Bürgerbeteiligung zur Nutzung der Trafo-Station am Konkordienplatz geplant

Seit drei Jahren wartet die Trafo-Station am Konkordienplatz darauf, dass ihr neues Leben eingehaucht wird. Jetzt soll im Rahmen einer Bürgerbeteiligung über die künftige Nutzung entschieden werden. Das erklärte eine Rathaussprecherin auf Anfrage des Onlinejournals Pieschen Aktuell. Initiator der Bürgerbeteiligung sei der Verein Pro Pieschen.

Die Drewag, die das ehemalige Umspannwerk nicht mehr brauchte, wollte es 2018 abreißen. Nach einer Intervention aus dem Stadtbezirksamt Pieschen konnte das damals verhindert werden. Für die weitere Nutzung gab es verschiedene Ideen. Doch keine davon ist Wirklichkeit geworden. Lediglich der Verein Sankt Pieschen konnte das Gebäude 2019 während des Stadtteilfestes kurze Zeit nutzen.

Seit einigen Wochen gibt es verschiedene Bemühungen von Anwohnern, Händlern, Kunden und Besuchern, den Konkordienplatz und die Oschatzer Straße attraktiver für Kunden zu machen, aber auch den Anwohnern eine bessere Aufenthaltsqualität zu bieten. So fand der Nachbarschaftsbrunch am 17. Juli viel Zuspruch, verbunden mit der Hoffnung auf eine Wiederholung. Und so ist es kein Wunder, dass auch die Trafo-Station wieder in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit rückt.

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Der Büchertauschschrank auf der Rückseite der Trafo-Station ist sehr beliebt. Foto: W. Schenk

Nachdem die Landeshauptstadt Dresden das Gebäude ‚ehemaliges Umspannwerk‘ am 12. September 2019 in ihr Eigentum übernommen hatte, seien die Kosten für verschiedene Nutzungsszenarien kalkuliert worden, erklärte eine Rathaussprecherin:

  • Minimalvariante für 10.000 Euro: keine öffentliche Nutzung, keine Medien, keine Heizung
  • Midivariante für 50.000 Euro: für Vereinsnutzung mit Medienanbindung und Heizung
  • Maximalvariante für 100.000 Euro: für die Nutzung als Gemeinbedarfsfläche für Kultur- und Stadtteilcafé, mit Medienanbindung und Heizung

Entgegen anderen Befürchtungen sei die Trafo-Station nicht mit Schadstoffen belastet. „Hinsichtlich möglicher Schadstoffe am Gebäude wurde bereits ein Gutachten angefertigt. Demnach sind keine Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erforderlich. Es wird für eine weitere Nutzung der Räume jedoch empfohlen, eine grundhafte Säuberung vornehmen zu lassen und die obere Estrichschicht der Fußbodenflächen zu versiegeln“, erläuterte die Rathaussprecherin und fügte hinzu. „Die größte Herausforderung für die Nutzbarmachung und Qualifizierung des Gebäudes sind die aktuelle Baupreisentwicklung und die Verfügbarkeit von Firmen zur Umsetzung des Projektes.“

Wie ist der weitere Fahrplan? Entscheidend sind zunächst die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung. Deren Organisation steht noch ganz am Anfang. Erste Treffen der verschiedenen Akteure haben bereits stattgefunden. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden im Anschluss von den Fachämter bewertet. Daraus entsteht dann eine Vorlage an den Stadtbezirksbeirat Pieschen und den Stadtrat mit Nutzungsvorschlägen einschließlich der erforderlichen baulichen Maßnahmen und einem Kosten- und Terminrahmen. Die Entscheidung über die künftige Nutzung liege dann beim Stadtrat, so die Rathaussprecherin.

13 Kommentare zu “Bürgerbeteiligung zur Nutzung der Trafo-Station am Konkordienplatz geplant

  1. Steffen Eitner sagt:

    Betrachtet man die aktuelle Situation, kann eine Nutzung nur in Richtung Katastrophen-Schutz gehen. Also muß Ausrüstung für medizinische Notfälle, Brandbekämpfung oder ähnliches hin, sowie sichere Kommunikation.

    • torsten sagt:

      Sehr gute Idee, die meine vollste Zustimmung erhält.

    • Schweesdo Onie sagt:

      Hervorragende Idee! Aber die größte der aktuellen Krisen ist ja wohl der Klimawandel- wir sollten also Fenster und Türen abdichten und das Gebäude mit Reserve-Wasser für Notzeiten füllen.
      Alternativ könnten wir auch die Energie, die wir alle gerade fleißig sparen, dort einleiten und speichern- wo es doch mal ein Trafo-Häuschen war- das ist doch irgendwas mit Strom- sollte also klappen!

  2. FDD sagt:

    Was gut zu Pieschen passen würde, wäre eine „Erfrischungshalle“ wie früher am Trachenberger Platz. – >http://kolonialwaren.net/Kolonialwaren/DDR-Werbung/Dresden/slides/Dresden-Pieschen,%20Trachenberger%20Platz,%2020.3.1995%20%281%29.html natürlich jetzt alles etwas schicker als damals :-)

  3. Änne sagt:

    Leider gab es hier wohl ein Missverständnis, es überkreuzen sich mehrere Projekte – eine Bürgerbeteiligung soll es zur Oschatzer Straße geben. Zum Trafohäuschen wurde „nur“ erneut um Information aus dem Stadtbezirksamt gebeten, um überhaupt zu wissen, wie der Stand ist und wie und ob man Ideen nun weiter verfolgen bzw bündeln kann.

