Positives Echo auf Tempo 30 in der Bürgerstraße

Die Ankündigung von Maßnahmen für mehr Sicherheit im Radverkehr auf der Bürgerstraße ist auf ein positives Echo gestoßen. In vielen Kommentaren wird die Entscheidung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 begrüßt. Allerdings gibt es auch Verweise darauf, dass schon jetzt kaum schneller gefahren werden könne.

Auch SPD-Stadtrat Stefan Engel begrüßte den Sinneswandel in der Stadtverwaltung. „Die Einführung von Tempo 30 wird die Verkehrssicherheit auf der Bürgerstraße deutlich erhöhen. Mit der Asphaltierung der anschließenden Harkortstraße ist die Bürgerstraße für den Radverkehr viel attraktiver geworden“, erklärte er. In einem Ortsteilzentrum mit Geschäften, Gastronomie und angrenzenden Schulen könne der Verkehr auch mal ein paar Sekunden warten. Aufgrund der engen Haltestellenabstände vertrage sich die Geschwindigkeitsbegrenzung auch gut mit der Straßenbahn.

Größte Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer zwischen den Gleisen. Foto: W. Schenk

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„Jeden Tag ergeben sich für Radfahrende dort gefährliche Situationen, zum Beispiel durch drängelnde oder eng überholende Autos. Aus Angst davor weichen viele Radfahrerinnen und Radfahrer auf den Gehweg aus. Das wiederum gefährdet Menschen, die dort unterwegs sind“, ergänzte Rebecca Overmeyer, die für die SPD im Stadtbezirksbeirat sitzt.

Polizei und Ordnungsamt müssten die neue Tempobeschränkung nun auch wirksam kontrollieren, so Engel. Er verwies auch darauf, dass es mehrere Jahre gedauert habe, bis derart einfache Maßnahmen umgesetzt würden. Die Debatte über die Verkehrssicherheit in der Bürgerstraße werde schon seit vielen Jahren geführt. Schon im Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2017 ist die Bürgerstraße mit hoher Priorität aufgeführt. Mehrfache Anfragen an die Stadtverwaltung, Kritik durch den ADFC, Aktionen der Grünen und selbst eine Petition mit 1143 Unterschriften seien bisher ohne Folgen geblieben. Er sei froh, dass es nun endlich ein Umdenken bei den zuständigen Verantwortlichen gebe.

In der Sitzung des Stadtbezirksbeirats Pieschen am 9. Mai hatte ein Vertreter der Straßenverkehrsbehö rde ankündigt, dass auf der Bürgerstraße zwischen Gehestraße und Rehefelder Straße demnächst Tempo 30 eingeführt werden soll. Zudem werde die Übersichtlichkeit in den Kreuzungsbereichen verbessert. Der Stadtbezirksbeirat hatte dies unterstützt und zudem geeignete Hinweiszeichen zum Abstand beim Überholen bzw. Piktogramme zwischen den Gleisen gefordert.

16 Kommentare zu “Positives Echo auf Tempo 30 in der Bürgerstraße

  1. hasso peter sagt:

    Immer schön alles tot regulieren. Wenn dort ein Fahrrad vor einem fährt, kann man doch sowieso nicht schneller fahren. Warum soll man dann auch langsamer fahren, wenn es eigentlich nicht nötig wäre, weil gerade kein Fahrrad vor einem fährt?

    • Schweesdo Onie sagt:

      Weil leider, leider, nicht jeder Autofahrer so ein- und umsichtig ist wie Sie: Viele/einige/manche fühlen sich provoziert und in ihrem eingebildeten „Recht auf freie Fahrt“ eingeschränkt, wenn ein Radler zwischen den Gleisen fährt. Bei einem allgemeinen Tempo 30 wäre die gefühlte Provokation nicht so dramatisch, da man eh langsam fahren muss.

    • hasso peter sagt:

      Und weil Einige aus der Reihe tanzen, müssen alle langsamer fahren, weil ein paar Radfahrer sehr sensibel sind und man auf diese Rücksicht nehmen muss. OK.

    • Schweesdo Onie sagt:

      Hm. Mein Ironiedetektor kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis…
      Wenn Sie mit „sensibel“ möglicherweise „verletzlich“ meinen, stimme ich Ihnen aus vollem Herzen zu: Ja, selbstverständlich muss auf den schwächeren Verkehrsteilnehmer Rücksicht genommen werden! Bei einem Unfall zwischen Auto und Rad wird immer nur einer verletzt! Das hat mit „sensibel“ nicht wirklich viel zu tun.
      Übrigens, ist es nicht bei fast allen Einschränkungen so, dass sie aufgestellt werden, weil „Einige aus der Reihe tanzen“? Die Meisten sind ja doch sozial, denke ich.

  2. Inge Hensel sagt:

    So wild geht es in der Bürgerstraße zu?

    Die Kreuzung an der Rehefelder könnte ne Hilfe gebrauchen, wegen der vielen Kinder.

    Ob da die 30er Zone schon Hilfe genug ist?

