Jetzt gilt Tempo 30 in der Bürgerstraße

In der Bürgerstraße gilt ab sofort Tempo 30. Die entsprechenden neuen Verkehrsschilder sind in den vergangenen Tagen angebracht worden. Für Pieschens SPD-Stadtrat Stefan Engel eine lange überfällige Maßnahme. „Jahrelanger Druck hat nun endlich gewirkt. Mit der Einführung von Tempo 30 wird die Verkehrssicherheit auf der Bürgerstraße deutlich erhöht“, reagierte er auf das Aufstellen der Schilder. In einem Ortsteilzentrum mit Geschäften, Gastronomie und angrenzenden Schulen könne der Verkehr auch mal ein paar Sekunden warten. Tempo 30 vertrage sich aufgrund der engen Haltestellenabstände auch gut mit der Straßenbahn, fügte er hinzu.

Im Mai 2023 hatten Vertreter der Straßenverkehrsbehörde im Stadtbezirksbeirat die Tempo-30-Maßnahme angekündigt. Anlass war die ausführliche Behandlung der von Falk Schütze im Februar 2021 initiierte Petition „Sicheres Radfahren auf der Bürgerstraße“, die genau 1.143 unterstützt worden war. Hinzu kam, dass die Kreuzung Bürgerstraße / Oschatzer Straße auf Grundlage der Daten aus dem Jahr 2022 von der Unfallkommission der Stadt als Unfallhäufungsstelle eingestuft worden war.

Die mehrfach geforderten Fahrrad-Piktogramme zwischen den Straßenbahngleisen wird es jedoch weiterhin nicht geben. „Mit der Tempobeschränkung wird sich die Zahl der Überholvorgänge reduzieren. Das ist ein wichtiger erster Schritt. Auch das Überqueren der Straße wird nun einfacher. Polizei und Ordnungsamt müssen die neue Tempobeschränkung nun auch wirksam kontrollieren“, forderte Engel und ergänzte. „Ich hoffe, dass sich die Verwaltung bei Falschparkern in Kreuzungsbereichen und den Radpiktogrammen noch mal einen Ruck gibt.“

18 Meinungen zu “Jetzt gilt Tempo 30 in der Bürgerstraße

  1. Schweesdo Onie sagt:

    Ein guter erster Schritt. Ich hoffe auch, die Piktogramme, die für mehr Klarheit sorgen würden, kämen schnell nach.

  2. Anwohner sagt:

    Tja, ist das nun so ein großer Wurf? Für den SPD-Stadtrat Stefan Engel offensichtlich. Wenn es ihn glücklich macht, okay.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den vergangenen 10 – 15 Jahren mal auf der Bürgerstraße zwischen Moritzburger Platz und Osterbergstraße in der zeit zwischen 6 und 22 Uhr mal entschieden mehr als 30 km/h gefahren bin. Ohne 30er Schild!

    Warum? 3 Fussgängerampeln, viele Radfahrer, öfters Straßenbahnen, parkende Lieferfahrzeuge (alles hat seine Berechtigung) und eine vorausschauende Fahrweise (wurde mal früher in Fahrschulen gelehrt) zwingen einen Fahrzeugführer dazu.
    Das ist alles nicht schlimm.

    Schlimm finde ich aber, dass mit dem Schild und der Feier darüber, das Thema erledigt scheint. Oder hat mal jemand in den vergangenen 20 Jahren auf der Bürgerstraße zwischen Rehefelder Str. und Mohnstraße eine Geschwindigkeitsmessung erlebt. Dort ist solange schon 30 km/h zu fahren. Die reduzierung ist völlig berechtigt – enge Straße, unübersichtliche Ausfahrten, parken, Kinder vom Emmers, Menschen überhaupt …

    Was hilft ein 30er-Schild, wenn es nach dessen Aufstellung keinen mehr interessiert?

  3. Robert sagt:

    Endlich! Interessiert bisher aber wenige, ähnlich der 30 km/h Beschränkung am S-Bahn-Haltepunkt Pieschen.

