Auf der Sitzung des Stadtbezirksbeirats am Dienstagabend stellte das Akteursnetzwerk Leipziger Bahnhof einen Antrag für die Prozessbegleitung des Begleitgruppenteams. Es besteht zur Zeit aus ca. 15 Initiativen und Einzelpersonen und vertritt die Meinung, dass im Bereich des alten Leipziger Bahnhofs ein idealer Ort für Wohnen, Arbeiten, Kleingewerbe, Kultur usw. geschaffen werden kann. Der Bereich schafft die Möglichkeit, ein Modellprojekt der Nachhaltigkeit mit klima- und erholungswirksamen Grün- und Freiflächen, ressourcenschonender Bauweise und technischer Infrastruktur zu verwirklichen. Somit würde die Leipziger Vorstadt ein verbindendes Element zwischen den Stadtteilen Pieschen und Neustadt werden. Die Einbindung des Netzwerks in den Begleitprozess erfordert nun eine Intensivierung der inhaltlichen und organisatorischen Arbeit. Diese kann kaum mehr ehrenamtlich geleistet werden. Für die Unterstützung sollen deshalb externe Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Diese werden Organisation, Moderation und Ergebnisaufbereitung übernehmen. Die Kosten der geplanten Maßnahmen betragen insgesamt 12.017,50 €. Wobei der Antrag jeweils zur Hälfte an die Stadtbezirksbeiräte Pieschen und Neustadt gestellt wurde.
Gegenwind vom Stadtbezirksbeirat
Einige der Stadtbezirksbeiratsmitglieder merkten an, dass die Stadt an dieser Stelle bereits aktiv ist und keine Notwendigkeit für ein zusätzliches Netzwerk gesehen wird. „Wir als Akteursnetzwerk möchten und müssen uns trotz des Beteiligungsprozesses der Stadt organisieren, weil wir nicht nur Einzelmeinungen vertreten wollen, sondern die Wünsche und Vorstellungen von Betroffenen und Interessenten sammeln. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn man als Einzelperson zu einer Sitzung der Stadt geht“, erklärt Dr. Judith Brombacher, Sprecherin des Akteursnetzwerks. Des Weiteren erklärte sie, dass das Akteursnetzwerk mit dem Büro stadt:wirken zusammen arbeiten wird. Dieses ist auf Stadtentwicklung und Beteiligungsprozesse spezialisiert und hat bereits durch frühere Projekte auf dem Gelände gearbeitet. Dementsprechend verfügt es über wichtige Vorkenntnisse.
Außerdem wurde thematisiert wieso der Stadtteil Pieschen, an dieser Stelle eingebracht wird, weil sich das Gelände des alten Leipziger Bahnhofs zum größten Teil im Stadtteil Neustadt befindet. Pieschen ist jedoch unmittelbarer Nachbarstadtbezirk und wird dementsprechend von Entscheidungen genau wie die Neustadt profitieren oder schaden tragen. Dabei könnte es sich beispielsweise um zukünftige Emissionen, Einkaufsmöglichkeiten oder Grünflächen handeln. Letztlich wurde dem Antrag mit einer knappen Mehrheit zugestimmt. (9 Ja, 8 Nein, 0 Enthaltung).
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.