Zur Stadtbezirksbeiratssitzung am vergangenen Dienstag haben Vertreter der Stadtverwaltung und der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) das Strategiepapier zum zukünftigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Dresden vorgestellt. Ein Teil des Konzeptes betrifft auch den Stadtteil, die Räte hatten Diskussionsbedarf.
Ziel dieses Strategiepapieres ist die Steigerung der ÖPNV-Nutzung in Dresden um 25 bis 30 Prozent bis zum Jahr 2030. Das könne gelingen durch den Einsatz der neuen breiteren Straßenbahnen, die Umsetzung des Ausbaus des Straßenbahnnetzes und neue Busverbindungen.
Für Pieschen bedeutet das vor allem die ganztägige Verlängerung der Linie 13 bis zum Endpunkt Kaditz. Aktuell verkehrt die Linie 9 werktags alle zehn Minuten und hält auch an der neuen Haltestelle „Brockwitzer Straße“. Nachts bedient die Linie 13, die sonst in Mickten endet, die Verbindung bis Kaditz.
Mit der Verlängerung der Linie 13 von Mickten bis nach Kaditz wollen die DVB auf die zunehmende Wohnungsbebauung der noch freien Flächen in Mickten reagieren und rechnen mit 1.300 zusätzlichen Fahrgästen pro Werktag. Der zusätzliche Zuschussbedarf beträgt 200.000 Euro pro Jahr.
Außerdem wurde vom Stand des Bauarbeiten in der Großenhainer Straße berichtet. Die aktuelle Bauabschnitt zwischen dem Bahnhof Neustadt und dem Großenhainer Platz soll bis zum Sommer abgeschlossen werden. Danach startet der dritte Teil zwischen der Riesaer Straße und dem Trachenberger Platz. Wenn diese Baumaßnahme abgeschlossen ist, kann die Linie 3 durchgängig mit den neuen breiteren Stadtbahnwagen fahren.
Fragen und Anmerkungen der Stadtbezirksbeiräte
Rolf Jörg Poppe (AfD) fragte nach, ab wann die 13 nach Kaditz fahren soll. Die DVB-Vertreterin erklärte, dass es von der Finanzierung abhängt, ob das Angebot kommt. Geplant sei es ab April 2023. Michael Meyer-Venecia (AfD) machte darauf aufmerksam, dass das Personal bei den DVB ja schon ziemlich alt sei und für den Lohn wohl niemand mehr arbeiten wolle. Ja, es sei tatsächlich schwierig mit dem Personal, bestätigte die DVB-Mitarbeiterin. Daher könne auch aktuell nicht das volle Fahrplanangebot gefahren werden. Man diskutiere über Anpassungen innerhalb des Unternehmens.
Tino Jasef (Freie Wähler) fragte, ob die Taktung der Buslinie 79 besser auf die Bahnen abgestimmt werden könne. Die Anschlussbeziehungen seien ein sehr komplexes System, lautete die Antwort. Wenn man es an der einen Stelle abstimme, passe es an anderen wieder nicht mehr. Aber die Linie 79 gehöre zum Busnetz West, das soll perspektivisch gestärkt werden, jedoch sei da kurzfristig mit keinen Änderungen zu rechnen.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.