    Selbst bei 25 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit wird man als Radfahrer bei durchgezogener Linie an der Haltestelle „Bürgerstraße“ im Kreuzungsbereich immer noch wahllos überholt.

  4. Tobias sagt:

    Herzlichen Glückwunsch SPD Pieschen zum Erfolg! Danke für den Einsatz!

  5. Ich sagt:

    Gibt nix wichtigeres…

  6. Nicolas sagt:

    Der Himmel blau,
    die Sonne lacht.
    Das hat die SPD gemacht!!!

  7. Dresdner Eierschrecke sagt:

    @ Schweesdo Onie: die Piktos sind seit 10 Jahren gefordert, doch sie werden auch weiterhin nicht kommen, da in Deutschland keine klare verkehrsrechtliche Regelung hierzu festgelegt wurde und eine Anordnung bislang vom Gesetz nicht gedeckt ist. Es geht z.B. auch nur, wenn Rad die „vorherrschende Verkehrsart“ ist, was hier nicht vorliegt. Es dient auch in Dtl. nicht der Warnung der Autofahrenden, sondern der klareren Leitung der Radelnden, meine ich.

    T30 ist natürlich ein kleiner Erfolg, die echte Wirkung muß man erst abwarten. Dennoch ist diese Straße mit ihrer Konsitution so noch lange nicht ordentlich und sicher organisiert. An solchen Hauptverkehrsstraßen mit auch noch Straßenbahngleisen dürfte es eigentlich kein solches Beidseitparken geben, stattdessen verlangen die Richtlinien ordnungsgemäße Radverkehrsanlagen. Hinzu kommt die große Enge der Straßenbreite, welche privates Parken eigentlich ausschließt. Es ist noch Altbestand und die „Stadt“ hat kein Geld und Willen für einen grundhaften Umbau. Dabei müßte man wahrscheinlich kaum groß umbauen, sondern nur die Parkstreifen zu Radspuren markieren, und paar Kreuzungsmündungen modifizieren. Aber hey, wird sind nicht umsonst in der Reichsbeamtenstadt mit träger herrischer Verwaltung. Hier ist man verkehrsorganisatorisch und auch sonst in tiefster Provinz.

    • Schweesdo Onie sagt:

      Danke für die Pikto-Info, das war mir gar nicht so bewusst. Von den Radwegen können wir ja weiter träumen…

  8. Pieschen Urwurz sagt:

    Man kann sich der Einschätzung von Anwohner nur anschließen!
    Die wirklich wichtigen Probleme der Pieschener Verkehrsplanung, wie zum Beispiel die eklatante Parksituation, werden damit nicht gelöst. Warum hier die Stadtverwaltung nicht eingreift und wenigsten ein Anwohnerparken einrichtet (wie es in jeder anderen Stadt gang und gebe ist), oder zumindest das Verbot von Dauerparkern und dem Abstellen von Wohnmobilen und Caravans im Wohnviertel ausspricht, bleibt rätselhaft.
    Man kann nut annehmen, dass hier im Arbeiterviertel halt doch keiner der einflussreichen oberen Etage wohnt… traurig!

    • Falk Schütze sagt:

      Das Parkplatzproblem wird in Pieschen wahrscheinlich nie zur Zufriedenheit aller gelöst werden können, denn Pieschen entstand weitestgehend vor der Massenmotorisierung und somit ist das Viertel einfach nicht für viele PKW im öffentlichen Raum ausgelegt. Zudem müssen auch andere öffentliche Belange berücksichtigt werden.

