Die Straßenbauarbeiten in der Riesaer Straße sollen Anfang Mai abgeschlossen sein. Das erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) heute bei einem Vorort-Termin. In Zusammenarbeit mit der SachsenEnergie und der Stadtentwässerung Dresden wird der 340 Meter lange Abschnitt zwischen der Großenhainer Straße und der Coswiger Straße saniert. Während der Bauzeit ist die Fahrbahn voll gesperrt. Das vorhandene Natursteingroßpflaster wird ausgebaut und für eine spätere Verwendung eingelagert. Statt dessen bekommt die Straße eine aufgehellte Asphaltoberfläche.
Die Anwohner profitieren von weniger Verkehrslärm, Autofahrer und Radfahrer von dem besseren Belag. „Hier werden viele aufatmen“, zeigte sich Kühn sicher. An der Einmündung der Weinböhlaer Straße in die Riesaer Straße werden die Gehwege abgesenkt. Im Herbst 2023 werden noch elf Säuleneichen entlang des Gehweges gepflanzt. Die Pflanzlöcher werden jetzt mit vorbereitet.
Die SachsenEnergie entfernt aus dem Untergrund ein veraltetes Ölkabel einer 110-kV-Leitung zwischen Hansastraße und Leipziger Straße. Mehr als eintausend Liter Öl mussten zuvor abgepumpt worden. Die entsprechende Baueinrichtung mit den Öltanks stand auf dem Leisniger Platz. Die Ölkabel stammen aus sowjetischer Produktion und wurden noch in den 1970er Jahren verlegt, erläuterte Baustellersteuerer Uwe Schröder.
Auch an anderen Stellen im Stadtbezirk Pieschen waren während der Verlegung der neuen Fernwärmeleitungen alte Ölkabel entfernt worden – zum Beispiel in Mickten auf einem Abschnitt zwischen dem Umspannwerk in Dresden-Neustadt und der Böcklinstraße oder in der Robert-Matzke-Straße.
Neu an dem Belag in der Riesaer Straße ist die aufgehellte Optik. Sie ist auf die beigemischten hellen Gesteinspartikel zurückzuführen, die Sonnenlicht besser reflektieren. Dadurch heizt sich der Asphalt weniger auf, erläuterte Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes. Eine bis zu sechs Grad Celsius geringere Asphaltoberflächentemperatur sei dadurch möglich. Ein weiterer positiver Effekt des aufgehellten Asphalts ist die bessere Sichtbarkeit der Verkehrsflächen bei Dunkelheit und allgemein bessere Lichtverhältnisse. Insgesamt investiert die Stadt hier 244.000 Euro.
Die Sanierung der Riesaer Straße ist Bestandteil des sogenannten Schwarzdecken-Programms für das Nebenstraßennetz in Dresden. Es war von der CDU-Stadtratsfraktion initiiert worden. Pieschens CDU-Stadtrat Veit Böhm verwies darauf, dass für Investitionen in die Nebenstraßen keine Fördermittel vom Land mehr zur Verfügung stünden. Darum sei es wichtig gewesen, „dass die Stadt die Instandhaltung der Infrastruktur mit eigenen Mitteln im Haushalt verankert“, sagte er.
Neben der Riesaer Straße wird im Stadtbezirk Pieschen auch die Döbelner Straße im Abschnitt zwischen Hans-Sachs-Straße und Trachenberger Straße – saniert. Die Arbeiten kosten etwa 700.000 Euro und seien für das 3. Quartal geplant, kündigte Prüfer an.
Schon mit dem Doppelhaushalt 2021/22 hatte der Stadtrat ein Paket mit sechs Maßnahmen im Wert von zusammen fünf Millionen Euro beschlossen. Seither liefen die Planungen auf Hochtouren, so dass jetzt die ersten Straßen saniert werden können. Ein knappes Jahr Vorlauf sei für die Planung erforderlich, meinte Prüfer. Baugrunduntersuchungen, Abstimmungen mit anderen Partnern und Ausschreibung würden entsprechend dauern.
2022 beschloss der Stadtrat mit dem Doppelhaushalt 2023/24 ein weiteres Maßnahmenpaket in Höhe von 12,5 Millionen Euro. Für 18 dieser Bauprojekte beginnen im Jahr 2023 die Planungen.
Ein Kommentar zu “Neuartiger Asphalt für Riesaer Straße – alte Ölkabel werden ausgebaut”
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Daß die Riesaer ein Jahr verspätet noch drankommt, ist löblich, wie auch das Nebenstraßen- bzw. Deckenprogramm. Beim Straßenbau hängt alles tatsächlich am Geld.
Neuartig ist dieser „hellere Asphalt“ nun aber keineswegs, höchstens wie so oft nur unter der Elbtal-Käseglocke. In ganz Hamburg beispielsweise aber auch sonst im hohen Norden wurde seit Jahrzehnten vornehmlich dieser Asphalt mit hellem Deck-Splitt(mastix) eingebaut. In Hamburg sind in den 1960ern und dann noch 70ern Großteile des gesamten Straßennetzes mit hellem Asphalt modernisiert worden, wobei das noch keine Klimaschutzüberlegung war, eher zufälliger Teil des „autogerechten Ausbaus“ vieler Straßen war. Dennoch war es bei Hitze auch schon damals vorteilhafter, es sieht abends und nachts einfach viel angenehmer und freundlicher auf den Straßen aus (wobei die auch mehr und heller beleuchten als hierzulande), und es diente als logische Folge der Verkehrssicherheit. Also alles alte Hüte, welche aber bis heute nicht groß geändert worden.
In Dresden baute man seit den Nachwendejahrzehnten leider fast ausschließlich pechschwarzen Asphalt ein, obwohl auch sonst alle Straßen lichttechnisch bereits viel dunkler waren und die enorme Hitzespeicherung bekannt war. Dresdens jetziger Asphalt-Fortschritt, welcher lange erwartet war und sehr begrüßt wird, ist letztlich nur ein Rücksatz auf die 60er und 70er Jahre. Da sind wir nun immerhin, wohl auch Dank der erst jetzt Handelnden, angekommen, und ich würde wünschen daß dieses Prinzip weiterhin und flächig Anwendung findet. Preislich war es damals auch „billige Variante von Massenasphalt“, die hellere Kiesbeimischung (das auch nur für die Deckschicht) kann heute nicht „viel teurer“ als rabenschwarzer „Pechasphalt“ sein. Man muß es lediglich so ordern und einbauen, Kies ist Kies. herzlichst, Horst