    Ich sehe da immer Zebras beim Netto, zu denen passt gut ein Streifen.

    https://www.geh-recht.de/fussverkehrsanlagen/42-fussverkehrsanlagen/fussverkehrsanlagen/147-fa-fussgaengerueberwege-zebrastreifen.html

    • Jürgen sagt:

      Die eigene Wahrnehmung muss nicht immer der Realität entsprechen. Schaut man in den Unfallatlas https://unfallatlas.statistikportal.de, dann findet man auf der ganzen Bürgerstraße in den letzten Jahren reichlich Unfälle. Folglich ist die Bürgerstraße Unfallschwerpunkt und die Stadt MUSS handeln. Allerdings habe ich auch Zweifel, dass Tempo 30 da schon reichen wird. Aber an die Parkplätze oder gar einen Umbau möchte man ja nicht ran.

      Gegen einen Zebrastreifen dürfte die Straßenbahn sprechen. Zebrastreifen sind in Dresden eh nicht so einfach auf die Straße zu bringen, mit Straßenbahn halte ich das mit der aktuellen Besetzung in den Ämtern für ausgeschlossen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren :-)

    • Wolfgang Mihan sagt:

      Also ich sehe an der Kreuzung Rehefelder-/Bürgerstr. eher die „Frühstücksgruppe“ der Flaschenkinder. Aber die sind auch gefährdet …

  3. Rainer Witz sagt:

    Zum Thema Fahren zwischen den Gleisen:
    Ich als (auch berufsbedingter) häufiger Autofahrer freue mich auch nicht über trödelnde Radfahrer zwischen den Gleisen. Ich als seltener Fahrradfahrer kenne das beengte Verhältnis zwischen Auto/Gleisen und verstehe, warum manche zwischen den Gleisen fahren als in den Gleisen zu landen.
    Leider gibt es hier wohl keine Lösung, bei der beide Seiten ohne Einschränkungen glücklich werden. Daher verstehe ich alle, die zwischen den Gleisen fahren, ärgere mich aber auch über die, die dort zwischen den Gleisen fahren wo es nicht sein müsste und dort den Motorverkehr behindern (Höhe Torgauer Straße bis Haltestelle Rathaus/Markuskirche).

    Was das Tempolimit angeht, verstehe ich auch nicht was das bringen soll. Wenn da ein Radfahrer zwischen den Gleisen fährt, kann ich bei Gegenverkehr eh nur langsam hinten dran fahren. Wenn man überholen kann, wird überholt, egal was für ein Tempolimit ist, da die Fahrradfahrer seltenst 30 fahren. Wenn da kein Radfahrer fährt, werde ich dennoch zum Langsamfahren (ich fahre oft zu Uhrzeiten, wo keine/wenige Radfahrer unterwegs sind) gezwungen? Ob das wirklich sein muss und nicht noch mehr den Unmut fördert?

    • Schweesdo Onie sagt:

      Abgesehen davon, dass Tempo 30 auch noch andere Vorteile hätte (https://www.adfc.de/artikel/gute-gruende-fuer-tempo-30) wurde an anderer Stelle schon auf eine Alternative hingewiesen: Abbau der straßenseitigen Parkplätze, dann wäre Platz für die gemächlichen Radler und die Autofahrer, die auf den paarhundert Metern das Tempolimit unbedingt ausreizen müssen und so ganze 2-3 Minuten gewinnen können! Ansonsten halt Rücksicht nehmen, geht nicht anders, natürlich auch als Radler. Aber mal im Ernst: zwischen Torgauer Straße und Haltestelle Markusplatz? Das sind keine 50 Meter…

    • Sebastian sagt:

      > ärgere mich aber auch über die, die dort zwischen den Gleisen fahren wo es nicht sein müsste und dort den Motorverkehr behindern (Höhe Torgauer Straße bis Haltestelle Rathaus/Markuskirche).

      Mit dem Fahrrad mehrmals die Schienen kreuzen macht keinen Spaß. Vor allem nicht bei dünnen Reifen oder wenn man ein Kind dabei hat.

    • Rainer Witz sagt:

      @Sebastian das Argument mit den Kindern kann ich gut verstehen. Gerade für die Jünsten ist ein kreuzen der Schienen für die Eltern meist ein Angstmoment. Erwachsene sollten damit kein Problem haben. An dieser Stelle können Autos meist gut und gefahrlos überholen, soweit denn Platz ist.

      @Schweesde bzgl. Abbau Parkplatz: Einerseits schimpft man (oft zurecht) über die Wildparker, die meist einfach keinen anderen Stellplatz in den Nachbarstraßen finden, andererseits dann Parkplätze kürzen? Dies wäre eine wirklich einseitige Lösung des Problems bzw. eine Abwälzung des Problems. Und bitte etwas weniger Polemik in die Sprache, auch wenn ich verstehe, dass Ihnen das Thema nahe geht: Erlaubte Geschwindigkeit fahren hat nichts mit „ausreizen“ oder „Zeit gewinnen“ zu tun. Das bestehende Tempolimit zu senken bedeutet eher „Zeit verlieren“. Ich mag solches Framing nicht.
      Da ein Radfahrer eh keine 30 km/h fährt, wird er so oder so überholt. Und ob er jetzt von einem Auto in der 30er oder 50er Zone von der Seite gerammt wird, wird wenig Unterschied ausmachen. Allerdings gebe ich zu, wenn der Gegenverkehr auch 30 fährt, hat der Überholende meist größere Zeitfenster für den Überholvorgang.
      Man kann das Thema sicher von allen Seiten für sich argumentieren und beide haben ihre Argumente. Daher hilft hier wohl am besten gegenseitige Rücksichtnahme und gesunder Menschenverstand.

