Purna Deli

Gründerinnen von „Purna Deli“ suchen Lösung für Nachfolge

Das „Purna Deli“ in der Oschatzer Straße steht zum Verkauf. Seit heute informieren Claudia Unger und Nora Schütz die Kundinnen und Kunden über ihre Absicht. Auch auf ebay-Kleinanzeigen und auf der Unternehmensbörse nexxt-change.org suchen sie nach einer Nachfolgelösung. „Es befinden sich zwei Küchen, ein Büro, ein großes Lager und ein Gastraum im Objekt mit einer Gesamtfläche von 110 Quadratmetern“, heißt es dort. Im Gastraum steht ein Tresen, an dem die beiden Existzenzgründerinnen seit 1. März 2022 die selbst kreierten Smoothies und Bowls vor den Augen der Gäste zubereiten. Zwölf Sitzplätze im Gastraum und im Sommer weitere vor den beiden Schaufenstern auf dem Fußweg. Bis zum 16. Februar werden sie ihr Geschäft noch weiterführen.

„Wir schließen nicht aus wirtschaftlichen Gründen“, betonen Claudia Unger und Nora Schütz im Gespräch. Und erzählen dann, was sich hinter der Formulierung „aus privaten Gründen“ verbirgt. Man habe den Aufwand und die Zwänge, die ein eigenes Geschäft mit sich bringen, unterschätzt. Die beiden machen alles zu zweit. Allein könnte man das Tagesgeschäft nicht bewältigen. Küchenarbeit sei ein körperlich harter Job, haben sie in den vergangenen elf Monaten erfahren. Einem gelernten Koch würden sicher viele Arbeiten schneller von der Hand gehen. Die eine ist gelernte Bilanzbuchhalterin und Ernährungsberaterin, die andere kommt aus dem Autoverkauf und ist ausgebildete Yogalehrerin. Um Buchhaltung, Marketing und die Anstrengungen im Vertrieb habe man sich auch selbst gekümmert. Nach der Arbeit im Deli folgte dann die zweite Schicht zu Hause. Claudia Unger hat drei Kinder im Alter von 3, 8 und 11 Jahren, die Kinder von Nora Schütz sind 4 und 9 Jahre alt. Krank sein – egal ob eines der Kinder oder man selbst – stelle das Geschäft dann schon vor große Herausforderungen. „Das hat uns beide ganz schön geschlaucht. Wir mussten entscheiden, was für uns jetzt wichtiger ist“, sagen sie. Die Antwort lautet: „Familie und Kinder.“

Zuversichtlich waren Claudia Unger und Nora Schütz im März 2022 mit ihrem Geschäft an den Start gegangen. Foto: W. Schenk

Anzeige

01099 & CRO


Ihr Konzept für das Purna Deli würden sie gern an einen begeisterten Nachfolger – Frau oder Mann – weitergeben, einschließlich aller Rezepte. „Wir haben mit den Smoothies, Bowls und dem Frühstücksangebot schon ein Alleinstellungsmerkmal gefunden“, sind sie überzeugt. Viele Gäste hätten ihnen das auch bestätigt. So mancher, vor allem männliche, Besucher konnte sich davon überzeugen, dass man von den angebotenen Speisen auch wirklich satt wird. „Das ist oft ein Spruch, den man vor allem von Männern hörte“, meinte Claudia Unger. Aber ein Smoothie aus einem 600 Milliliter großen Becher gelöffelt und gekaut, mache satt und halte ziemlich lange vor. Das gleiche gilt für die Salate oder das in den Wintermonaten angebotene warme Wochengericht.

