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Orgelstunde in der St. Markuskirche: Der Mittsommertanz fällt verhalten aus

„Das Jahr steht auf der Höhe …“, so beginnt ein Gesang zum Johannistag, und eigentlich sollte das gefeiert werden. Doch bei aller Freude über Sonne, Regen und schöne Orte schwebt ein Schatten nach wie vor über allem. So sieht es auch der Organist D. Westenhöfer, der unverdrossen versucht, Trauer, Mitgefühl, aber auch Freude und Dankbarkeit mit seiner Musikauswahl auszudrücken.

Wie schon so oft beginnt der Orgelabend am Donnerstag deshalb mit einem „Schmerzensschrei aus der Ukraine“, dem Kyrie Eleison, in enger Nachbarschaft mit J.S. Bachs Ruf an den Heiligen Geist, der doch kommen möge. Offenbar haben Bitten und Flehen noch nicht die richtigen Ohren erreicht, der Kampf um die Macht über das Eigene und das Fremde tobt immer noch. Vielleicht deshalb fällt der erste Teil der Orgelmusik diesmal etwas länger aus.

Auszüge aus Westenhöfers geistlichen Bittgesängen und ein sicher selten gespieltes Andantino in C-Moll von Aram Chatschaturian schließen den Gedankenkreis. Trotz allem gibt es Grund zu loben, sich zu freuen, und sei es über die ferne Hochzeit in Siebenbürgen, die zwei Menschen ungarischer und deutscher Herkunft vereinen soll. Und dann wird es trivial mit „Backe, backe Kuchen …“? Nicht, wenn Béla Bartok die Noten schrieb, als Dank für eine köstliche Gastfreundschaft.

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Mit einem Auszug aus dem „Orgelbuch der Weinbergskirche“ von Dieter Westenhöfer, einem gemeinsamen Gesang zum Johannisfest und schließlich einem Präludium von Johann Ludwig Krebs, dem Meisterschüler Bachs, endet die rauschende Orgelmusik und macht der Stille Platz.

Mit einer Spende zur Orgelpflege drücken Zuhörende ihren Dank für die Klänge und das unermüdliche Engagement des Kantors im Ruhestand und den helfenden Händen in der Gemeinde aus.

Nächster Termin der Orgelstunde innerhalb der Offenen Kirche ist der 27. Juli. Im August ist Sommerpause, dann wieder am 28. September, jeweils 17 Uhr bis zum Angelusläuten.

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