Die Stadtbezirksbeiräte haben gestern auf ihrer Sitzung im Gymnasium Pieschen über die Förderung von fünf Projekten beraten und entschieden. Wegen der Sanierung des Rathauses Pieschen muss der Beirat noch immer auswärts tagen.

Neubau der Musikschule „Goldenes Lamm“ wird eingeweiht

Mit einem Festwochenende soll vom 21. bis 23. April die Fertigstellung des Neubaus der Musikschule „Goldenes Lamm“ in Alttrachau gefeiert werden. Das Team um Schulleiter Daniel Scheufler lädt Anwohner, Eltern, interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem kulturellen Straßen- und Stadtteilfest ein. Mit dabei sind natürlich die 1.100 Schülerinnen und Schüler, über 50 Lehrkräfte sowie zahlreiche Unterstützer und Sponsoren. Das Programm gestalten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften. Geplant ist ein buntes Programm, eine Spielstraße und Führungen durch den Neubau. An den Gesamtkosten von 45.500 Euro beteiligt sich nun der Stadtbezirksbeirat mit 15.000 Euro. Die meisten Stadtbezirksbeiräte äußerten sich positiv zu dem Projekt. Lediglich Joachim Adolphi (Linke) hielt das Budget für das Fest für zu hoch. „Wir wollen nicht uns selber feiern und leben hauptsächlich von Spenden“, erwiderte Scheufler und betonte, dass jede Menge Ehrenamt in der Musikschule stecke.

Letztlich wurde die Förderung mit 14 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimmme bei zwei Enthaltungen beschlossen. Scheufler lud die Räte ein, mal wieder eine Sitzung im „Goldenen Lamm“ abzuhalten.

Unterstützung für Gemeinschaftsgarten „weltchen“

Seit 2015 gibt es den Gemeinschaftsgarten „weltchen“ in Mickten in der Homiliusstraße an der Ecke Zelenkastraße. Mehrfach wurde das Projekt in der Vergangenheit ausgezeichnet, so zum Beispiel von der Deutschen Umwelthilfe oder mit dem kriminalpräventiven Jugendhilfepreis „Emil“. Träger ist die evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde, auf deren Gelände sich der Gemeinschaftsgarten befindet. Er soll in diesem Jahr als Begegnungsort mit gezielten Angeboten erweitern werden. Wie Eileen Körner bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen beschrieb, geht es dabei um einen Lernort für und mit Kindern, Jugendliche und Familien. Wolfgang Daniels (Grüne) fragte nach, wie die Förderung, die jetzt für ein Jahr laufe, danach weitergehen soll. Körner hofft, das mit der Anschubfinanzierung dann auch mehr ehrenamtliche Leistung generiert werden kann.

Für die naheliegenden Kindergärten, Tageseltern und Schulen sollen nachhaltige Workshops konzipiert und angeboten werden. Die beantragte Förderung in Höhe von 24.907,50 Euro beinhaltete zum größten Teil die Personalkosten für eine Stelle für die neunmonatige Laufzeit des Projektes zusammen. An diesen Kosten beteiligt sich der Träger mit 25 Prozent. Der Stadtbezirksbeirat bewilligte die Förderung einstimmig.

Kreativer Ostermarkt im Galvanohof wird gefördert

Am Samstag, dem 25. März 2023 plant die Kreative Werkstatt Dresden im Galvanohof einen kreativen Ostermarkt mit kostenfreien Kreativständen zum Mitmachen, einem Vereinscafé und Puppentheater. Geplant sind verschiedene österliche Stände zu traditionellen Kunsthandwerkstechniken, künstlerischen Gestaltungsideen und Vorführaktionen, Theater und Musik im Haus und auf dem Gelände des Galvanohofes, erläuterte Britta Sommermeyer, Leiterin der Kreativen Werkstatt, bei der Vorstellung des Projektes. Geplant seien verschiedene kostenfreie kreative Angebote für die ganze Familie im Haus und auf dem Galvanohof, wie zum Beispiel Tiere aus Grünholz gestalten, Körbe flechten, Filzen von Frühlingsblumen, Mosaike gestalten oder Heuhasen binden. „Uns ist besonders wichtig, einen Beitrag zur Bildung zu leisten“, fügte Sommermeyer hinzu. Nachmittags sei die Aufführung des Puppentheaters Verstiefelter Kater von den Gebrüdern Grimmig geplant, ebenso ein Vereinscafé, Osterfeuer in der Feuerschale und Punsch zum Wärmen und zum Verweilen im Galvanohof.

