Am Sonnabend Nachmittag startet auf dem Konkordienplatz in Pieschen ein weiteres „kulturell kommunikatives Beatmungsexperiment“. So hat Initiator Lothar Lange, der vor einiger Zeit das Ladengeschäft von Paul Hackenberg in der Oschatzer Straße übernommen hat, die insgesamt sieben geplanten Aktionen zur Belebung des Platzes bezeichnet. Dieses Mal will er eine Auswahl eigener Fotos aus den Jahren 1990 bis 1994 zeigen. Lange ist ein in Dresden und darüber hinaus bekannter Fotograf. Anton Launer vom Onlinemagazin Neustadt Geflüster kennt ihn schon lange und hat 2019 in einem Beitrag über dreißig Jahre friedlichen Revolution geschrieben: „Lothar Lange war einer der ersten Wessis in Dresden, damals als Antiquar gekommen, berauschte er sich an den Eindrücken der an vielen Stellen verfallenen Stadt. Seine Fotos sind die vielleicht umfangreichste Dokumentation der Wendezeit in Dresden.“ Eine kleine Auswahl aus den tausenden Fotos will Lothar Lange nun am Sonnabend auf dem Konkordienplatz präsentieren.
Lange will mit seinen Aktionen Anwohnerinnen und Anwohner auf den Platz mit den kleinen Rondell, dem Büchertauschsschrank und dem immer noch unsanierten Trafohäuschen locken. „Wir wollen dem Platz mit unterschiedlichsten spielerischen Gestaltungen inklusive Kaffee und Kuchen einen vielseitigen Ausdruck verleihen, der bunten Lebendigkeit im Stadtteil auf die Sprünge helfen und den Platz für individuelle Aktivitäten als Arena nutzen“, heißt es in der Ankündigung, die in Schaufenstern gehängt und in Hauseingänge verteilt wurde.
Lange hofft, dass auch andere mit ihren Ideen für mehr Leben auf dem Konkordienplatz sorgen, so wie Uta Rolland, die ihren Geburtstag zum Anlass nahm und am 11. Mai zu einem Treffen einlud. Es gab Kaffee, alkoholfreie Getränke, Kuchen und Snacks, viele Gespräche und ein kleines Harfhorn-Konzert.
Weitere Aktionen sollen folgen, im Gespräch sind unter anderem eine Lyrikveranstaltung und ein Sonntagsbrunch. „Es wäre schön, wenn auf dem Platz mehr zu sehen ist als kackende Hunde und trinkende Männer“, äußerte sich eine Anwohnerin recht drastisch. Auch darüber kann man ja am Sonnabendnachmittag miteinander reden.
WAS: Kulturelle Beatmung des Konkordienplatzes mit Fotoausstellung „Bilder aus der Wendezeit“
WANN: Sonnabend, 25. Juni, 14 bis 18 Uhr
WO: Konkordienplatz, Pieschen
11 Meinungen zu “Dem Konkordienplatz soll mehr Leben eingehaucht werden”
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ah, sowas macht lothar lange also wenn er nicht gerade bei aluhut-demos rumrennt und den holocaust relativiert
Zur „Belebung“ des Konkordienplatzes gilt aber die allgültige dresdner Problemregel, daß sich dann bitte nicht Alles „zum Erleben“ „in die Neustadt“ auf den Fuß macht, sondern nunmal in den eigenen Stadtteilen bleibt. Ansonsten bleibts wie auch sonst in den 99% der dresdner Stadtfläche: außer Hundegassi und Penner nix los! Auch bedingte es der weiteren Grundregel, daß sich die „materiell gutsituierten“ Häuslebauer oder ETW-Eigner (z.B. an und um die Pieaschner Melodien) eben nicht ausschließlich im individualistisch selbstoptimierten Eigenrefugium samt Eigenhof ausleben, sondern zeitgeistuntypisch mal wieder am offenen echten „Stadtleben“ teilnehmen, denn sie gehören zur Mischung, um eben nicht den Eindruck von „nur Hundekacki und Säufern“ zu erzeugen.
Darüber hinaus ist ein Rückbau des Drewag-Häusels weitere Grundbedingung für ein adäquates Erleben des (doch wunderbaren) Stadtraums des Platzes. Die Baulichkeit versperrt jegliche Sicht und gehört dort nicht hin, Belebungsversuche vor Jahren sind glücklicherweise im Sande verlaufen, niemand braucht diese Bude dort, alle Nutzungen sind im Oschatzer-Leerraum abbildbar.
Immerhin naht mit Lothar dem Langen Rettung, fragt sich nur wo Hackenberg nun abbleibt?
Der Initiator Lothar Lange bei Best-Of der Corona-Demos . Die Argumente dagegen sind so einfach wie verrückt: das Virus gibt es nicht, ist ungefährlich und dahinter stecken mächtige Eliten. https://youtu.be/bCaTX7gd32E?t=49
Oha – erste no-go-areas jetzt auch in Pieschen!
