Über die Zukunft der Freiflächen an der Weinbergskirche in Trachenberge diskutierte gestern der Stadtbezirksbeirat Pieschen auf seiner Sitzung im Festsaal des Stadtmuseums. Anlass war die Präsentation der Ergebnisse einer Bürgerbeteiligung. Für deren Durchführung und Dokumentation hatte das Gremium im Dezember 2020 3.500 Euro zur Verfügung gestellt. Am 11. Oktober 2021 fand die öffentliche Veranstaltung unter Coronabedingungen mit einem Rundgang und anschließender Diskussion statt.
Der bereits neu gestaltete Kinderspielplatz nimmt 200 der insgesamt 4.356 Quadratmeter großen Fläche in Anspruch. Sie gehört der Laurentiuskirchgemeinde und soll, so die Idee, nicht nur für Gemeindemitglieder sondern für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Florian Ehrler hat mit seinem Büro für Freiraumentwicklung den Prozess begleitet. Auf dem Areal befindet sich der 1950 eingeweihte Glockenturm. Er war als erstes wieder erbautes kirchliches Nachkriegsgebäude errichtet worden, nachdem die Notkirche 1946 abgebrannt war. Außerdem steht hier das Haus der Pfadfinder und auf der Wiese finden sich noch die Fundamente eines ehemaligen Pavillons. Die Teilnehmer der Bürgerbeteiligung definierten Orte, an denen man sich auf dem Areal wohlfühlt, Orte mit Defiziten und Orte von besonderem Interesse. Der große Vorplatz der Kirche hat beides – Defizite und besonderes Interesse.
Für die Neugestaltung des Areals wünschen sich die Beteiligten eine klare Trennung zwischen kirchlichem und öffentlichem Bereich. Die Pfadfinder möchten ihre eigene Ecke, die sich auch für die offene Jugendarbeit eignen sollte. Fahrradbügel, Tischtennisplatte, mehr Sitzangebote, Barrierefreiheit, eine Trinkwasserstelle oder Fitnessgeräte für Erwachsene waren weitere geäußerte Wünsche.
Diskutiert wurde auch über das, was man auf dem Areal nicht will: großflächige Versiegelung, Müllecken, öffentlichen Grillplatz und das Verstummen der Glocke – weil die Spiritualität des kirchlichen Ortes erhalten bleiben soll.
Wie kann es nun weitergehen? Auf diese Frage antwortete zunächst Ute Eckardt vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Der nächste Schritt wäre nun die Planung der Freianlagen. Die Kosten dafür schätzte sie auf 20.000 bis 30.000 Euro. „Wir wollen, dass es weitergeht“, betonte Florian Reißmann, Kirchenvorstand in der Laurentiuskirchgemeinde, nachdem ihm die Beiräte das Rederecht erteilt hatten. Es wäre schade, wenn der Prozess jetzt abbrechen würde, sagte er und sicherte zu, dass sich die Gemeinde auch an den weiteren Kosten beteiligen wolle.
Auch die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates plädierten für eine Fortsetzung der Arbeiten und sicherten ihre Unterstützung für weitere Schritte zu. Dazu soll auch die Bereitstellung von Mitteln aus dem Verfügungsfond des Stadtbezirksbeirates gehören. Die Kirchgemeinde muss nun einen Antrag für die Planung der Außenanlagen erarbeiten. Zudem muss eine Vereinbarung zwischen der Stadt und der Kirchgemeinde die öffentliche Nutzung der Gemeindefläche regeln.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.