Weil die Vorbereitungen sehr umfangreich sind, habe das Team der Kreativen Werkstatt bereits damit begonnen. Insgesamt seien rund 30 Ehrenamtliche an der Vorbereitung des Marktes beteiligt. Der Stadtbezirksbeirat stimmt den beantragten Fördermitteln in Höhe von 2.945,50 Euro ohne Gegenstimmen zu.

Neue Ausstattung für Suppenküche „Mahlzeit“

Seit 2007 gibt es die Suppenküche „Mahlzeit“ in der Bürgerstraße 50. Sie wird vom E.I.B.I.-Verein (Europäisches Institut für Berufsbildung und Integration) betrieben. Den Verein gibt es bereits seit 1994. Die Suppenküche sei ein sozialkultureller Treffpunkt mit dem Schwerpunkt der Speisenversorgung für sozial schwache Bürger im Stadtteil Pieschen, erläuterte Andrea Messerschmidt vom Verein. Sie berichtete, dass ziwschen 80 und 100 Mahlzeiten täglich verkauft werden. Es werde eine ganztägige Versorgung für alle Altersgruppen mit warmen Mahlzeiten gewährleistet. Das vollwertige Mittagessen werde frisch zubereitet, zudem gebe es belegte Brötchen, Desserts, Salate, selbstgebackenen Kuchen.

Dafür arbeite der Verein mit vom Jobcenter geförderten Stellen und Bundesfreiwilligen. Die Küchenausstattung sei in die Jahre gekommen und müsse erneuert werden, um den weiteren Betrieb sicherzustellen. Einige Geräte sind überaltert, andere defekt. Benötigt würden darum eine Gastro-Kippbratpfanne, ein Kochkessel, ein Gasherd und ein Gastro-Mixstab mit Zubehör. Der Stadtbezirksbeirat bewilligte die beantragte Fördersumme von 19.284,14 Euro ohne Gegenstimmen.

„Blauer Freitag“ im Kulturhafen Dresden wird unterstützt

„Der blaue Freitag wurde bis jetzt gut angenommen und die Menschen in und um Pieschen werden langsam auf das vielfältige Kulturangebot im Kulturhafen aufmerksam“, erklärte Marlen Ohle bei der Vorstellung ihrer Projektes. Darum habe sie beschlossen, den „Blauen Freitag“ fortzuführen. Von Februar bis Juni 2023 seien Veranstaltungen mit verschiedensten Künstlern aus Dresden oder Leipzig, unter anderem eine Puppenoper oder das Theaterensemble aus Prag und Berlin KHWOSHCH mit der Dinopera oder die Dresdner Band Slow Loris Quartett und die Dresdner Clownin Ciboulette. Neben der Puppenspielerin Marie Brettschneider werde auch der Gitarrist David Sick aus Leipzig auftreten. Die beantragten Fördermittel in Höhe von 6.234 Euro seien für Mietkosten, angemessene Künstler-Gagen sowie Personalkosten für den Techniker erforderlich. Einnahmen werden aus den Eintrittsgeldern generiert. Der Stadtbezirksbeirat stimmte einstimmig für die Förderung des Projektes.

Budget-Debatte

Die Pieschener Stadtbezirksbeiräte wollen sich in den nächsten Wochen treffen, um einmal grundsätzlich über die Nutzung des Stadtteilbudgets zu diskutieren. Über das Ergebnis wird auf einer der nächsten öffentlichen Sitzungen berichtet.

Sawatzki verlässt Grünen-Liste

Der dienstälteste Stadtbezirksbeirat Thomas Sawatzki, der auf der Liste von Bündnis 90/Die Grünen für den Rat kandidierte und schon seit 1993 dabei ist, hat gestern am Ende der Sitzung eine persönliche Erklärung abgegeben. Er verlasse ab sofort die Liste Bündnis 90/Die Grünen. Sein Mandat als Stadtbezirksbeirat will er behalten. Er sei ohnehin nie Parteimitglied gewesen, wolle nun aber nicht mehr unter dem Titel Bündnis 90/Die Grünen aufgeführt werden. Als Grund nannte er dafür die Bundespolitik der Partei, konkret die Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet. Das könne er mit seinem Gewissen und seinen jahrelangen Überzeugungen nicht vereinbaren.

Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.