Jan Pratzka (CDU) ist der neue Beigeordnete für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit. Der von der CDU für das Amt vorgeschlagene Jurist erhielt gestern im Stadtrat 34 von 65 Stimmen und wurde damit bereits im ersten Wahlgang gewählt. Er tritt seinen Dienst am 1. August 2023 an. Zur Wahl hatten sich auch Thomas Ladzinski, Fraktionschef der AfD im Stadtrat und Lilla Farkas, Medizinerin und Wissenschaftsmanagerin, auf Vorschlag der Dissidenten-Fraktion gestellt. Ladzinski erhielt 15, Farkas 14 Stimmen.
Jan Pratzka wurde 1972 in Dresden geboren, ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Er war seit 2019 Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dresden. Zuvor führte er acht Jahre lang die Geschäfte des Jobcenters Dresden. In der Stadtpolitik der Landeshauptstadt ist Pratzka seit 2015 als ehrenamtliches Mitglied im Jugendhilfeausschuss und seit 2019 im Stadtbezirksbeirat Klotzsche engagiert. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) überreichte ihm gestern Abend bereits die Ernennungsurkunde. Weil die offizielle Bezeichnung eher umständlich ist, wird der neu gewählte Beigeordnete oftmals auch kurz als Wirtschaftsbürgermeister bezeichnet.
„Der Geschäftsbereich umfasst wichtige Themen für Gegenwart und Zukunft unserer Stadt. Dazu gehören unter anderem gute Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft wie auch Personal und Organisation der Landeshauptstadt. Eine moderne bürgernahe und digitale Verwaltung, die Lösungen findet und Dinge ermöglicht, sind Ziele, für die ich gern arbeite“, erklärte Pratzka nach seiner Wahl. Für Hilbert ist wichtig, dass die Stelle als Beigeordneter für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit mit einem ausgewiesenen Experten besetzt werden konnte. „Für eine starke Dresdner Wirtschaft, die auch in Zukunft weiter wächst, ist die Gewinnung von Fachkräften unerlässlich. Das gilt für den kleinen Handwerksbetrieb ebenso wie für die Großansiedlungen im Dresdner Norden. Durch seine langjährige Tätigkeit an der Spitze der Arbeitsagentur bzw. des Jobcenters in Dresden, bringt Jan Pratzka die nötige Expertise mit und verfügt zudem über Erfahrung in der Führung einer Verwaltung“, betonte Hilbert.
Seit Sommer 2022 hatten sich Oberbürgermeister Hilbert und die Stadtratsfraktionen um den Zuschnitt der Geschäftsbereiche und die Personalien gestritten. Erst ein Schlichtungsverfahren brachte Anfang des Jahres den Durchbruch. Die sechs Beigeordneten der Stadt Dresden sind nun:
- Jan Donhauser (CDU), Bildung, Jugend, Sport
- Jan Pratzka (CDU), Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit
- Annekatrin Klepsch (Linke), Kultur, Wissenschaft, Tourismus
- Kristin Klaudia Kaufmann (Linke), Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen
- Stephan Kühn (Bündnis 90/Grüne), Stadtentwicklung, Bau, Verkehr, Liegenschaften
- Eva Jähnigen (Bündnis 90/Grüne), Umwelt und Klima, Recht und Ordnung
Die Amtszeit der Beigeordneten beträgt, wie auch beim Oberbürgermeister, sieben Jahre. Die Beigeordneten vertreten den Oberbürgermeister, wenn er verhindert ist. Der Stadtrat bestimmt im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister die Reihenfolge – wer Erster Bürgermeister/in und zweiter Bürgermeister/in wird. Eine Einigung darüber konnten die Fraktionen im Stadtrat bisher nicht erreichen. Die Wahl war gestern während der Stadtratssitzung erneut gescheitert.
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