In stationären Hospizen werden Schwerstkranke und Sterbende betreut, deren verbleibende Lebenszeit absehbar ist, die im Krankenhaus austherapiert sind und die nicht zu Hause wohnen bleiben können oder möchten. Hier ist palliativpflegerische und -medizinische Betreuung rund um die Uhr gewährleistet. Auch im stationären Hospiz stehen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Gespräche und Freizeitaktivitäten zur Verfügung oder halten im Sterben Sitzwachen am Bett. Foto: Lisa Beller/Malteser

Welthospiztag: Hospizdienst als Ausdruck von Vielfalt

Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, wenn ihr Leben bedroht ist oder sich dem Ende zuneigt. Die Sterbebegleitung widmet sich dieser Vielfalt und bietet umfassende Unterstützung in der letzten Lebensphase. Ehrenamtliche Hospizbegleiter sind speziell darauf vorbereitet, schwerkranke Menschen zu begleiten, zuzuhören und Trost zu spenden. Sie schaffen Raum für Gespräche, teilen Freude und Leid und bieten den Betroffenen sowie deren Angehörigen emotionale Stütze. Der Welthospiztag am Sonnabend, 12. Oktober, steht unter dem Motto „Hospiz ist Vielfalt“ und macht auf die Bedeutung dieser Arbeit aufmerksam.

Einsamkeit am Lebensende soll vermieden werden. Auch trauernde Angehörige sollen nicht allein mit ihrer Trauer zurückbleiben. Ziel der Hospizbewegung ist es daher, sowohl den kranken Menschen als auch ihre Familien zu begleiten. Diese Unterstützung kann zuhause, im Altenheim, im Krankenhaus oder im Hospiz erfolgen. Ehrenamtliche Helfer führen Gespräche, unternehmen kleine Ausflüge oder sind einfach nur da. Jede Begleitung ist individuell. Unterschiedliche Nationalitäten, Weltanschauungen und Identitäten treffen aufeinander. In Schulungen, wie sie etwa die Malteser anbieten, werden die Begleiter darauf vorbereitet.

Unterstützung und Beratung

Der ambulante Hospizdienst ist ein wichtiger Teil des sozialen und medizinischen Versorgungsnetzes. Die Malteser bieten Beratung rund um Pflege, Versorgung und Unterstützung an. Sie vermitteln den Kontakt zu Fachleuten, die bei der Schmerztherapie helfen und Ängste lindern. So bleibt den Betroffenen ihre Würde erhalten und die Angehörigen müssen nicht allein schwierige Entscheidungen treffen.

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Hospizkoordinatorin Sylvia Jaster weist darauf hin, dass der Hospizdienst nicht erst am Lebensende gerufen werden sollte. „Unsere Ehrenamtlichen begleiten schwer Erkrankte und deren Familien oft über längere Zeit. Manchmal sind wir auch nur für eine gewisse Phase da und ziehen uns dann wieder zurück“, erklärt sie.

Junge Menschen für ein ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit begeistern. Foto: Lisa Beller

Eine junge Hospizbegleiterin unterhält sich mit einer jungen Frau. Foto: Lisa Beller/Malteser

Trauerbegleitung für Angehörige

In den letzten Jahren wurde zunehmend der Fokus auf den Umgang mit Trauer gelegt. Denn Trauer ist ein wichtiger Teil des Lebens der Hinterbliebenen. Hier kommen Trauerbegleiter ins Spiel. Sie bieten Gespräche an, sei es in Einzelbetreuung oder in Gruppen wie dem Trauercafé. Dort finden trauernde Menschen Gemeinschaft, Austausch und Orientierung, so Jaster.

Ein individueller Prozess

Sterben und Trauer sind sehr persönliche und individuelle Erfahrungen. Der Welthospiztag am 12. Oktober möchte auf diese Vielfalt aufmerksam machen und für die Bedeutung der Hospizarbeit sensibilisieren.

Gesprächssituation in der Hospizarbeit. Foto: Ruprecht Stempell/Malteser

Gesprächssituation in der Hospizarbeit. Foto: Ruprecht Stempell/Malteser

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