Durch starke Zuwanderung aus dem Ausland ist die Bevölkerungszahl in Dresden im vergangenen Jahr um mehr als achttausend Menschen gewachsen. Am 31. Dezember 2022 lebten laut Melderegister 569.173 Einwohnerinnen und Einwohner in Dresden am Ort der Hauptwohnung. Das sind 8.171 Personen oder knapp 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Rathaus.
Während die Einwohnerzahl in den beiden Vorjahren leicht zurückging, ist das der höchste Zuwachs seit 2006. Von 2000 bis 2019 verzeichnete Dresden ein anhaltendes Bevölkerungswachstum. Erst die Auswirkungen der Corona-Pandemie und ein merklicher Rückgang der Zuzüge aus den neuen Bundesländern führten 2020 und 2021 zu einem leichten Bevölkerungsrückgang.
Zuwachs als Folge des Krieges in der Ukraine
Hauptgrund für den Zuwachs 2022 sind die Folgen des Krieges in der Ukraine. Lebten zum 31. Dezember 2021 noch 1.725 Einwohner mit ukrainischer, erster, Staatsangehörigkeit in Dresden, waren es ein Jahr später 8.655 – also 6.930 mehr. Damit stieg auch der Anteil der Ausländer insgesamt. Dieser betrug zum Jahresende 11,1 Prozent und überschritt somit erstmals die Zehn-Prozent-Marke (2021: 9,1 Prozent).
Die Zahl der Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit sank im vergangenen Jahr von 509.819 auf 505.777. Das ist ein Minus von 4.042.
Die Verteilung nach Geschlechtern war zum Jahresende 2022 insgesamt sehr ausgeglichen: 282.989 Einwohner 0der 49,7 Prozent waren männlich und 286.170, das sind 50,3 Prozent, waren weiblich. 14 Personen waren im Melderegister als „divers“ oder „ohne Angabe“ eingetragen, genauso viele wie im Vorjahr.
Geburtenrückgang verstärkt – Pandemie beeinflusst Zahl der Gestorbenen
Vorläufige Zahlen aus dem Dresdner Melderegister liegen auch zur Bevölkerungsbewegung vor. Die Zahl der Lebendgeborenen – deren Mütter mit Hauptwohnsitz in Dresden gemeldet sind – ging 2022 auf 4.740 zurück, im Vorjahr waren es noch 5.579. Der Geburtenrückgang, der 2017 einsetzte, verstärkte sich somit. Zuletzt war die Zahl der Lebendgeborenen 2005 / 2006 so niedrig.
Die Anzahl der Gestorbenen liegt immer noch höher als vor der Pandemie 2019.
2022: 6.048
2021: 6.571
2020: 6.069
2019: 5.515
Zudem werde die Zahl der Gestorbenen zunehmend durch die fortschreitende demografische Alterung der Bevölkerung beeinflusst, welche mittelfristig einen Anstieg der Sterbefälle bewirkt, so die Einschätzung der Statistiker.
Die Differenz aus Geburten und Sterbefällen ergibt 2022 ein sogenanntes Geburtendefizit von etwa 1.300 Personen (Vorjahr: 992).
Hohe Zahl bei Zuzügen
Nach vorläufigen Angaben aus dem Melderegister sind 2022 etwa 41.200 Personen nach Dresden zu- und etwa 31.800 aus Dresden fortgezogen. Das ist seit 1990 die höchste Zahl bei den Zuzügen. Getrennt nach Vorliegen der deutschen Staatsangehörigkeit ergibt sich für Deutsche ein Wanderungsdefizit von etwa 3.100 (Vorjahr -2.900) und für Einwohner mit erster ausländischer Staatsangehörigkeit ein Wanderungsüberschuss von 12.500 Personen (Vorjahr: 2.900).
Weitere Informationen zum Thema Bevölkerungsbestand und Bevölkerungsbewegung
Ein Kommentar zu “Dresdens Bevölkerungszahl wächst wieder – Grund ist Krieg in der Ukraine”
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Sehr interessante Zahlen.