Wer einmal das „Orientteppichhaus Sachsen“ betritt, dem wird schnell klar: in dem Laden steckt Geschichte, steckt Erfahrung drin. Und vor allem: ganz viel Leidenschaft für Qualität.
Im Eingang des „Orientteppichhaus“ stehen kleine persische Vasen, handbestickte Kissen liegen im Schaufenster: Vorboten auf die Welt der Teppiche, welche einen im Inneren erwartet. Man tritt ein, und ein langer, roter Läufer und dicke Stapel feinster Perserteppiche führen einen in den verspiegelten Saal. Hinter jeder Ecke kommt ein neuer Raum voller Farben und Stoffe zum Vorschein.
Geschäftsinhaber mit Geschichte
An einem schweren, massiven Sekretär sitzt Ahmed Assadnazari und studiert seine Bücher. Herr Assadnazari ist ein älterer, stets in feinem Maßanzug gekleideter Herr, der freundlich über seine Studierbrille hinweg blickt. Herr Assadnazari ist einer von mehreren Brüdern, alle im damaligen Persien – heute Iran – geboren. Seine Familie, allen voran sein ältester Bruder, war schon frühzeitig im Teppichgeschäft tätig. Seit 1980 leitet Assadnazari seinen Teppichhandel, welcher erst auf der bekannten Kaiserstraße in Frankfurt am Main seinen Sitz hatte. „Der pure Zufall“, so Assadnazari, habe ihn später nach Dresden geführt. Seit 2018 hat das „Orientteppichhaus Sachsen“ nun seinen Sitz auf der Oschatzer Straße. Mit Assadnazari immer an Bord: sein treuer Kollege Mohibollah Hakim, auch Teppichverkäufer seit vielen Jahren. Beide teilen sich in die Arbeit: Assadnazari ist eher für die Verwaltung, Hakim vor allem für den Verkauf zuständig.
Erst Maßschneiderei, dann Leidenschaft für Teppiche
Assadnazari hat schon viel erlebt. Zwischen seiner Geburtsstadt Teheran und Deutschland pendelt er seit seiner Jugend hin und her. Er betont: „Teppiche sind nicht mein eigentlicher Beruf“. In den sechziger Jahren durchläuft er sein Studium zum Gartenbauingenieur, dann geht er zurück in den Iran. Als dann 1978 die Iranische Revolution losbricht, reist Assadnazari mit seiner Frau nach Frankfurt am Main aus. Dort gründet er ein Textilgeschäft. Assadnazari entwirft eigene Kollektionen für Damen und Herren; das Geschäft auf der Kaiserstraße blüht.
Einmal im Textilhandel Fuß gefasst, entscheidet sich Assadnazari für den Vertrieb feinster, ausgewählter Orientteppiche und der Gründung des „Orientteppichhaus Sachsen“. „Wir sind eines der wenigen Fachgeschäfte in Sachsen“, betont Assadnazari. Wer einen handgefertigten Teppich erwerben möchte, benötigt „auch immer ein Stückchen Geld, denn man kauft ihn nur einmal im Leben“.
Orientteppiche als kulturelles Symbol
Die Teppichkunst besitzt im Orient höchste Bedeutung. Wer einen Teppich webt, benötigt oft mehr als ein Jahr dafür, und „ein Fachmann sieht an jeder Webreihe, ob der Weber gute oder schlechte Laune hatte“, so Assadnazari. Jede Stadt besitzt sogar ihr eigenes Muster. Das Weben erfordert höchste Konzentration, denn beim „Gemälde kann der Künstler das Ergebnis immer überarbeiten, aber beim Orientteppich nicht!“, meint Assadnazari nachdrücklich. Orientteppiche sind historisch das erste und wichtigste Ausstattungsmerkmal eines orientalischen Haushaltes: statt Bildern hängt oft der Teppich an der Wand. Orientteppiche sind kulturelle Symbole für Status und Herkunft.
Wen die facettenreiche und komplexe Welt der Orientteppiche interessiert, ist im „Orientteppichhaus Sachsen“ stets willkommen. Freundlich und geduldig nehmen sich Herr Assadnazari und Herr Hakim viel Zeit für Beratung, Reinigung, Begutachtung und Verkauf. Man kann daheim seinen Teppich sogar „probeliegen“ lassen.
Orientteppichhaus Sachsen GmbH
- Inh. Ahmed Assadnazari
- Oschatzer Straße 21, 01127 Dresden
- Telefon: 0351 4852748, E-Mail: info@orientteppichhaus-sachsen.de
- www.orientteppichhaus-sachsen.de
- Öffnungszeiten: Montag bis Sonnabend von 10 Uhr bis 19 Uhr
Serie: Kleine Unternehmen im Stadtbezirk Pieschen
Jeden Dienstag in Pieschen-Aktuell: Ein Portrait eines kleinen Unternehmens aus dem Stadtbezirk. Wir zeigen die unglaubliche Vielfalt im Stadtviertel, von Übigau bis Trachenberge. Wenn Sie auch einen kleinen Laden in Ihrer Nachbarschaft kennen, den wir gerne mal vorstellen sollen, schreiben Sie uns an redaktion@pieschen-aktuell.de
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Aufgrund von Heiligabend und Silvester wird die Serie jetzt für zwei Wochen pausieren. Am 7. Januar geht es dann weiter.