Der Verein Zukunftsgestalten hat jetzt ein Ladenbüro in der Konkordienstraße. In unmittelbarer Nachbarschaft vom Café Gemüsetorte und dem Kinderservice Jocus hat das Team um Vereinsgeschäftsführerin Siv-Ann Lippert eine neue Heimat gefunden. Hier wollen sie die Idee des Umundu-Festivals, das seit 2009 in Dresden stattfand, weiterführen. „Es war Deutschlands einziges Nachhaltigkeitsfestival und fand im vergangenen Jahr, getragen vom Ökumenischen Informationszentrums e.V., zum letzten Mal statt“, erklärte Lippert.
Jetzt will sie mit ihrem Team die Themen der Zukunftsgestaltung in neuen Formaten von Fachleuten diskutieren lassen unter die Leute bringen. Und Projekte weiterführen, die bereits seit 2009 laufen. Dazu soll auch ein dear-future-Festival, als umundu-Nachfolger, gehören. Mit rund 50 für Besucherinnen und Besucher kostenfreien Veranstaltungen wird der Anspruch hoch gehalten. „Wir brauchen positive Zukunftsbilder. Die wollen wir gern vermitteln“, sagte Siv-Ann Lippert in ihrer Begrüßungsrede zur Eröffnung des Ladenbüros.
Auch im Stadtbezirk Pieschen habe sich in den letzten Jahren viel in Sachen Nachhaltigkeit getan, erzählt Katja Schiffner. Eine vom Verein organisierten Exkursionsreihe „Eine andere Welt ist möglich“ war auch hier unterwegs. Im Mai machte man Station beim Gemeinschaftsgarten Wurzelwerk. Dort kümmere man sich nicht nur gemeinsam um die Pflanzen, sondern biete zahlreiche Workshops zum nachhaltigen Gärtnern, Bauen mit Naturmaterialien und zu speziellen Handwerks- und Kulturtechniken an. Die Exkursion führte auch in die Alte Gärtnerei mit ihrem Schaugarten „Essbare Stadt“ und der offenen Gemeinschaftsküche. Das Ziel der Exkursionen bestehe darin herausfinden, was genau Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, wie nachhaltiger Konsum ohne Müll funktionieren kann, wo interkulturelles Gärtnern und Umweltbildung zusammentreffen, wie urbane Mobilität neu gedacht und gemacht oder wie in der Wissenschaft an neuen ökologischen Lösungen für ein zukunftsfähiges Leben gearbeitet wird, sagte Katja Schiffer.
Für großes Interesse sorgte unter den Gästen der kleinen Eröffnungsfeier das Thema „Straße neu denken. Von der autogerechten Stadt zur Stadt der Bürger*innen“. Der Verein Pro Pieschen will mit Händlern, Kunden und Anwohnern der Oschatzer Straße und des Konkordienplatzes gemeinsame Ideen entwickeln, wie das Areal attraktiver für den Handel werden kann und wie sich die Aufenthaltsqualität für alle verbessern lässt. Die unter der Projektleitung von Siv-Ann Lippert entwickelten Ideen – die auf einem großen Faltplan zum Herunterladen bereit stehen – könnten also durchaus auch in der aktuellen Debatte um die Oschatzer Straße eine Rolle spielen.
Zukunftsgestalten e.V.
Konkordienstraße 46
>> mehr Informationen auf der Webseite
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Es ist so ungemein wohltuend, wenn sich Menschen konkrete Gedanken machen, wie sie ihre Umgebung verbessern können. Nörgeln ist so viel leichter – und wohl deshalb auch sehr viel weiter verbreitet. Ich wünsche dem Verein (und damit letztendlich uns) viel Erfolg!