Der Stadtbezirksbeirat hat auf seiner Sitzung am 8. März im Festsaal des Stadtmuseums drei Anträge auf Projektförderung bestätigt. Wegen der Sanierungsarbeiten im Rathaus Pieschen finden die Sitzungen auswärts statt.
eBook-Reader für die Bibo Pieschen
Einstimmig bewilligten die Beirätinnen und Beiräte Fördergelder in Höhe von 1.000 Euro für die Anschaffung von fünf bis sechs eBook-Readern. Im vergangenen Jahr 2021 war die Bibliothek Pieschen pandemiebedingt zeitweise geschlossen. Einzig die eBibo, die virtuelle Zweigstelle der Städtischen Bibliotheken Dresden, konnte ihre Entleihungs- und Streamingzahlen enorm steigern. „Um Nutzenden der Bibliothek Pieschen den Zugang zu den qualitativ und quantitativ breit gefächerten digitalen Angeboten zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen, möchten wir gern eBook-Reader zur Ausleihe anbieten“, erläuterte die Bibliotheksleiterin Silke Zimmermann den Antrag. So hätte Nutzerinnen und Nutzer über diese Leihgeräte die Möglichkeit, sich mit der Technologie vertraut zu machen, Erfahrungen bei der
Nutzung zu sammeln und ihre Medienkompetenz zu erhöhen. Vor allem Interessierte, die sich keine eigenen Geräte leisten könnten, werde damit die Möglichkeit gegeben, das Angebot der Bibliothek zu nutzen.
Auch in den vergangenen Jahren unterstützte der Stadtbezirksbeirat die Arbeit der Stadtteilbibliothek. So wurde 2020 die Anschaffung einer Dokumentenkamera, von zehn Tablets, sechs Tiptoi-Stiften und 100 Spiele- beziehungsweise Bücherexemplaren mit insgesamt 10.800 Euro gefördert. Im vergangenen Jahr konnte die Bibliothek das Medienangebot erneut mit Fördergeldern in Höhe von 8.300 Euro erweitern.
Breakdance und Graffiti im Kinder- und Jugendhaus Emmers
Von März bis Dezember finden im Emmers Workshops für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 14 Jahren statt. Dabei setzen sie sich mit Breakdance und Graffiti auseinander. Pro Woche sollen drei Workshops (2 Workshops Breakdance und 1 Workshop Graffiti) mit 1 bis 2 Stunden stattfinden, kündigte Emmers-Leiter Jens Hilgner in der Sitzung an. Diese Form ermögliche den jungen Menschen, sich intensiver mit der Hip-Hop-Kultur unter Anleitung von Profis aus der Szene auseinander zu setzen. 5.040 Euro stellte der Stadtbezirksbeirat dafür zur Verfügung. „Es ist toll, dass es so viel für das Geld gibt“, lobte Raphael Grübler (Grüne). Für die Kinder und Jugendlichen seien die Kurse zudem kostenfrei. Viele der Interessenten seien während der Schnupperwoche in den Sommerferien gewonnen worden. Auch diese war mit Mitteln des Stadtbezirksbeirates gefördert worden. Träger des Emmers ist die Outlaw gGmbH.
Zentralwerk: Rahmenprogramm für Ausstellung UN SICHTBAR
Vom 5. Mai bis 9. November 2022 ist im Saalgebäude des Zentralwerks die Ausstellung UN SICHTBAR des Münchner Architekturfotografen Rainer Viertlböck zu sehen. Sie zeigt Fotografien von Orten der NS-Zwangsarbeit in Dresden und Sachsen, zu denen auch das Goehlewerk in Dresden-Pieschen gehörte. Die AG Erinnerungskultur des Zentralwerk-Verein hat für die Zeit der Ausstellung ein künstlerisch-pädagogisches Rahmenprogramm entwickelt, das auch die Nachbarschaft in Pieschen mit einbeziehen will. Dafür bewilligte der Stadtbezirksbeirat Fördergelder in Höhe von 13.265 Euro.
Hier sollen Geschichten zu Pieschener Orten der Erinnerung gesammelt werden. „Wir wollen diese Ausstellung zum Anlass nehmen, die Bevölkerung über vier Monate verschiedene Begegnungsmöglichkeiten anzubieten, sie in einem zukunftsweisenden künstlerischen Vermittlungsprogramm einzubeziehen“, erklärte Claudia Müller und Bettine Lehmann im Namen der Antragsteller. So werde es zum Beispiel in dem Projekt „Menschen am Fluss“ Exkursionen auf dem Treidelpfad in Pieschen geben, um Initiale, Zeichen und Symbole zu entdecken, die dort seit 1931 hinterlassen wurden und von Geschichte und Alltag der Menschen zeugen, die diese dort hinterlassen haben. In einer Zukunftswerkstatt sollen sich Einwohnerinnen und Einwohner an der Auswahl von künftigen künstlerischen Projekten im Zentralwerk beteiligen. Die geförderten Kosten setzen sich aus Reisekosten der Künstlerinnen und Künstler, Miete und Leihgebühren, Druck- und Werbekosten, Transportkosten, förderfähigen Honorarkosten und weiteres zusammen.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.
