Das Akteursnetzwerk Leipziger Bahnhof befragte die OB-Kandidierenden im Rahmen eines OB-Faktenchecks zur ihren Plänen zur Entwicklung des Areals um den Leipziger Bahnhof zu den Themen Wohnen, Kunst und Kultur, Grün und Freiraum, Kinder und Jugendliche. Geantwortet haben lediglich Eva Jähnigen und Albrecht Pallas.
Möglichkeiten
Zu den Möglichkeiten einer am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklung, speziell auf diesem Areal bekannte sich Eva Jähnigen: „Ja, ich möchte als Oberbürgermeisterin soziales und gemeinschaftlich orientiertes Wohnen in die Planungen dieser Flächen integrieren, dazu eng mit bürgerschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten und die Flächen dann auch für diese Nutzungen sichern.“
Albrecht Pallas meint: „Bei jedem größeren Quartier wie dem Alten Leipziger Bahnhof, das in unserer Stadt entstehen wird, werde ich konsequent gemeinwohlorientierte Unternehmen, wie die WiD oder die Dresdner Wohnungsgenossenschaften einbinden. Ziel muss die Schaffung von lebendigen Quartieren mit bezahlbaren Wohnungen sein, die neben Gewerbe auch Räume für Kunst und Kultur, Grün- und Erholungsflächen sowie Gastronomie und Clubs bieten.“
Platz für Kreative
Den drohenden Wegzug von künstlerischem Potenzial aufgrund fehlender bezahlbarer Probe- und Atelierräumen möchte Eva Jähnigen wie folgt verhindern: „Als Oberbürgermeisterin will ich, dass die gesamte Stadtverwaltung Augenmerk auf die Belange von Künstler*innen und Kreativen Menschen legt und mehr Angebote als bisher selbstverwaltete Räume zum Gründen, kreativ arbeiten und für Nachhaltigkeitsinitiativen (z. B. Initiativen zur Wiederverwertung von Material oder Repair-Initiativen) ermöglicht. Hierzu ist das Gelände des alten Leipziger Bahnhofes ein besonders geeigneter Ort und sollte eine Mitnutzung dieser Art erfahren.“
Albrecht Pallas hält dafür eine entsprechende Geisteshaltung an der Stadtspitze für grundlegend
notwendig. „Wenn Dresden für Kulturschaffende und junge Menschen spannend bleiben soll, wenn
Kreative sich hier eine Existenz aufbauen sollen, dann braucht diese Stadt kulturelle Freiräume
und einen innovativen Geist in der Stadtspitze, der auch eine freie, lebendige, selbstbewusste und
international wirksame Szene unterstützt.“ Auch er sieht auf dem Areal des Leipziger Bahnhofs die
Möglichkeit, dass dafür Flächen genutzt werden können.
Grünflächen sind dringend notwendig
Zur Bedeutung von Grünräumen des Areals nennt Albrecht Pallas: „Bei der Entwicklung des Quartiers muss so viel wie möglich des vorhandenen Grüns erhalten werden. Wir brauchen die Freihaltung von Frischluftachsen von Bebauung und ein Netz aus verbundenen Grünflächen durch die Stadt, daher unterstütze ich das Leitbild der ,Kompakten Stadt im ökologischen Netz’“.
Eva Jähnigen wünscht: „Für die Grünräume muss jetzt eine Bestandsaufnahme erfolgen; sie sollen
möglichst erhalten und ggf. mit Ausgleichsmaßnahmen so weiterentwickelt werden, dass sie der
Klimawandelanpassung und der Biodiversität dienen.“
Die vollständigen Antworten sind unter www.wohnen-am-leipziger-bahnhof.de zu finden.