Thema: Stadtbezirksbeirat

Stadtbezirksbeirat: Projektförderung – Sauberkeit – Sachsenbad – Elberadweg

Die Pieschener Stadtbezirksbeiräte befürworteten gestern Abend die Finanzierung von sechs Projekten aus dem Verfügungsfonds des Stadtbezirks und bewilligten dafür rund 28.000 Euro.

So stellten sie Mittel für den Aufbau und die regelmäßige Leerung von neuen Abfallbehältern am Standort von Bänken in Altübigau und Altmickten / Böcklinstraße zur Verfügung. Das Geld für den Kauf der Abfallbehälter war bereits Ende 2020 bewilligt worden. Inzwischen sind die Behälter angeschafft. Je 250 Euro kostet deren Aufbau, 531,24 Euro die Leerung pro Stück für ein Jahr. Anteilig für dieses Jahr sind je 450 Euro veranschlagt. Von April bis Oktober erfolgt die Leerung täglich, sonst drei Mal pro Woche.

Um die Sauberkeit und mehr Sicherheit für die Fußgänger ging es noch einmal zum Ende der Sitzung im Brauhaus Watzke. Einstimmig unterstützten die Beiräte einen SPD-Antrag, der mehrere Prüfaufträge an den Oberbürgermeister zur Verbesserung der Situation entlang der Kötzschenbroder Straße zum Gegenstand hat: größere Abfallbehälter und Befestigung des Grünstreifens entlang der Flutschutzmauer, damit der Fußweg breiter wird. Zudem sollen die Baumscheiben geprüft werden, bei denen die Wurzeln die Pflastersteine hochgedrückt haben und diese so zu einer Unfallquelle machen.

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Förderung für Musikschule Goldenes Lamm und Zentralwerk

Viel Zuspruch bekam Daniel Scheufler, Leiter der Musikschule Goldenes Lamm, für die Ideen und die Arbeit seines Teams. Ein mal im Monat soll ein Erlebnisfrühstück Seniorinnen und Senioren für das aktive Musizieren begeistern. „Dabei können sich die Teilnehmer im Chor, an der Gitarre, der Veeh-Harfe, an Percussion-Instrumenten oder im kreativen Tanz ausprobieren“, erläuterte er das Konzept, das der Vereinsamung, der Altersdemenz und Depression vorbeugen soll. Die Musikschule sei die erste und einzige in Dresden, die sich mit dem Thema Musikgeragogik auseinandersetze und eine extra dafür ausgebildete Expertin einsetze. Da die Teilnahmegebühr von 10 Euro die Kosten nicht deckt, bewilligte der Stadtbezirksbeirat einen Zuschuss von 3.125 Euro.

Seit 2014 findet an der Musikschule eine Kindermusicalwoche statt. Auf bis zu 130 Kinder zwischen 7 und 13 Jahren ist die Teilnehmerzahl inzwischen angewachsen. Aufgrund der Corona-Einschränkungen und der hohen Nachfrage sollen in diesem Jahr eine „Musicalwoche Junior“ im Sommer und eine „Musicalwoche Kids“ im Herbst stattfinden. Neben den Proben für das Musical gibt es viele weitere Freizeitangebote in der Woche. Auch hier würden die bewusst niedrig gehaltenen Teilnahmegebühren nicht die Kosten decken. Der Stadtbezirksbeirat befürwortete eine Zuschuss von 6.000 Euro. Mit weiteren 2.250 Euro wird das Projekt „Drum & Dance. Mir wird bunt vor Augen“ unterstützt. Für die 50 Kinder zwischen 9 und 15 Jahren steht hier bei einem dreitägigen Workshop der Rhythmus im Vordergrund. Sie können ihre Fähigkeiten im Tanz, Breakdance oder am Percussion-Instrumenten vertiefen, werden aber auch die Rollen tauschen.

