Lindenschänke Altmickten 1995

Ein Wochenrückblick – ausnahmsweise und aus gegebenem Anlass

Eigentlich schreibe ich keine Wochenrückblicke. Doch dieses Mal komme ich nicht umhin. Es waren bewegte sieben Tage. Mit drei Nachrichten aus der Gastronomie. Wir haben Nicole Rothländer, neue Geschäftsführerin der Watzke-Häuser vorgestellt. Viele gute Wünsche begleiteten sie in den fast 30 Kommentaren. Dann gab es die gute Nachricht von der neuen gastronomischen Heimat für die Wirtsleute Andrea und Uwe Engert im Alttrachauer Trobischhof. Auch hier überwogen die positiven Reaktionen, verbunden mit dem Versprechen, auf jeden Fall ab April vorbeizuschauen. Zweifel gab es daran, ob der Name „Lindenschänke im Trobischhof“ wirklich glücklich gewählt und von Dauer ist.

Ganz anderes reagierten Leserinnen und Leser auf die Nachricht, dass Ex-Watzke-Geschäftsführer Mirko Unger die Traditionsgaststätte „Lindenschänke“ übernehmen wird. Auch wenn vor der Eröffnung erst einmal investiert wird, wollten viele, dass alles beim Alten bleibt. Da waren auch sehr persönliche Anmerkungen, nahe an der Grenze zur Beleidigung zu lesen. Am Ende setzten sich aber die eher sachlichen Töne in den Kommentaren durch. Für Verwirrung hat offenbar die in manchen Medien verbreitete Information gesorgt, dass der Eigentümer jetzt Wohnungen oder gar Luxuswohnungen statt Gastronomie plane. Dafür, liebe Kommentatoren, hat es nie ein Zitat des Eigentümers der Immobilie gegeben, das man als Quelle hätte angeben können. Alles andere stammt aus dem Reich der Vermutungen.

Und dann war da noch die Berichterstattung bei tag24.de, Sächsische Zeitung (gedruckt und online) und radiodresden.de. Dort wurde der Onlineauftritt von Pieschen Aktuell und die dazugehörige Facebookseite geradezu geadelt – als „das Internet“ oder auch „das Netz“. Wie es dazu kam?

Nachdem wir hier über die Übernahme der Lindenschänke durch Mirko Unger berichtet hatten, zogen diese Medien zwei Tage später nach. Ohne eine eigene Quelle für die Information zu zitieren, berief man sich auf das besagte „Internet“ oder „mehrere Medien“ und zitierte dabei auch noch fleißig aus den Kommentaren, die unter dem Beitrag von Pieschen Aktuell standen. Was für ein Geschwurbel, statt einfach und wie es das Handwerk gebietet die Quelle zu benennen aus der alle drei Medien ganz offensichtlich abgeschrieben haben.

Aber es gab ja noch weitere gute Nachrichten. Im Restaurant Rausch startete der erste Mittagstisch am Sonntag. Es war gut gefüllt, auch Familien mit Kindern hätten das Angebot genutzt, meinte Geschäftsführer Christoph Töpfer. Das Menü soll tatsächlich auch weiterhin erst am Sonntag bekannt gegeben werden. Auch zum Dub-Brunch im Keller hätten sich so etwa 20 Leute zu Tanz und Snacks eingefunden.

In dieser Woche erfreute uns Stadtteilhistoriker Klaus Brendler mit seiner 99. Geschichte. Dieses Mal über die ehemalige Böttcherei in der Mohnstraße 13. „Was es nicht alles gab damals auf dieser Straße“, so lautete einer der Kommentare. Seit 2017 gräbt Klaus Brendler für die Leserinnen und Leser des Onlinejournals Pieschen Aktuell immer wieder interessante Stücke aus vergangenen Zeiten aus.

Die meisten Kommentare gab es jedoch überraschenderweise unter dem Beitrag über die Pläne von Edeka in der Leipziger Straße 112. Gut, das war schon am vergangenen Donnerstag, also acht Tage her. Und sogleich kam die Frage auf, warum Edeka ausgerechnet hier, wo es doch in fußläufiger Entfernung bereits mehrere Märkte gibt, bauen kann und gleichzeitig das Globus-Investment verteufelt wird. Diese Frage wird sicher auch in der Zukunft noch eine Rolle spielen.

Wann es den nächsten Wochenrückblick gibt, bleibt jetzt mal offen. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

 

4 Meinungen zu “Ein Wochenrückblick – ausnahmsweise und aus gegebenem Anlass

  1. Bierfreund sagt:

    Danke Herr Schenk!

    Ihr Wochenrückblick tut gut, für mich objektive Berichterstattung, allparteilich, wertschätzend. Wie auch schon ihr ursprünglicher Artikel vom Montag.

    Mir wurde bei dem reisserischen „Gehetze“ von tag24 schon ganz schwurbelmulmig, habe fast den Glauben an Journalismus verloren.

    Jetzt endlich wieder ein Wochenrück-Lichtblick. Saubere Arbeit. Danke dafür!

  2. Michaela Katona sagt:

    Der Wochenrückblick ist fantastisch und sehr informativ! Bitte weiter so, warte auf den nächsten! Wohne seit 1980 in Übigau und deshalb war es sehr interessant, was in der Umgebung so passiert!

  3. Christoph Töpfer sagt:

    Entsteht hier gerade eine neue Kolumne namens Wochenrückblick? ;-) Ich würde es sehr begrüßen!

  4. Heike sagt:

    Vielen Dank für den tollen Wochenrückblick. War sehr schön zu lesen und ich würde mich über mehr sehr freuen.

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