      Eine aufwändige Parkraumanalyse kam vor einigen Jahren zum Ergebnis, dass Anwohner*innenparken wenig Einfluss hätte, da hier kaum auswärtige Personen ihnre Autos abstellen (https://pieschen-aktuell.de/2020/parken-in-pieschen-sued-und-trachau-analyse-sieht-kaum-chance-auf-kurzfristige-verbesserung/). Die Stadt plant aber die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf den Stadtbezirk Pieschen (https://pieschen-aktuell.de/2022/stadt-will-bis-2027-anwohnerparken-in-pieschen-einfuehren-erloese-fuer-nahverkehr/). Die Verwaltungsvorlage dümpelt allerdings gerade im Geschäftsgang des Stadtrats herum und wird nicht zur Abstimmung geführt, da sie – vermutlich aufgrund der ebenfalls vorgesehen Erhöhung der Gebühren – derzeit nicht mehrheitsfähig ist. Dabei wären m.E. gerade die angepassten Gebühren ein wichtiges Steuerinstrument.

      Dauerparken zu verbieten ist rechtlich leider nicht möglich. Solange die Fahrzeuge angemeldet und in einem verkehrssicherem Zustand sind, können diese zeitlich unbefristet abgestellt werden. Abweichende Regelungen gelten lediglich für Anhänger ohne Zugfahrzeug und Kfz über 7,5 Tonnen (https://www.bussgeldkatalog.org/dauerparken/).

      Wie man sieht ist das Thema kompliziert. Nennenswerten zusätzlichen Parkraum wird man in Gebieten mit Blockrandbebauung kaum gewinnen können. Vereinzelt wäre die Anordnung von Schräg und Querparken möglich, aber sehr viel bringt das auch nicht (10-15% laut der Studie). Desweiteren ist abzusehen, dass der Parkraum bspw. im Bereich Bürgerstraße weiter schrumpfen wird, denn früher oder später wird auch hier der Gleismittenabstand für die neuen Stadtbahnen der DVB angepasst werden müssen und dann fallen mind. auf einer Seite weitere Stellflächen weg. Die einzige Möglichkeit liegt meines Erachtens in der Eigenverantwortung der Bürger*innen. Es braucht ein Bewusstsein dafür, dass der öffentliche Raum knapp und kostbar ist und Fahrzeuge wie Wohnwagen, die kaum bewegt werden, eher nicht dort hin gehören. Dies könnte die Stadt durch eine angemessene Bepreisung des Parkraums unterstützen.

  9. Constantin sagt:

    Das hab ich tatsaechlich vorher auch schon gemacht, die Straßensstituation hat das fast nicht anders zugelassen…

  10. Raphael sagt:

    Die Tempo 30 Zone auf der Bürgerstraße ist ein gemeinsamer Erfolg vieler engagierter Menschen. Zu denken ist hier vor allem an den Initiator der Petition Herrn Schütze, den ADFC, der die Petition umfassend unterstützte, Parteien wie Grüne, Linke und SPD die jeweils das Anliegen im politischen Kontext unterstützten sowie die Mitglieder der Verkehrskommission, des Stadtbezirksbeirats Pieschen und der Verwaltung, die abschließend das Vorhaben umgesetzt haben.

    Dank dieser Teamleistung verbessert sich die Schulwegsicherheit der drei umliegenden Schulen (8. Grundschule, 26. Grundschule und für den Schulkomplex „Gehestraße“). Klar ist aber auch, dass es weitere Maßnahmen in Pieschen braucht, um die Sicherheit zu Fuß und auf dem Rad weiter zu erhöhen. Der Erfolg auf der Bürgerstraße zeigt aber, dass wenn alle an einem Strang ziehen, gute Dinge umgesetzt werden können.

  11. ausDD sagt:

    In der Praxis wird sich mit Tempo 30 nicht viel ändern. Wie schon viele hier beschrieben haben, sind die meisten Autofahrer dort schon immer tags nur 30 gefahren. Das Problem sind die unvernünftigen Autofahrer und da nützen keine Schilder, wenn man nicht auch oft kontrolliert oder einen Blitzer hinstellt. Das Problem der Stadt sind nicht zu wenige 30er Zonen/Abschnitte, sondern zu wenige Kontrollen bestehender Begrenzungen allgemein. Auch das Zuparken von Kreuzungsbereichen wird nur wenig geahndet, obwohl die durchschnittliche Höhe der Fahrzeuge über die letzten 20 Jahre zugenommen hat und die Sicht für die anderen Verkehrsteilnehmer (insbesondere auch Kinder) stark erschwert. Ist gibt keinen Mangel an Beschränkungen, sondern ein Kontrolldefizit in Dresden.

