Erleichtert haben Anwohner in der Tichatscheckstraße und der Henricistraße auf die Information reagiert, dass sich die Baugenehmigung für ein Mehrfamilienhaus in der Henricistraße auf eine Blockrandbebauung beschränkt. Für den rund 3.000 Quadratmeter großen Innenbereich hinter den Häusern der Tischatscheckstraße, der Henricistraße und der Guts-Muths-Straße gibt es weiterhin kein Baurecht. Dieses Areal gehört zum städtischen Außenbereich, während die Fläche für die erteilte Baugenehmigung im städtebaulichen Innenbereich liegt.
Mit einem Beginn der Baumaßnahmen ist in diesem Jahr voraussichtlich nicht zu rechnen. Auch über die künftige Gestaltung des Innenbereiches gibt es noch keine abschließenden Pläne. Das ergab eine Nachfrage des Onlinejournals Pieschen Aktuell bei dem Unternehmen, das das Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten, zwei Stellplätzen im Erdgeschoss und drei Stellplätzen im Freien errichten möchte. Es sei noch viel zu früh, um sich öffentlich zu dem Bauvorhaben zu äußern, hieß es.
„Für uns sind dies erst einmal gute Nachrichten“, sagte Peggy Krause, Anwohnerin in der Tichatscheckstraße. Sie hat die Hoffnung auf eine Rückkehr in die seit 2018 gekündigte Gartenparzelle noch nicht aufgegeben. Mit der erteilten Baugenehmigung seien viele Ungewissheiten vorerst vom Tisch, „weil nur so Ruhe auf das Grundstück kommt“, meinte sie.
Über geplante und fertiggestellte Bauvorhaben gibt der Themenstadtplan der Stadt Dresden Auskunft. Er zeigt „alle derzeit im Genehmigungsverfahren befindlichen und fertiggestellten Bauvorhaben, welche dem Amt für Geodaten und Kataster bekannt sind“, heißt es in den Erläuterungen. Abgeschlossene Vorhaben sind mit einer durchgehenden Linie gezeichnet.
Für die Henricistraße sind noch zwei weitere Bauvorhaben zu erkennen. Gemeinsam mit dem jetzt genehmigten Mehrfamilienhaus werden sie irgendwann einmal das kleine und unter Denkmalschutz stehende Haus in der Henricistraße 4 förmlich umringen.
Das „bis 1887 mit Stroh gedeckte Haus gilt als ältestes Haus im Dresdner Nordwesten. Auf dem Schlussstein über der Haustür sind die Initialen J G S und die Jahreszahl 1642 zu erkennen“, erinnert sich Stadtteilhistoriker Klaus Brendler, der bei Pieschen Aktuell mit „Brendler’s Geschichten“ regelmäßig Einblicke in die Historie von Gebäuden, Straßen oder Personen gibt. Über die Namensgebung der Henricistraße schreibt er: „Am 29. Juni 1900 beschloss der Trachauer Gemeinderat die Schulgasse nach dem Kaditzer Pfarrer Henrici zu benennen. Als Begründung wurden dessen langjährige Tätigkeit als Lokalschulinspektor für Trachau und seine 24-jährige Mitgliedschaft im Schulvorstand angeführt.“
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