezirk und auch aus ganz Dresden“, sagt Sommermeyer. Die Räte stimmten mehrheitlich für die Förderung durch Stadtbezirksamt in Höhe von 6.522,10 Euro. Weitere Informationen.

Änderungssatzung zur Wochenmarktsatzung

Fanny Rachner und Jessica Lisseck vom Marktamt stellten die Vorlage zur Neuausschreibung vor. Derzeit organisiert die Deutsche Marktgilde eG die Dresdner Wochenmärkte. Voraus geht eine Überarbeitung der Wochenmarktsatzung, unter anderem mit Anpassungen gemäß Onlinezugangsgesetz. Die kommende Ausschreibung soll neue Marktbedingungen wie Generationswechsel, Geschäftsaufgaben und innovative Konzepte berücksichtigen. Künftig sollen die Konzessionen erneut mit dreijähriger Laufzeit plus zweijähriger Verlängerungsoption vergeben werden. Weitere Informationen.

Tino Jasef (Freie Wähler): „Wurde die Marktgilde in die Änderung der Satzung miteinbezogen?“ Rachner: „Wir stimmen uns eng mit der Marktgilde ab. Was die Händler unzufrieden macht, sind der Zustand der baulichen Flächen.“ Allerdings sei man bei der aktuellen Haushaltssituation nicht in der Lage, die Flächen zu sanieren. Wolfgang Trobisch (AfD): „Wie ist es mit dem Thema Sicherheit?“ Das spiele erst einmal nur perspektivisch eine Rolle. Janssen (Grüne) bringt Vorschlag für einen Ergänzungsantrag ein, für neue, interessierte Händler die Gebühr zu erlassen oder andere Anreize zu finden. Außerdem soll eine Vorlage für eine Sanierung und Werterhaltung der Wochenmärkte entwickelt werden. Beide Ergänzungsanträge wurden einstimmig beschlossen. Die gesamte Vorlage wurde dann mit Ausnahme des Punktes 5 mehrheitlich angenommen.

Stadtbezirksbeirat Pieschen

Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert