Die Informationstafel: Johann Baptista Joseph Hirsch
„J.B.J. Hirsch wurde 1777 als Kind bürgerlicher Eltern in Dresden geboren. Im Alter zwischen dem dreizehnten und fünfzehnten Lebensjahr trat er in das Kadettenkorps der königlich-sächsischen Armee in Dresden ein. Dort begann er eine sechsjährige wissenschaftlich-militärische Ausbildung, die mit der Fähnrichs Prüfung (bei der Artillerie = Stückjunker) endete. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 kämpfte er als frisch ernannter Sou-Lieutenant in der Batterie von Hoyer und erlebte die vernichtende Niederlage des preußisch-sächsischen Heeres gegen die napoleonischen Truppen.
Er nahm in dem von nun an unter französischem Kommando stehenden sächsischen Truppenkontingent am Österreichfeldzug 1809 teil, am Russlandfeldzug, wo er für seine besondere Tapferkeit am 4. September 1812 mit dem Sank-Heinrichs-Orden ausgezeichnet wurde und an der Völkerschlacht bei Leipzig. Während dieser Schlacht wechselte seine Artillerieeinheit am 18. Oktober 1813 eigenmächtig die Stellung,
richtete Ihre Waffen gegen die französischen Unterdrücker und trug damit entscheidend zum Sieg der vereinigten russisch-preußisch-österreichischen Heere gegen die napoleonische Fremdherrschaft bei.
Diese mutige Tat rette 3500 sächsischen Soldaten und 600 württembergischen Reitern das Leben. Hirsch zeichnete sich wiederholt in den bis 1815 andauernden Befreiungskriegen aus. Am 07.Oktober 1822 verunglückte er hier auf dem Heller tödlich. Hirsch wurde am 10.Oktober auf dem alten Neustädter Friedhof beigesetzt. Am ersten Todestag setzten ihm seine Kameraden im Namen aller sächsischen Artillerieoffiziere an der Unglücksstelle einen Gedenkstein.
Der Entwurf des Gedenksteins wird Franz Seraphiem Pettrich, einem der bedeutendsten klassizistischen Bildhauer Deutschlands, zugeschrieben.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SRH Berufsbildungswerkes Sachsen fanden die Reste des nicht mehr als Denkmal zu erkennenden Gedenksteins 2017 in einem Gebüsch an der Hellerhofstraße, initiierten ein Projekt zur Restaurierung und Wiederaufbau unter Einbeziehung des aufgefundenen Originals.
Am 07.Oktober 2019 wurde das Denkmal unter der regen Teilnahme der Bevölkerung wieder eingeweiht und der Stadt Dresden übergeben.
Weitere Informationen erhalten sie unter: Wikipedia“ (Der Text auf der Informationstafel)
Berufliches Bildungszentrum vollendet Sanierung
Die Sponsorentafel nennt 18 Firmen, Einzelpersonen, Institutionen und andere Unterstützer, die die Restaurierung des Denkmals und die Aufstellung der Informationstafel mit Spenden gefördert haben. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Berufsbildungswerk Sachsen und im Besonderen die Mitarbeiter und Kursteilnehmer aus dem beruflichen Bildungszentrum. Dort erarbeiten sich Menschen nach einer psychischen Erkrankung eine neue berufliche Perspektive. Die Trainingskurse würden immer die individuellen Fähigkeiten und Interessen der Teilnehmer berücksichtigen. Ein dafür gut geeignetes Projekt sei zum Beispiel die Restaurierung des Hauptmann-Hirsch-Denkmals gewesen, erläuterte Projektleiter Klaus Gnauck im Gespräch. Die Teilnehmer hatten ein Sanierungskonzept erstellt, die Geschichte des Hauptmanns recherchiert, den Helm modelliert und das Geländer nach einer Originalvorlage wieder hergestellt. An der Informationstafel seien dann Konstrukteure und eine Literatur- und Kunstwissenschaftlerin beteiligt gewesen, so Gnauck. Die Tafel habe von Anfang an zum Sanierungskonzept gehört. Das Einsammeln der Sponsorengelder habe aber einige Zeit in Anspruch genommen. Nun konnte mit dem Aufstellen der Tafel am 200. Todestag von Hauptmann Hirsch das Sanierungsprojekt abgeschlossen werden.
3 thoughts on “Hauptmann-Hirsch-Denkmal hat jetzt auch eine Informationstafel”
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Ist mit „Alter Neustädter Friedhof“ der Innere Neustädter Friedhof an der Friedensstraße gemeint?
Ja, in der Mitte des Friedhofgeländes befindet sich der alte militärische Teil. Hier liegt Hauptmann Hirsch in Reihe 6 Grab 12 begraben.
Vielen Dank