Bei der OB-Wahl 2022 geht die Partei Die Linke mit einem eigenen Bewerber in den Wahlkampf. Ihr Kandidat ist André Schollbach. Mit Albrecht Pallas (SPD), Eva Jähnigen (Grüne) und Martin Schulte-Wissermann (Piraten) gibt es nun mit dem Linke-Fraktionsvorsitzenden im Dresdner Stadtrat einen vierten Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters. Die Aufstellungsversammlung soll am 5. Februar in der Schauburg stattfinden. Schollbach ist seit 1999 Mitglied im Dresdner Stadtrat und führt die Fraktion seit 2007. Von 2014 bis 2019 war er Abgeordneter des Sächsischen Landtages. Der 43-jährige Rechtsanwalt ist Vater von zwei Kindern.
Bei der OB-Wahl 2015 hatten Linke, Grüne und SPD die damalige Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) unterstützt. Sie war von der Wählervereinigung „Gemeinsam für Dresden“ aufgestellt worden und in der Stichwahl gegen Dirk Hilbert (FDP) deutlich gescheitert.
„Dresden kann und muss besser geführt werden“, erklärte Schollbach mit der Erfahrung von 23 Jahren als Stadtrat im Rücken. Damit Dresden eine gerechtere und liebenswerte Stadt werde, seien mehrere Dinge notwendig. „Der soziale Frieden muss wiederhergestellt werden. Die Folgen der Corona-Krise dürfen nicht auf die kleinen Leute, die Selbständigen und die Kulturschaffenden abgewälzt werden. Wohnen muss bezahlbar sein. Rechten Umtrieben muss entschlossen und tatkräftig entgegengewirkt werden. Die Klimafrage und die soziale Frage müssen zusammengedacht werden. Das Klinikum muss in städtischer Hand bleiben und gestärkt werden“, zählt Schollbach Inhalte auf, die in seinem Wahlkampf sicher eine zentrale Rolle spielen werden.
Der Vorschlag für den Bewerber der Linken kommt gemeinsam von den Vorsitzenden der Dresdner Linken, Anne Holowenko und Jens Matthis, der Schollbach-Stellvertreterin in der Fraktion, Anja Apel, und den beiden Bürgermeisterinnen der Linken Annekatrin Klepsch (Kultur) und Kristin Klaudia Kaufmann (Gesundheit). Der Parteivorstand der Dresdner Linken und die Fraktion haben sich diesem Vorschlag bereits angeschlossen. In der Begründung heißt es. „Wir haben nach einer Persönlichkeit gesucht, die als Oberbürgermeister besser geeignet ist, als der gegenwärtige Amtsinhaber…. Für uns ist das André Schollbach. Als Stadtrat, Mitinitiator zweier Bürgerbegehren, aber auch als Rechtsanwalt kämpft er leidenschaftlich für Gerechtigkeit. Mit seinen politischen Erfahrungen als langjähriger Fraktionsvorsitzender und seinen profunden Kenntnissen der Dresdner Kommunalpolitik sowie des Verwaltungsrechts ist er nicht nur in der Lage, die Dresdner
Stadtverwaltung zu führen, sondern auch die Stadt gut zu repräsentieren.“
Mit Blick auf die Wahl am 12. Juni 2022 erklärten Holowenko und Matthis, dass sie davon ausgehen, dass die Oberbürgermeisterwahl auch diesmal erst im zweiten Wahlgang entschieden werde und betonen. „Angesichts der dynamischen politischen Verhältnisse rechnet sich Die Linke sehr gute Chancen aus, mit einem der erfahrensten Dresdner Kommunalpolitiker das Rennen zu machen.“