      Randnotiz: Danke für den Link zur Unfallstatistik, kannte ich noch nicht. Darin sieht man schön, das die meisten Unfälle entweder Rad ODER KFZ waren. 2020 und 2021 findet man auf der Strecke je 3 Unfälle mit PKW UND Rad.

    • Schweesdo Onie sagt:

      @ Raine
      Ich wollte nicht polemisch sein (jedenfalls nicht sehr), aber angesichts der fraglichen Strecke, die ich für lächerlich kurz halte, schien mir das Mittel der Überspitzung durchaus gerechtfertigt: Der Unterschied zwischen 50 und 30 km/h auf der Gesamtlänge der Bürgerstraße (überschlagen 700 Meter?) beträgt schätzungsweise 2 Minuten- ob man das als Gewinn oder Verlust framen möchte, sei jedem selbst überlassen. Und selbst, wenn Sie den adfc-link noch nicht verfolgt haben sollten: Es macht schon einen riesigen Unterschied- für den Radler, natürlich- ob er mit 50 oder 30 km/h auf die Hörner genommen wird.

  4. Karsten sagt:

    > ärgere mich aber auch über die, die dort zwischen den Gleisen fahren wo es nicht sein müsste und dort den Motorverkehr behindern (Höhe Torgauer Straße bis Haltestelle Rathaus/Markuskirche).

    Man kann nicht an jeder Stelle adhoc wieder rüberwechseln. Fahren Sie einfach mal selbst bei feuchtem Wetter über die Schienen. Ich bin übrigens Auto- und Radfahrer.
    Mit dem Rad bin ich schon mal wegen den Schienen gestürzt. Zum Glück kam kein Auto. Diesen Sturz habe ich übrigens nicht gemeldet und er ging auch nicht in die Statistik ein. Wievielen es ähnlich ergangen ist, kann man nur vermuten. Sollte man aber bei der Betrachtung von solchen Unfallstatistiken auch mal bedenken. Oft geht sowas glimpflich und ohne Meldung aus.

    • Rainer Witz sagt:

      @Karsten Ich stimme Ihnen und Schweesdo gerne zu. Es ist eine doofe Situation für beide Parteien. Als Fahrradfahrer möchte ich auch nicht über die Gleisen wechseln, als Autofahrer fühle ich mich dadurch genervt. Und ja, 2 Minuten sind theoretisch wenig, summiert sich täglich über viele Autofahrer natürlich zu einem größeren Zeitkonto, das da verbraten wird.
      Es ärgert sich so manche*r Radler*in ja auch auf dem Elberadweg, wenn da viele Fußgänger unterwegs sind und man daher langsamer fahren muss (und ja, auch hier gibt es gerade im Sommer nicht wenige Rowdies unter den Radlern die ohne Abstand aber mit Schimpfen an den Fußgängern vorbeibrettern).
      Wie gesagt, ich verstehe beide Seiten. Eine 30er Zone wird für mich kein Weltuntergang bedeuten, ich habe nur einfach eine andere Meinung dazu. Mit einer Markierung zwischen den Gleisen habe ich auch kein Problem. Wenn Platz ist, wird einfach überholt.

  5. INES sagt:

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum hier von schräg nach schief diskutiert wird. Das Tempolimit muss einfach her, dann donnert vielleicht auch die Straßenbahn nicht mehr wie die Geistesgestörten durch die Bürgerstraße.
    Was die Radfahrer betrifft kann ich nur sagen, 90% derer fährt ohne Rücksicht auf die Fußgänger auf dem Fußweg, obwohl es nicht erlaubt ist und die restlichen 10% müssen sich wohl oder Übel durch die seitlich links und rechts parkenden Autos durchschlagen und dies gelingt nur wenn sie im Gleisbereich fahren. Alle die hier dies kritisiert haben sind sicher auch die rücksichtslosen und unbedingt überholenden Autofahrer mit hohem Tempo und voll aufs Gas gehend. Hut ab kann ich da nur sagen, dass ist Rücksichtslos, nichts anderes.
    Tempo 30 auf der gesamten Bürgerstraße kann ich nur zustimmen, hoffentlich recht bald und dann sollten wirklich mal die Vetkehrsraudis zur Kasse gebeten werden.

    • hasso peter sagt:

      Wir leben nun mal in einer Stadt. Da geht es nicht ideal zu und man muss ein paar unschöne Erscheinungen tolerieren.

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