Die beiden Frauen sind überzeugt, dass das Konzept ausbaufähig ist. Für intensive Vertriebsanstrengungen hätten Zeit und Kraft gefehlt. Caterings am Wochenende oder abends waren aufgrund der Familiensituation die Ausnahme. Die Verantwortung für zusätzliche Arbeitskräfte, und sei es im Minijob, sei ihnen zu groß gewesen. Darum habe man das Geschäft auch nicht auf die Abendstunden ausweiten können. „Zwei Jahre“, so hatten ihnen erfahrene Gastronomen erklärt, brauche es, bis das Geschäft läuft. „Wir haben das schwere erste Jahr gut bewältigt“, sagen Claudia Unger und Nora Schütz und hoffen nun, dass sie eine Nachfolgelösung finden. Ganz sicher würden sie in der dann gewonnenen Zeit samt Kindern auch vorbeischauen.

Service:

Purna Deli
Oschatzer Straße 29

Informationen zum Verkauf des Geschäftes auf ebay-kleinanzeigen und nexxt-change.org

19 Kommentare zu “Gründerinnen von „Purna Deli“ suchen Lösung für Nachfolge

  1. Ronny sagt:

    Ich würde auch behaupten,( … gelöscht wegen Verstoß gegen die Netikette)

  2. Nachbarin sagt:

    Hab es nie offen gesehen, obwohl ich direkt um die Ecke wohne…

    • Sebastian sagt:

      Und ich war mindestens fünf Mal dort essen. War immer sehr lecker und die beiden Damen hinter dem Tresen sehr freundlich.

      Ich wäre enttäuscht, würde es für immer schließen.

    • Nachbarin sagt:

      Wahrscheinlich eher in der Mittagszeit offen gewesen, wenn ich auf Arbeit war… konnt es nie ausprobieren

  3. Sophie sagt:

    Ich war oft da um Mittag zu essen. Jedes Mal wieder begeistert von den leckeren Speisen und vor allem die Smoothies hatten mir es angetan. Ich bin sehr traurig über diese Entscheidung…

  4. Hr. Lehmann sagt:

    Die beiden Mädels haben aber nicht wirklich zwei Einweg-Plastebecher in den Pfoten?! %)

  5. Ronny sagt:

    Frage: was verstößt bei „Ich würde auch behaupten,… (wieder gelöscht, wieder wegen Verstoß gegen die Netikette. Beleidigende Unterstellungen sind nicht erwünscht.)

  6. Fanny sagt:

    Was für dämliche Kommentare von einigen hier..
    Kann sich manch einer auch mal zusammenreißen?

    Ich hoffe, dass es jemand weiterführt und generell der Konzeptgedanke über das Mittagsangebot, ist total gut gedacht.
    Es sollten alle gerne mal in den Schuhen der anderen laufen..

    Ich gebe die Infos weiter und verstehe Nora & Claudia sehr.

  7. DDCOM sagt:

    Zukunftssicher wäre am Standort eine Suppenbar, weil bei diesen Gastro-Konzept sind in Deutschland enorme Zuwachsraten in der nahen Zukunft zu erwarten.

    • Änne sagt:

      An diesem Standort ist nichts einfach & sicher, man braucht für Pieschen/die Oschatzer wirklich viel Geduld und einen sehr langen Atem.

  8. Anne sagt:

    Auch ich war gern im Purna Deli zu Gast und war immer wieder begeistert von Euren leckeren Angeboten….eine traurige Entscheidung.

  9. Matthias sagt:

    Es hat immer sehr lecker geschmeckt und war auch immer besucht zur Mittagszeit. Tagesdeli ausnahmslos 1A, Die Öffnungszeiten auszuweiten hätte mich sicher auch zu häufigerem Einkauf bewogen. Vytalbehälter macht die Sache noch nachhaltiger und man kann mit gutem Gefühl abholen. Wäre ein großer Verlust für Pieschen wenn’s um gesunde, frische Ernährung geht. Mit den Dönerbuden und Restaurants sonst, konnte ich leider nicht viel anfangen. Ihr werdet fehlen, hoffe stark auf Nachfolge <3

  10. J.N. sagt:

    Also ich öffne ein Geschäft (Gaststätte), um dann nach einem Jahr festzustellen, dass ich es aus „privaten Gründen“ nicht weiterführen kann.
    Dafür habe ich dan ordentlich Geld verbrannt. …

