WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel: Bei Vermietung an Einkommensgrenzen orientiert

Nach unserem Bericht über den Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern durch die WiD Wohnen in Dresden in der Rosa-Steinhart-Straße hat es viele Meinungsäußerungen und Kommentare gegeben. Anlass genug, um WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel einige Fragen zu den Plänen des städtischen Unternehmens in Pieschen stellen.

Seit 2021 ist die WiD Eigentümer von 327 Wohnungen und 30 Gewerbeeinheiten in Pieschen. Welche Schwerpunkte sehen Sie für den langfristigen Erhalt der Wohnungen in Pieschen?

Die WiD hat die Wohngebäude vom treuhänderischen Sanierungsträger PSG aus der Verwaltung übernommen. Dem lag ein Stadtratsbeschluss zugrunde, der die langfristige Sicherung dieser Wohnungen in städtischem Zugriff über die neu gegründete Tochter WiD zum Ziel hatte. In diesem Sinn bewirtschaftet die WiD substanzerhaltend diese Häuser weiter und legt außerdem Wert auf ein ordentliches Erscheinungsbild. Die Wohngebäude haben eine intakte Grundsubstanz; nahezu alle Häuser sind an die moderne Fernwärmeversorgung der SachsenEnergie angeschlossen.

Wichtig für uns ist, dass wir weiterhin entsprechend unseres Gesellschafterauftrages erschwingliche Mieten anbieten können und keine Luxussanierungen vornehmen.

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Hat das Unternehmen eine Prioritätenliste für dringende Sanierungsarbeiten?

Wir haben in den letzten Monaten bereits einzelne werterhaltende Maßnahmen an der zentralen Wasserführung in Wohngebäuden vorgenommen und weitere Haustechnikanlagen erneuert. Auch in Innenhöfen haben wir die eine oder andere Ordnungsmaßnahme ausführen lassen. Den Schwerpunkt bildet künftig die Instandsetzung von Wohnungen nach einem Mieterwechsel. Hier zeigt sich, dass der Sanierungszeitpunkt der meisten Häuser schon einige Jahre zurück liegt und nunmehr die Werterhaltung in den Vordergrund tritt.

Gibt es einen Sanierungsplan für die kommenden Jahre?

Derzeit befindet sich kein Gebäude in einem derartigen Zustand, dass für die WiD unverzüglich Handlungsbedarf im Sinne einer Generalsanierung besteht. Die beständige Erhaltung der Substanz und der behutsame Austausch verschlissener Bauteile wird von uns anhand einer Bestandsbewertung bearbeitet.

Auf Basis der normalen Mieterwechsel gibt es einen Instandsetzungsplan für die Wohnungen in den Pieschener Beständen. Bauteilbewertungen an den Gebäuden gehen hier ebenfalls mit ein.

Wie bewerten Sie die Qualität des Wohnungsbestandes in Pieschen insgesamt?

Trotz der Gebäudealter ist die Grundsubstanz der Häuser intakt; die Sanierungen wurden seinerzeit mit Sachverstand und mit Gefühl für die Bauwerke vorgenommen. Das entspricht naturgemäß nicht dem heutigen Neubaustandard, aber genau das macht ja Altbausubstanz aus. Die Qualität der Pieschener Bestände besteht in ihrer Individualität und das schätzen die Bewohner – die WiD wird dies erhalten.

Werden alle Wohnungen nur auf Grundlage von Wohnberechtigungsscheinen vermietet oder gibt es auch andere Vergabekriterien?

Für das Anmieten der Wohnungen der WiD in Pieschen benötigt man keinen Wohnberechtigungsschein; die Bindungsfristen aus den geförderten Sanierungen in den vergangenen Jahren sind allesamt ausgelaufen und demzufolge greift ein solches Instrument nicht mehr. Bei der Vermittlung der Wohnungen orientiert sich die WiD jedoch am Regelwerk der Einkommensgrenzen, damit auch Schwellenhaushalte – wie vom Stadtrat mit der Einlage der Bestände in die WiD bezweckt – auch weiterhin in Pieschen eine Wohnung anmieten können.

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.

2 Kommentare zu “WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel: Bei Vermietung an Einkommensgrenzen orientiert

  1. Karl Lammer sagt:

    Zitat: „Die Wohngebäude haben eine intakte Grundsubstanz; nahezu alle Häuser sind an die moderne Fernwärmeversorgung der SachsenEnergie angeschlossen.“

    Müsste es nicht eher so heißen? „Die Wohngebäude haben einen massiven Sanierungsstau, aber sie fallen noch nicht auseinander; ein Teil heizt noch mit Kohleöfen in Einzelfeuerung.“

  2. Angela F. sagt:

    Frage: sind bei dem Neubau in der Rosa-Steinhart-Straße wirklich keine TG_Stellplätze für die Bewohner vorgesehen? Ich dachte, dass wäre seit langem Pflicht bei Neubauten?

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