  12. Rainer Witz sagt:

    Ich finde es fast schade, wenn ein solch kleines Ding wie das 30er Tempo schon als Sieg (über den Autofahrer) gefeiert werden muss.
    Tagsüber kann man hier eh selten schneller fahren, da Straßenbahn und Radverkehr einen oft genug ausbremsen. Und vorrausschauendes Fahren sollte eigentlich jeder Auto- und Radfahrer beherrschen (Ausnahmen erlebt man leider immer wieder mal). Und gefährlich Überholen würden die gleichen Personen egal ob 50 oder 30er Zone, da die meisten Radler (abseits der Berufs- und Kampfradler (die aber eher am Elbeweg entlangheizen)) eher bei 15-20 fahren.

    Persönlich fände ich es schön, wenn bei geändertem Tempo vielleicht anfangs noch deutliche Hinweisschilder aufgestellt werden würden um den Fahrern, die hier täglich fahren, die Chance zu geben, schneller auf das neue Tempo umzusteigen. Ich hätte ja vermutet, sie blitzen gleich am ersten Tag, um noch ordentlich einzukassieren, da hätten sie bestimmt fast alle Anwohner erwischt,

    • Schweesdo Onie sagt:

      Ich glaube, keiner hat hier von einem „Sieg über die Autofahrer“ gesprochen, zumindest habe ich das beim Querlesen nicht entdecken können. Ein Fortschritt in Bezug auf die Sicherheit ist es allemal. Bei durchgängig Tempo 30 fühlen sich die Autofahrer vielleicht auch nicht mehr so „ausgebremst“, wenn sie sich an das Tempo von anderen gleichberechtigten Verkehrspartnern anpassen…

    • Martin sagt:

      > Tagsüber kann man hier eh selten schneller fahren, da Straßenbahn und Radverkehr einen oft genug ausbremsen.
      …und…
      > Ich hätte ja vermutet, sie blitzen gleich am ersten Tag, um noch ordentlich einzukassieren, da hätten sie bestimmt fast alle Anwohner erwischt

      Mir waren die neuen Schilder tatsächlich schon am ersten Tag aufgefallen – von der Harkortstraße kommend hat man manchmal an der Fußgängerampel Zeit, sich mal in aller Ruhe umzuschauen.

      Man muss es ja nicht unbedingt als Sieg über den Autofahrer werten, das polarisiert so unnötig. Wer schon mal (speziell auch als Autofahrer mit langer Motorhaube) auf der Oschatzer Straße die Bürgerstraße überquert hat, bevorzugt von Nord nach Süd, der dürfte sich glücklich schätzen über Querverkehr, der nur Tempo 30 und nicht Tempo 50 fährt, weil die Sichtbedingungen einfach ziemlich mies sind.
      Dass nicht alle Radfahrer 30 fahren, ist auch klar, aber es ist eine einfache Rechnung, dass die Anzahl der Überholvorgänge bei kleinerer Differenzgeschwindigkeit runtergeht. Dass man als Radfahrer aktuell auch bei gefahrenen 30 km/h noch stürmisch überholt wird, wird man perspektivisch leider wirklich nur per Kontrolle in den Griff bekommen.

      Zu den Piktogrammen gab es vor ein paar Tagen eine interessante Nachricht aus Mainz: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/trotz-verstoss-gegen-stvo-fahrrad-piktogramme-in-mainz-sollen-bleiben-100.html

  13. Anna Brandstrup Larsen sagt:

    Wunderbar 30 kmh in der Bürgerstr. Hindert aber nicht den Radfahrern weiterhin auf den Bürgersteig zu fahren und uns Fußgänger zu erschrecken.

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