Der Stadtbezirksbeirat hat sich gestern mehrheitlich für eine Fortsetzung der Arbeit des Stadtteilbeirates Pieschen und Mickten und der Förderung durch den Stadtteilfonds ausgesprochen. Zuvor zog René Kaufmann, Projektleiter Stadtteilfonds, eine ausführliche Bilanz der Arbeit in diesem Jahr. Für 9 der 19 Beiräte des Stadtbezirksbeirates, die im Juni neu gewählt wurden, war der 2019 als Pilotprojekt in Pieschen / Mickten und in der Johannstadt gestartete Stadtteilfonds und seine Fördermodalitäten überwiegend Neuland.
Die 37.500 Euro, die der Stadtbezirksbeirat der Projektförderung in den beiden Stadtteilen Pieschen und Mickten zur Verfügung gestellt hatte, sind in 24 Vorhaben geflossen. Von den insgesamt 35 gestellten Anträgen seien 8 zurückgezogen und drei abgelehnt worden, so Kaufmann. Die Beiräte der Grünen und der Linken sprachen sich in einem Antrag für eine Verstetigung der Arbeit der Stadtteilfonds aus. „Wir möchten, dass alle Stadtteile in Dresden die Möglichkeit erhalten, das Engagement im eigenen Viertel zu fördern“, sagte Pia Barkow (Linke) zur Begründung. Sophia Jansen (Grüne) sprach sich dafür aus, dass die Stelle des Projektleiters langfristig gesichert werden müsse. Eine institutionelle Förderung könne aber nur die Stadt regeln. Eine entsprechende Bitte an den Oberbürgermeister wurde mit 10 Ja und 7 Nein-Stimmen verabschiedet.
Förderung für Frauen- und Mädchenfußball
Zwei Frauen- und 10 Mädchenmannschaften trainieren beim 1. FFC Fortuna Dresden. Von den 223 Mitgliedern seien 164 Mädchen. Männliche Teams gibt es hier nicht. Für die Anschaffung von sechs Minitoren warb Manfred Roll, 2. Vorsitzender, um Fördergelder in Höhe von 969,94 Euro. Die Tore seien für die Durchführung der vom DFB geforderten Turniere erforderlich, erläuterte er. Für Rolf Jörg Poppe (AfD) war der Förderwunsch „sehr bescheiden“ im Vergleich zu dem, was andere Vereine beantragen. Er sprach dem Vorstand Mut zu, im kommenden Jahr erneut Fördermittel zu beantragen. „Das Ehrenamt unterstützen wir gern“, betonte er. Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet.
Musikschule will Klaviere reparieren
Der Musikschule Goldenes Lamm fehlen derzeit Mittel für „die umfassende Wartung und Auffrischung des Spielwerkes der drei vorhanden Klaviere und der zwei vorhandenen Flügel im Musikschulgebäude. Diese Instrumente sind täglich viele Stunden für den Klavier-, Ensemble- und Chorunterricht im Einsatz“, erläuterte Musikschul-Leiter Daniel Scheufler gestern Abend den Beiräten. Die Entscheidung des Bundessozialgerichtes zum Aus der Honorarkräften habe die Musikschule dazu gezwungen, Dreiviertel der Lehrinnen und Lehrer fest anzustellen. Die restlichen hätten dies abgelehnt. Durch die Festanstellungen sei das Budget mehr als ausgeschöpft. „Darum bitte wir nun um eine Förderung für die Reparatur der Instrumente“, sagte er. Die Beiräte stimmten dem Antrag mit 13 Ja-Stimmen bei 3 Enthaltungen zu. Die Musikschule Goldenes Lamm ist in den vergangenen Jahren für verschiedenen Vorhaben durch den Stadtbezirksbeirat mit insgesamt 64.000 Euro unterstützt worden.
Geh8 will Veranstaltungsraum vergrößern
Für Veranstaltungen hat die Geh8.Kunstraum und Atelier besonders im Winter keine Räume. Die große Halle des ehemaligen Bahnbetriebswerkes kann nicht beheizt werden. Seit einigen Jahren gibt es das Atelier-Café mit etwa 35 Sitzplätzen. Für kleinere kulturelle Formate, wie Lesungen, Vorträge, Gespräche oder kleine Konzerte wolle man mehr Platz schaffen, erläuterte Vereinschef Paul Elsner. Mit dem Anbau eines Wintergartens könnten 20 weitere Zuschauerplätze geschaffen werden. Der Förderantrag in Höhe von 16.030 Euro betreffe ausschließlich die Errichtung eines Fundamentes für den Anbau. Den Anbau selbst werde man in Eigenleistung und aus anderen Quellen finanzieren, sicherte er zu. Mit 11 Ja-Stimmen bei 5 Enthaltungen wurde der Antrag verabschiedet. Der Verein Geh8 mit seinen Ateliers ist Mieter der Stadt, der das ehemalige Bahnausbesserungswerk gehört. Für verschiedene Bauvorhaben zu Verbesserung der Situation sind in den vergangenen Jahren rund 48.000 Euro vom Stadtbezirksbeirat bewilligt worden.
Förderung für Weihnachten auf dem Mengsplatz
Tino Jasef (Freie Wähler) ist selbst Mitglied im Stadtbezirksbeirat. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins Übigauer Insel erläuterte er den Förderantrag für das Projekt „Weihnachten auf dem Mengsplatz“. Nach dem erfolgreichen Fest zum 700-jährigen Übigau-Jubiläum habe sich der Verein entschlossen, auch in der Adventszeit ein Angebot zu organisieren. Eine kleine Bühne, einige Stände und auch ein Weihnachtsmann seien geplant. Die Bereitstellung von Strom, das Licht, die geforderten Toiletten könne der Verein nicht aus eigener Tasche finanzieren. Bei den Werbekosten werde man sparen. Der beantragten Förderung in Höhe von 4.039 Euro stimmten 8 Beiräte zu, 4 stimmten mit Nein, vier enthielten sich. Grund für dieses Abstimmverhalten waren offensichtlich Differenzen über die Entscheidung des Vereins, Info-Stände von anderen Vereinen wie z.B. Pro Pieschen (Stadtteilfonds) und Mietshäusersyndikat (Projekte in Pieschen und Übigau) beim Stadtteilfest nicht zuzulassen. Pia Barkow (Linke) hatte dies kritisiert, weil das Jubiläumsfest selbst auch mit Fördergeldern des Beirates unterstützt worden war.
Als erster Tagesordnungspunkt war gestern Abend ein Bericht über den Verkehrsversuch an der Flügelwegbrücke (Pieschen Aktuell berichtete) geplant. Das zuständige Amt ließ mitteilen, dass man der Einladung in den Beirat nicht folgen, sondern den Beiräten eine Präsentation mit den Ergebnissen zukommen lassen werde. Das stieß auf wenig Verständnis. Die Beiräte sprachen sich einstimmig dafür aus, die Einladung zu erneuern, um mit den Experten der Stadtverwaltung auch über die Ergebnisse diskutieren zu können.
Stadtbezirksbeirat Pieschen
- Sitzung am 12. November 2024: Tagesordnung, alle Dokumente, Abstimmungsergebnisse (nach der Sitzung)
- Stadtbezirksbeirat Pieschen – Mandatsträger, Vertreter, Sitzungen
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.