Recherche „#Hygienedemos“ Berlin: #LotharLange #Neonazi? https://de.indymedia.org/node/83496 #Corona #Konkordienplatz #Dresden #Pieschen #Reichsbürger #fotoreportage #photography #Pieschenaktuell #Sachsen
Na das ist ja mal ein interessantes Dilemma! Bisher kannte ich Lothar Lange nur als den Fotografen der Nach-Wendezeit, dessen Werk vom Kupferstichkabinett übernommen wurde oder lokalen Korrespondenten. Ich habe mich auch sehr geärgert, die Ausstellung am Konkordienplatz versäumt zu haben. Die Ideen zu dessen Nutzung hören sich ja auch erst mal nicht schlecht an. Auf der anderen Seite habe ich jetzt mit schaudernder Faszination zwei, drei Netz-Beiträge über und von Herrn Lange gesehen (Danke an „Eric“), die mich glauben lassen, dass dieser Mensch besser nicht zu viel Öffentlichkeit bekommen sollte. Zum Selbstschutz, wohlverstanden, denn wie schade wäre es, wenn von einem aktiven und erfüllten Leben am Ende nur sinnentleertes Geschwurbel klinischer Dimension erinnert würde?
Wann ging das eigentlich los, dass die vermeintlich guten und moralisch über jeden Zweifel erhabenen Zeitgenossen nicht mehr damit klar kommen, dass es Milliarden unterschiedliche Menschen mit ebenso vielen Einstellungen, Meinungen, Lebensentwürfen oder gar Macken gibt? „Leben und Leben lassen“ sagte man früher. Und auch „Wahnsinn und Genie gehen Hand in Hand“.
Aber heute ist jeder, der nicht 1:1 ins eigene schmale „woke“ Denkschema oder Weltbild passt, ein „Schwurbler“, „Reichsbürger“ oder gar „Nazi“.
Es reicht mittlerweile bei einem einzigen Thema konträrer Meinung zum Mainstream zu sein (Klima, Einwanderung, Corona, Autostellplätze, Gendersternchen, …), um sofort ins gesellschaftliche Aus geschoben zu werden. Ist das die tolerante Gesellschaft von der immer so gern gesprochen wird?
Mir ist Lothar Lange bereits seit der Wendezeit bekannt, noch aus den Zeiten seines Antiquariats, aber es würde mir nie einfallen, über ihn irgendein Urteil zu fällen. Aber ein Eric, der natürlich nichts über sich selbst mitteilt, maßt sich aus der Deckung an, die moralische Instanz dazu zu sein… Es gab Zeiten, da nannte man sowas Denunziation.
Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. „Eric“ hat wenig mehr getan als ein paar (und meiner Meinung nach nicht mal die schlimmsten) Youtube-Videos verlinkt. Herr Lange hat sich auf denen leider sehr eigenständig selbst ins Abseits gestellt. Das hat mit Denunziation nun so überhaupt nichts zu tun, und von moralischer Instanz hat auch keiner gesprochen. Aber ich finde es sehr bewundernswert, liebe:r „Dresdner Gartenbank“ wie sehr die von Ihnen so vehement geforderte Toleranz aus jedem einzelnen Ihrer Sätze hervorleuchtet! SIE würden ja nie über Herrn Lange ein Urteil fällen, wie durchaus lobenswert. Wenn Sie nur dem User „Eric“ die gleiche Liebe antun würden…
Darf ich Ihnen vorschlagen, sich auf der (übersichtlichen) Facebookseite von Herrn Lange umzutun und sich den ein oder anderen Beitrag anzusehen? Die sind nicht lang, das bekommt man auch mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne hin. (Spoiler: Auf der Achse Genie-Wahnsinn, die Sie so überraschend ins Feld geführt haben, ist die Ausrichtung meiner Meinung nach ziemlich eindeutig. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.)
Und wenn man sich nicht bewusst aufregen wollen würde, würde man bemerken dass „dem sollte man nicht noch bewusst eine Plattform geben“ eben gerade jenes „klar kommen“ ist, das du forderst.
„Leben und Leben lassen“ – beinhaltet eben nicht dass ich Leute bejubeln muss die meiner Meinung nach menschenverachtende Scheiße erzählen.
Aber aus der rechten Ecke sieht man sich ja immer gerne Opfer. „Die tolerieren mich nur und finden mich nicht toll – wie können die nur so intolerant sein?!“
@ Dresdner Gartenbank
Sie haben mir aus der Seele gesprochen!
Auf jeden Fall sehen Sie die Dinge realistisch…
Beste Grüße
Danke Dresdner Gartenbank, dem ist nichts hinzuzufügen.