Stadtrat stimmt für Pilotprojekt zum On-Demand-Nahverkehr – Linie 73 soll bleiben

Pieschen wird neben der Neustadt und Klotzsche Versuchsfeld für ein Nahverkehrs-Pilotprojekt mit Kleinfahrzeugen auf Abruf. Das hat der Stadtrat gestern auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr beschlossen. Die Stadträte folgten dabei auch einem Beschluss des Stadtbezirksbeirates Pieschen und legten fest, dass der Betrieb der Buslinie 73 während der Pilotphase nicht eingestellt werden soll. Ursprünglich sah das Konzept vor, dass ab 2024 mit den eingesparten Kosten für die Linie 73 das Pilotprojekt mitfinanziert wird. Das Pilotprojekt soll im Mai 2022 starten und ist auf drei Jahre angelegt.

Das On-Demand hatte Hannes Lieberoth, Gruppenleiter Verkehrsplanung bei den Dresdner Verkehrsbeitrieben (DVB), im November im Stadtbezirksbeirat vorgestellt. Wir haben hier darüber berichtet. On Demand ist ein Mobilitätsangebot mit Kleinfahrzeugen auf Abruf. Eine Routing-Software ermittelt auf Grundlage der vorhandenen Fahrtwünsche die Fahrtwege der Kleinfahrzeuge, die zum Einsatz kommen. Fahrgäste mit ähnlichen Fahrzeiten und -wegen werden in einem Fahrzeug gebündelt. On-Demand-Verkehr soll zu einem Bindeglied zwischen dem linienbasierten ÖPNV und dem Individualverkehr werden.

Die vielfältigen kleinräumigen ÖPNV-Erschließungsdefizite für insgesamt 16.300 Einwohnerinnen und Einwohner im gesamten Stadtgebiet könnten mit On-Demand-Verkehren beseitigt werden, hatte der DVB-Verkehrsplaner erläutert. Geplant sei der Einsatz von Shuttles mit 5 Sitzplätzen. Einige Fahrzeuge würden für die Mitnahme von Rollstühlen oder Kinderwagen geeignet sein und zum Einsatz kommen, wenn es entsprechende Anmeldungen gebe. „“Das On-Demand-Angebot ermöglicht einen Qualitätssprung beim ÖPNV. Ziel ist der Ausbau eines Zehn-Minuten-Taktes“, sagte Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne). Man wolle den Dresdnerinnen und Dresdnern eine Mobilität anbieten, „die so flexibel ist, dass ein eigenes Auto für viele Wege verzichtbar ist“, fügte er hinzu.

„Ich erwarte nach drei Jahren aber eine ehrliche Analyse“, sagte SPD-Stadtrat Stefan Engel. „Die Kannibalisierung bestehender ÖPNV-Angebote kann nicht das Ziel sein. Die Vorlage der Stadtverwaltung sah noch im Probebetrieb Einsparungen bei der Linie 73 in Pieschen und Trachenberge vor. Auch der Stadtbezirksbeirat Pieschen hatte das kritisiert. Es ist ein wichtiges Signal, dass Bauausschuss und Stadtrat die SPD-Forderung zum Erhalt der Linie bestätigt haben“, so Engel.

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