In der Bibliothek Pieschen ist heute das erste Türchen im Adventskalender geöffnet. Ein dreijähriger Junge aus der Kita Leuchtturm musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um die „1“ zu erreichen. Zuvor hatten die Kinder der Gruppen Regenbogenfische und Seerobben gemeinsam das erste Feld auf dem Kalender gesucht. Initiator René Kaufmann hat ihnen erzählt, dass zwei Studentinnen der Hochschule für Bildende Künste das diesjährige Kalenderbild gestaltet haben. Gemeinsam suchten sie in der Radierung nach den Tieren auf den Elbwiesen und fanden einen Graureiher, eine Kröte, einen Biber oder vielleicht auch ein Fuchs und einen Hasen.
Die Bilder hinter den 24 Türchen haben Kinder aus den Kitas „Pfiffikus“, Lommatzscher Straße und „Himmelsblau“, dem Kinderhaus „Sonnenschein“, der Outlaw-Kita in der Rehefelder Straße und dem Hort der 144 Grundschule gemalt. „Es sind fantastische Bilder entstanden“, kommentierte René Kaufmann das Ergebnis.
Das Kalenderbild stammt von Maria Exposito und Nike Nannt. Beide gehören zu dem Team von Kunststudenten, die im Sommer in der Oschatzer Straße die Käferklause eröffnet haben. Hier soll abseits von Kunstverkauf und Galerien ein Angebot für den Austausch über Kunst geschaffen werden, so das Ziel. Im Oktober gab es hier ein viertägiges Klausefest mit vielen Angeboten für Kinder und Erwachsene. Die Elbe und die Elbwiesen, so erzählt Maria Exposito heute, gehören zu ihren Lieblingsorten. „Weil man hier die Seele baumeln lassen kann“, sagt sie.
Das technische Verfahren für die Herstellung des Bildes ist auf dem Informationsblatt zum Adventskalender ausführlich beschrieben. „Die Radierung ist ein künstlerisches Tiefdruckverfahren mit langer Tradition. Für den Weihnachtskalender wurden verschiedene Techniken angewandt. Bei der sogenannten Vernis Mous Weichgrundätzung) wird die vorbereitete, angewärmte Zinkplatte mit einem weichen, klebrigen Lack überzogen. Ein auf diese Lackschicht gelegtes Papier wird nun bezeichnet. So wird das Bild indirekt auf die Druckplatte übertragen und anschließend im Säurebad geätzt. Weitere Verfahren, die genutzt wurden, sind die Aquatinta (eine flächige Tuschätzung zum Modellieren von Graustufen), die Reservage (für die Schriftzüge und Ziffern) und die klassische Kaltnadel (das unmittelbare Einritzen der Zeichnung mittels einer Stahlnadel). In der druckgraphischen Werkstatt wurde die Platte mit Hilfe der Expertise des Werkstattleiters Dietmar Günther schlussendlich gedruckt.“

Freuen sich über das Ergebnis: Maria Exposito, Friedrich Hausen (l.) und René Kaufmann. Foto: W. Schenk
2021 hatten René Kaufmann und Friedrich Hausen die Tradition des Pieschener Weihnachtskalenders wiederbelebt. Bibliothek und beteiligte Kitas waren begeistert und wünschten sich eine Fortsetzung. Waren es bisher historische Fotos, ist jetzt mit den beiden Künstlerinnen eine neue Gestaltungsidee gefunden worden. „Wir werden sehen, wohin sich das entwickelt“, meinte Kaufmann. Das Projekt wurde vom Stadtteilfond Pieschen und Mickten gefördert. Darum hatte sich Friedrich Hausen gekümmert, während Satz und Layout sowie Organisation, Bildauswahl und Umsetzung des Kalenders in den Händen von René Kaufmann von Text & Dialog Dresden lagen.
Bis zum 24. Dezember werden nun jeden Tag von Kindern aus den beteiligten Kitas ein Türchen im Pieschener Weihnachtskalender öffnen.
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