  11. Christoph Töpfer sagt:

    Ich bin wirklich entsetzt, wie viel Häme und Missgunst über die beiden tapferen Frauen hier ausgeschüttet wird! Statt dankbar darüber zu sein, dass hier jemand neue Dinge ausprobieren und unseren Stadtteil damit bereichern wollte, wird hier unbarmherzig nachgetreten. Das ist beschämend und macht nachdenklich, welch unschöne Entwicklung der allgemeine Umgang miteinander genommen hat. Ich wünsche den beiden nur das Beste und dass sie eine Nachfolge organisieren können, die das Licht ihrer Idee weiterträgt! Danke, dass ihr es mit großem persönlichen Einsatz versucht habt!

  12. Christine Schiewe sagt:

    Ich merke wie mich die Durchprobierpanik befällt :). Hatte noch nicht alle Smoothies, oder das Frühstück – hoffentlich krieg ich das noch hin! Es war ganz wunderbar Euch in Pieschen zu haben. Ich habe mich kulinarisch, ästhetisch & menschlich sehr aufgehoben gefühlt. Ausserdem alles Bio – das gibt es sooo selten! Falls sich jmd für die Nachfolge findet bitte alles genauso machen ;) Vielen Dank Euch & falls ihr anderswo kulinarisch weiter wirkt – bitte Bescheid geben – alles Liebe!!!! ❤

  13. Rainer Witz sagt:

    Auch ich hatte anfangs die Sorge nicht satt zu werden, wurde dann aber schnell eines besseren belehrt. Und was ich anfangs vielleicht als etwas zu teuer für mich empfand, ist heute normaler Preis.
    Ich finde es sehr, sehr schade, kann die Begründung aber sehr gut nachvollziehen. Auch die eingeschränkten Öffnungszeiten sind mit dem Hintergrund der Familie nur logisch, das schlaucht und sehr viele hätten sicher früher das Handtuch geworfen.
    Ich danke auch vielmals für das tolle Angebot, hoffe das es weitergeht (es hat sich ja scheinbar eine kleine Stammkundschaft gebildet) und wünsche den beiden menschlich immer sehr netten und freundlichen Frauen alles Gute für die Zukunft.

  14. Heidi Geiler sagt:

    Ich finde das Konzept richtig gut und für Pieschen eine sehr willkommene Bereicherung. Es ist ein sehr großer Erfolg, dass es hier in Pieschen Fuß gefasst hat und sicher ein Beweis dafür welch gute Arbeit die Quereinsteigerinnen geleistet haben. Solch alternativen Geschäftsideen haben es in Pieschen nicht leicht, siehe Quäntchen. Und es ist auch mutig und verantwortungsvoll sich einzugestehen, das man sich zwischen Familie und Geschäft entscheiden muss und nicht beides stemmen kann. Das ist sicher nicht leicht gefallen.
    Ich hoffe auf gute Nachfolgerinnen und wünsche den beiden toughen Frauen das Beste für ihre Familien und sich selbst!

Das könnte Sie auch interessieren …

Abschied von Peter Rother: Ein Verlust für die Kultur in Dresden

Die Radio-Initiative Dresden hat den Tod ihres langjährigen Mitglieds Peter Rother bekannt gegeben. Der Lyriker, Autor und Moderator >>>

Nacht der einsamen Weihnachtsmänner

Wenn am Heiligen Abend die Geschenke verteilt, die Lieder gesungen und die Gedichte aufgesagt worden sind, dann haben auch die Weihnachtsmänner >>>

Pieschner Kinotipps ab 19. Dezember

Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>

Neue Ministerinnen und Minister vorgestellt

Nachdem am Mittwoch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im zweiten Wahlgang wiedergewählt wurde, hat er am Donnerstagmorgen >>>

Dresdner Carolabrücke für Zuhause

Wem gehört die Dresdner Carolabrücke? Eigentlich ja allen Dresdnern, wenn die Brücke noch stehen würde. Ein Teil ist von allein eingestürzt, >>>