Ausverkauf im Betten- und Wäschehaus „Chic“ bis Mitte April – auch Möbel suchen neue Besitzer

Nachtwäsche für Damen und Herren ist noch zu haben, ebenso wir Restposten bei Bettwäsche und Tischdecken. Im Lager stehen noch mehrere Kartons mit Weihnachtsdecken in verschiedenen Größen von der Tischdecke bis zum Platzdeckchen. Seit Januar läuft im Betten- und Wäschehaus „Chic“ der Räumungsverkauf. „Mehrere tausend Artikel sind seit dem über den Ladentisch gegangen“, meinte Werner Talkenberg. Zum halben Preis oder auch mal weniger. Zehn Waschlappen oder 15 Handtücher auf ein Mal – das sei vergekommen. Das Lager sei ja noch gut gefüllt gewesen, weil man sich nicht zum Aufhören entschließen konnte. Renate und Werner Talkenberg sind schon lange Rentner, er wir dieses Jahr 90, seine Frau 86. „Jetzt ist meine Frau so krank, das ein Schlussstrich unvermeidlich war“, meinte er.

Die Regale mit ihren quadratischen Boxen können beliebig angeordnet werden. Foto: W. Schenk

Unterstützung beim Ausverkauf kommt von Matthias Hennl, Inhaber von „Bettenhaus Hennl“ in Radebeul-West. Die Familien kennen sich seit vielen Jahren. Bevor Renate Talkenberg 1962 beim damaligen Betten-Wilhelm in Pieschen einen Job annahm, um 20 Jahre später selbst die Inhaberin zu werden, hat sie im Bettenhaus Hennl gearbeitet. „Bei meinem Großvater, der das Geschäft seit 1919 betrieb, hat sie damals angefangen“, erinnert sich der jetzige Chef.

Die elektrische Schranknähmaschine ist voll funktionsfähig. Foto: W. Schenk

Seit dem kennt man sich. „Offiziell sind wir Geschäftspartner, inoffiziell einfach Familie“, beschreibt Matthias Hennl die Beziehung und nimmt Werner Talkenberg in den Arm. Da sei es selbstverständlich, dass er mit seinem Team beim Ausverkauf unterstützt. Sagt es, und geht raus, um auf den Schaufenstern mit einem roten Fettstift noch zwei besondere Lattenroste anzupreisen. Die seien im Geschäft nicht so richtig zu sehen.

Viele Weihnachtsdecken in verschiedensten Größen sind noch zu haben. Foto: W. Schenk

„Neben den Restposten wollen wir auch so viel wie möglich von der Ladeneinrichtung verkaufen“, hofft Werner Talkenberg. Die Ladentheke mit der Kasse sei bereits vergeben. Für die vielen Regale werden noch Abnehmer gesucht. Die quadratischen Boxen seien bestens geeignet für Schallplatten-Liebhaber. Das hätte ein älteres Ehepaar gemeint, sich dann aber leider nicht wieder gemeldet.

Auch eine voll funktionsfähige Schrank-Nähmaschine mit elektrischem Antrieb steht im Geschäft. Darauf, so meint Talkenberg, habe seine Frau bis zuletzt genäht. Am Ende würde er die gut erhaltenen Möbel auch verschenken, um die Entsorgungskosten zu sparen. Bis Mitte April soll der Ausverkauf noch fortgesetzt werden, sind sich Hennl und Talkenberg einig.

Was wird aus der Leuchtreklame? Foto: W. Schenk

Ob die Leuchtreklame einen anstehenden Mieterwechsel übersteht – darauf ist Walter Talkenberg gespannt. Als sie 1991/92 die alte Betten-Wilhelm-Reklame austauschen wollten, gab es eine Auflage, den Kasten zu erhalten. Statt verfaulten Holz wurde es Metall. Pieschen war damals Sanierungsgebiet und vieles sollte erhalten bleiben. Er würde sich freuen, wenn das für die Leuchtschrift auch weiter gelte – so wie in dem Eckhaus Oschatzer Straße / Konkordienplatz, wo noch heute bei Veranstaltungen im Kunstforum RadioLenck bei Veranstaltungen die Leuchtreklame „Radio Lenck“ an alte Zeiten erinnert.

Service:

Betten- und Wäschehaus „Chic“
Konkordienstraße 41
Öffnungszeiten zum Räumungsverkauf: Di, Mi, Do – 10 bis 17 Uhr

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