Die sommerliche Elbe. Foto: J. Frintert

Hitze nicht unterschätzen

Am Sonnabend soll es bis 32 Grad warm werden. Für Freibad-Gänger ein Traum, für viele Menschen jedoch eine ziemliche Herausforderung, besonders Kinder, Senioren, chronisch Kranke und Obdachlose sind betroffen.

Die Stadtverwaltung setzt auf Aufklärung der Bevölkerung und arbeitet an einem Hitzeaktionsplan. Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) betont: „Hitzewellen und Hitzeperioden treffen uns gesundheitlich am stärksten. Bei Schülern sinkt die Lernfähigkeit, am Arbeitsplatz die Produktivität, es kommt zu mehr Unfällen im Straßenverkehr. Ältere Menschen leiden zu Hause unter hohen Temperaturen.“

Hitzeschutz-Tipps auf City-Light-Plakaten und in der Straßenbahn

Siebzig digitale Screens in der Dresdner Innenstadt werben derzeit für Achtsamkeit bei hohen Temperaturen. Über das Straßenbahnfernsehen erhalten Einwohner und Gäste der Stadt sechs Tipps zum Schutz bei Hitze: viel trinken, leichte Kost, Abkühlung, Bewegung in Maßen, Sonnenschutz und auf sich und andere achten. Zusätzlich gibt es einen von der Krankenkasse DAK-Gesundheit geförderten Flyer für Eltern und Fachkräfte zum Umgang mit Kindern an heißen Tagen. Außerdem werden Schulungen für Pflege- und Seniorenarbeit durchgeführt, gemeinsam mit der Diakonischen Fortbildungsakademie in Moritzburg und dem Landkreis Meißen.

Hitzeaktionsplan zeigt Maßnahmen vor und während einer Hitzewelle

Das Amt für Gesundheit und Prävention erstellt zusammen mit anderen Ämtern einen Hitzeaktionsplan. Darin werden Bedarfe ermittelt und Maßnahmen beschrieben, die vor und während extremer Hitze in Dresden ergriffen werden müssen. Der Hitzeaktionsplan ist Teil des noch unveröffentlichten Klimafolgenanpassungskonzepts der Stadt Dresden und berücksichtigt die Ziele des Klimaanpassungsgesetzes des Bundes, das am 1. Juli 2024 in Kraft trat. Der Plan soll 2025 dem Stadtrat vorgelegt werden.

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Frank Bauer, Leiter des Amtes für Gesundheit und Prävention, sagt: „Klima und Hitze sind das Thema des Jahrhunderts! Wir wollen alle öffentlichen Einrichtungen der Stadt gegen Hitze fit machen. Die in Dresden-Gorbitz erprobten Hitzeschutzmaßnahmen, die wir 2023 in einem Hitze-Handbuch zusammengefasst haben, sollen auf die ganze Stadt übertragen werden. In Dresden gibt es ein breites Verständnis zum Hitzeschutz, denn wir sind schon lange Teil des Netzwerkes ‚Gesunde Städte‘.“

Hintergrund

2023 war das bisher wärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen Messungen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) gab es bisher zwei bis drei Hitzewellen pro Jahr, künftig werden es voraussichtlich vier bis sechs sein. 2023 wurden in Dresden 70 Sommertage bis in den Oktober verzeichnet. Seit der kommunalen Bürgerumfrage von 2022 ist bekannt, dass die Wahrnehmung der Hitzebelastung in den Stadtteilen sehr unterschiedlich ist. Besonders in der Leipziger Vorstadt, in Pieschen, in Prohlis und Reick ist sie ein Problem für die Einwohner. Hitzeperioden führten laut RKI in den vergangenen Jahren deutschlandweit zu einem Anstieg an hitzebedingten Todesfällen und Krankheiten wie Dehydrierung oder Hitzschlag sowie zu einer Verschlechterung bei bestehenden Erkrankungen wie Herz-/Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen. Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, sind Maßnahmen zur Vorsorge notwendig.

Weitere Informationen:

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