Was ist denn mit der neuen Stadtteil-Geschichtsbroschüre von Jürgen Naumann, welche auch mit Bezirksbürgergeldern bedacht werden sollte? siehe:
https://pieschen-aktuell.de/2021/neu-am-konkordienplatz-das-historische-foto-projekte-zur-stadtteilgeschichte/
Der letzte Stand war, daß das Heft bis Dezember’21 nicht erschien, Herr Naumann das Handtuch aus irgendwelchen Gründen warf, und daß es keine solche Broschüre geben wird. Was war da los, was passiert nun mit den 5200 € ? Was war der Hintergrund für offenbar Hakeleien, man kann sich das als Außenstehender nicht so vorstellen, was kann denn bei so etwas Einfach-Niedrigschwelligen wie diesen gutgemeinten Bürgergeldern schiefgehen? Da sollten doch alle Profitierenden dankbar sein, sofern man deren Ideen sogar noch bezuschussend unterstützt.
Ich hoffe auf neue Infos zum Projekt und was das Naumann-Problem sei.
Die Projektverantwortlichen René Kaufmann und Friedrich Hausen haben der Redaktion eine sehr ausführliche Antwort auf Ihren Kommentar geschickt, die ich hier gern wiedergebe.
„Vielen Dank für Ihre Nachfrage und Ihr Interesse am Historischen Stadtteilprojekt „Heimat & Erinnerung“.
Ja, es ist in der Tat so, dass sich Ende November 2021 mit dem Stadtteilhistoriker ein hierbei entscheidender Akteur aus der Realisierung des Projektes zurückgezogen hat. Wir möchten Sie um Verständnis dafür bitten, dass wir an dieser Stelle keine näheren Informationen zu den Motivationen für diesen Rückzug machen können.
Nach diesem Ausfall hatten wir erhebliche Probleme damit, Text- und Bildmaterial für das Projekt zu organisieren. Wir bemühten uns nach Kräften dies zu kompensieren und das Projekt dennoch zu realisieren: Dies gelang, indem wir u.a. Kooperationen mit der Deutschen Fotothek und dem Stadtteilhistoriker Herrn Klaus Brendler sowie Herrn Schenk von Pieschen Aktuell initiierten. Mittels dieser Unterstützung und großen zusätzlichen Mühen konnten wir doch noch den Pieschener Weihnachtskalender sowie die verbliebenen zwei Historischen Fotos verwirklichen: Am 14.12.2021 wurde das zweite Historische Foto (über die Konkordienstraße) ausgestellt und am 30.12.2021 das dritte Historische Foto (zweifach über die Pieschener Fähre). Der Pieschener Weihnachtskalender 2021 konnte am 30.11.2021 an die Bibliothek Pieschen übergeben und dort am 1.12.2021 offiziell präsentiert werden: Dazu waren Kinder der Vorschulgruppen „Schlaufüchse“ und Schlaufrösche“ des Kindergarten „Sonnenschein“ in die Bibliothek gekommen, wo sie dessen 1. Türchen öffnen konnten.
Bei der geplanten Historischen Stadtteilbroschüre war es uns jedoch nicht mehr möglich, den kurzfristigen Ausfall der ursprünglich zugesagten Mitwirkung (Text- und Bildbereitstellungen) zu kompensieren: Dieses Teilprojekt konnten wir deshalb leider nicht mehr umsetzen. Hierfür wurden und werden auch keine Gelder vom Stadtteilfond erstattet. Und daher konnte tatsächlich ein Großteil der ursprünglich veranschlagten Unterstützung nicht für dieses Projekt genutzt werden.
Wir möchten diese Projektidee „Historische Stadtteilbroschüre“ jedoch mit neuen Partnern und längerfristiger Vorbereitung im Jahr 2022 anpacken. Zudem planen wir eine Fortführung der sehr erfolgreichen, dankbar und intensiv rezipierten Projekte, wie Historisches Foto und Pieschener Weihnachtskalender.
Wir freuen uns über Ihr anhaltendes Interesse an unserem Projekt und sind offen und dankbar für Ideen und Impulse bei dessen Fortsetzung.“
Herzlichen Dank für die Antwort. Und großes Lob an Herrn Schenk für stete Einholung von Infos nach seriösen Rückfragen.
Gut zu wissen, daß das Projekt an sich nunmehr nur geschoben, aber nicht aufgehoben ist.
Natürlich war es nur Fangfrage bzgl. der Causa Naumann, da muß man hier nicht ins Detail gehen. Es war halt nur sehr schade, und quasi ein Wegbrechen eines eigentlich hierzu wohl unverzichtbaren Fundus. Man mag rufen: „Jürgen, komm doch wieder, doch wieder nach Haus‘. Bitte. BITTE !!!“