    • Dresdner Eierschrecke sagt:

      Genau, Änne. Es ist ja ohnehin seltsam, daß keine Quelle für diese „Bürgerbeteiligung“ angegeben werden konnte. Wer oder was steckt denn dahinter, es wird doch nicht die … (ausgeblendet wegen Verstoß gegen die Netikette) Heidi sein? Das für mich zu stark elektro-smog-belastete Trafohäusel ist allein aus städtebaulichen Gründen nur noch Abrißkandidat, es stellt sich keine Frage einer „Nutzung“. Zur Oschatzer kann eine geantwortete Vielfalt der Wünsche in der gesamten Straße abgebildet werden. Eine Bürgerbefragung zu einem Einzelobjekt wie diesem hier ist erfahrungsgemäß nicht sachdienlich, da alle „Meinungen und Wünsche“ gegeneinander stehen. Ich plädiere klar und schleunigst für Abriß. Der Hütte weint nicht mal die Drewag ’ne Träne nach. Warum? Na weil der Konkordienplatz schon fast die ideale Größe und Grundstruktur einer italiensichen Piazza hat, dem Idealbild für einen funktionierenden belebten Stadtraum. Es bedarf einer „Freilegung“ der Blick- und Funktionsrichtungen, ein „Abschotten“ des zu winzigen Bänke-Rondeels vom „Straßenleben“ ist nicht nötig. Ist die Hütte einst weg, dann könnte man noch etwas Verkehrsberuhigendes mit der Straßenecke machen. Zumindest muß die Trafofläche der Piazza zugeschlagen werden, denn diese Zusatzfläche braucht es zu einem besser funktionierenden Stadtplatz. Amen.

    • Schweesdo Onie sagt:

      @Dresdner Eierschrecke
      Persönlich finde ich das Trafohäuschen ganz schnuckelig und ich würde mich freuen, wenn jemand einen sinnvollen Verwendungszweck finden würde.
      Eine viel wesentliche Verbesserung des Konkordienplatzes als der Abriss des kleinen Gebäudes wäre es, die ganzen Autos von dort zu verbannen, die so ungleich viel mehr Platz belegen. Und bevor hier gleich wieder das Geheule der KFZ-Fraktion losgeht: Mir ist schon bewusst, dass Parkplätze in Pieschen Mangelware sind, dass viele Menschen glauben oder wissen, auf ihr Individualfahrzeug nicht verzichten zu können, dass viele Menschen nicht geneigt oder in der Lage sind, über das Gewohnte hinaus zu denken. Ich selbst glaube nicht daran, dass der Konkordienplatz in absehbarer Zeit autofrei wird und ich weiß auch nicht, ob das (zur Zeit zumindest) überhaupt praktikabel wäre; alles was ich sage ist, dass er in meinen Augen ohne Autos lebenswerter und schöner wäre.

    • DAT sagt:

      @Schweesdo Onie

      Ich finde vor allem das Verhältnis so überzogen. Wie viele Parkplätze bietet der Konkordienplatz? Weniger als 20?

      Für 1-2 Dutzend Personen ist das also hilfreich, während dafür gleichzeitig so 50 Wohnungen auf die Blechlawine gucken dürfen. Yay!

    • Rainer Witz sagt:

      @DAT Wer schöne Aussicht will, ist in einem (Groß-)Stadtviertel etwas falsch aufgehoben. Schöne Vorgärten und Weidetier gibt es im Dorf. Oder einfach mal raus in die Natur fahren/radeln/gehen. (Keine Frage, ohne Autos wäre die Welt schöner, aber deutlich unpraktischer). Oder ab in den Weißen Hirsch, da gibt es auch schöne Aussichten.

      Die Argumente der Anti- und Pro-Autofraktionen haben wir glaube ausreichend in den letzten Monaten und Jahren diskutiert.
      Schöne Grüße aus dem Campingurlaub in Tirol und den Dolomiten, welcher ohne eigenes Auto weder finanzierbar noch machbar wäre. Meine Kinder freuen sich, mal mehr von der Welt zu sehen.

    • Schweesdo Onie sagt:

      @Rainer Witz
      Sie haben Recht, Pro und Contra Auto sind hier und an anderer Stelle umfangreich diskurtiert worden. Ob auch ausreichend, da wäre ich mir nicht so sicher…
      Wollen wir bezüglich der Aussage „welcher ohne eigenes Auto weder finanzierbar noch machbar wäre“ vielleicht übereinstimmen, dass wir nicht übereinstimmen?

    • Schweesdo Onie sagt:

      Verzeihung, „diskutiert“ natürlich.

  4. MP7 sagt:

    @ Dresdner Eierschrecke
    Das mit dem Elektrosmog ist aber etwas sehr weit hergeholt.

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