Extremismus-Einheit ermittelt nach Brand eines Baggers in der Leipziger Straße

Nach dem eines Kettenbaggers in der Leipziger Straße haben die Staatsanwaltschaft Dresden und die PTAZ (Polizeiliches Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrum) des Landeskriminalamtes Sachsen die weiteren Ermittlungen übernommen. Grund ist der Umstand, dass eine politische Motivation für die Tat nicht ausgeschlossen werden kann. Das Grundstück, auf dem der Bagger brannte, befindet sich an der Haltestelle Alter Schlachthof in stadtauswärtiger Richtung. In unmittelbarer Nähe baut USD Immobilien seit mehreren Jahren die Hafencity. Mit einem Zeugenaufruf haben sich die Ermittler an die Öffentlichkeit gewandt und um Hinweise gebeten.

Sollte sich der Anschlag gegen die USD Immobilien gerichtet haben, war es nicht der erste derartige Vorfall in der Leipziger Vorstadt. Bereits Anfang März 2021 hatten Unbekannte bei einem Anschlag das Arcotel Hafencity Dresden, das ebenfalls auf dem Hafencity-Areal steht, mit Farbbeuteln geworfen und versucht, Scheiben zu zerstören. Auch damals hatte es einen Zeugenaufruf gegeben. Aufgeklärt wurde der Anschlag bisher nicht.

Was war geschehen? Gestern Abend gegen 19.45 Uhr hatte ein Kettenbagger CAT 320 F einer Baumaschinenvermietung gebrannt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kann ein technischer Fehler oder ein Defekt als Brandursache wahrscheinlich ausgeschlossen werden, so die Ermittler.

Der tonnenschwere Bagger musste aufwendig geborgen werden. Während der Bergung kam es zu Behinderungen im Straßenverkehr. Foto: T. Plunert

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrafen, habe das Fahrerhaus des Baggers im Vollbrand gestanden. Die Flammen drohten auf die benachbarte Vegetation überzugreifen. Durch die enorme Hitzeentwicklung mussten die Einsatzkräfte den Abstand zu dem brennenden Fahrzeug immer wieder
vergrößern. Die mit Öl gefüllten Hydraulikleitungen stellten ein weiteres Gefahrenpotential dar. Mit dem Einsatz von Löschschaum sei es schließlich gelungen,
den Brand zu liquidieren, erklärte ein Sprecher der Dresdner Feuerwehr. Verletzt wurde niemand.

„Die Ermittlungsbehörden sind bei der Aufklärung der Straftat auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, erklärte ein Behördersprecher zu dem Zeugenaufruf und fragt „Wer hat in den Abendstunden des 20. Januar 2022 im Bereich der Leipziger Straße / Höhe Haltestelle Alter Schlachthof / Baustelle Hafencity in Dresden und der näheren Umgebung im Vorfeld bzw. im Nachgang der Tat Feststellungen getroffen, welche bei der Aufklärung der Straftat und der Ermittlung der Täter helfen können?“ Auch Hinweise aus den sozialen Medien oder dem Internet, welche bei der Aufklärung der Straftaten helfen können, seien für Polizei und Staatsanwaltschaft von Bedeutung.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich beim LKA Sachsen, Neuländer Straße 60, 01129 Dresden, Tel. 0800 855-2055 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

2 Meinungen zu “Extremismus-Einheit ermittelt nach Brand eines Baggers in der Leipziger Straße

  1. B. sagt:

    Ja, ist klar. Werden Journalisten gejagt und Fackeln geschwenkt, können wir leider nichts machen, Meinungsfreiheit und so.

    Brennt irgendwo ein Bagger, kommt gleich der Staatsschutz, weil wir ja den bösen Linksextremismus nicht aus den Augen verlieren dürfen.

    #sucksen halt.

  2. Rainer Witz sagt:

    @B. Naja, es handelt sich hier um eine Straftat mit potentiellem politischen Hintergrund, sollte da kein Staatsschutz ermitteln? Da würden nur die „anderen“ aufschreien, dass die Linken ja machen dürfen was sie wollen…
    Ich gehe doch stark von aus, dass bei Straftaten aus dem anderen Lager ebenso der Staatsschutz ermittelt, lese ich zumindest so gelegentlich.

    Gewalt und Straftaten, egal aus welchem Lager, gehören verfolgt und bestraft. Das ist kein dummer Jungen Streich mehr.

    Das ganze ist natürlich davon losgelöst was man von diesen Investoren und dem generellen Mietwesen halten mag.

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