Ein besonderes Kultur-Highlight plant der Zentralwerk e.V. für den 2. Mai mit „Offenes Werk 2021“. Es wird seit 2016 ausgerichtet und vorrangig von den Initiativen und den Künstlerinnen und Künstlern bestritten, die in den 66 Ateliers arbeiten. Mehrere Ausstellungen und Aktivitäten im Innenhof gehören ebenfalls zum Programm. Nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten soll nun auch der Ballsaal feierlich eingeweiht werden. Fördermittel in Höhe von 14.967,50 Euro bewilligte der Stadtbezirksbeirat für den Zentralwerk e.V. Von den insgesamt 473.600 Euro, die für die Projektförderung im Stadtbezirk zur Verfügung stehen, seien bereits knapp 53.000 Euro gebunden, informierte Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes. Auf der Homepage der Stadt gebe es jetzt auch ein Erklärvideo, in dem die Antragstellung für Projekte erläutert werde.

Info-Tafeln für Elberadweg

Zugestimmt haben die Stadtbezirksbeiräte einem Antrag der AfD-Stadtratsfraktion. Damit soll der Oberbürgermeister beauftragt werden, ein Konzept zur Stärkung von touristischen Zielen entlang des Elberadwegs zu erarbeiten und dieses dem Stadtrat bis zum 30.06.2021 vorzulegen. Geplant sind Informationstafeln entlang des Elberadweges, die vor allem Radfahrtouristen auf Sehenswürdigkeiten oder historische Ort hinweisen. Dabei sollen die Stadtbezirke einbezogen und bei Bedarf auch finanziell beteiligt werden. Am rund fünf Kilometer langen Abschnitts des Elberadweges im Stadtbezirk Pieschen könnte so zum Beispiel auf das Schloss Übigau und andere Standorte verwiesen werden. Geschichtsvereine seien zur Mitwirkung aufgerufen.

Zum Antrag der Linke-Stadtratsfraktion, im Bauausschuss eine Experten-Anhörung zur Zukunft des Sachsenbades anzusetzen, gab es keine Debatte. Die Argumente sind vielfach und ausführlich ausgetauscht. Mit 13 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen bekam der Antrag eine Mehrheit.

Nach mehreren Sitzungen im Ballsaal musste der Stadtbezirksbeirat gestern wegen Bauarbeiten ins Parterre in einen der Gasträume ausweichen. Trotz regelmäßigem Lüften waren die Temperaturen hier weitaus angenehmer. Deutlich besser war die Akustik. Selbst die Malzmühle, deren Rattern im Nachbarraum für länger als eine Stunde für Begleitmusik sorgte, konnte dies nicht beeinträchtigen.

2 Kommentare zu “Stadtbezirksbeirat: Projektförderung – Sauberkeit – Sachsenbad – Elberadweg

  1. Uwe Sochor sagt:

    Ein Dankeschön

    Was man von außen nicht sieht und von innen nur oberflächlich wahrgenommen wird, ist der enorme Aufwand des Stadtbezirksamtes – der Kolleginnen und Kollegen um Herrn Wintrich – diese Sitzung unter den herrschenden Bedingungen stattfinden zu lassen.

    Ich sehe den Stadtbezirksbeirat Pieschen als wichtige Verbindung zwischen den Pieschner/innen und den folgenden Politikebenen in Dresden.

    Für mich ist wichtig, dass dieser Kontakt auch jetzt nicht verloren geht. Diese Sitzungen sind für mich persönlich bedeutend, da sie für mich eine Grundlage für eine zuversichtliche und stabile Grundordnung stehen, was eine Voraussetzung von gelebter Demokratie wäre – eben schon im Kleinen.

    Dafür möchte ich den Organisatoren sehr danken.

    Uwe Sochor – Stadtbezirksbeirat SPD Fraktion

  2. Dieter Schmitz sagt:

    Der Stadtbezirksbeirat zeigt sich als wichtiges Bindeglied zwischen Bürger, Verwaltung und Politik. Den Aussagen von Herrn Sochor kann ich nur zustimmen.

    Es ist auch immer wieder wichtig sich über allgemeine Informationsquellen hinaus mithilfe eines direkten Besuches der Sitzungen ein Bild über die Vorgänge in seiner unmittelbaren Umgebung zu verschaffen. Da hier unterschiedliche Sichtweisen erörtert werden, ist es möglich eine eigene Meinung durch eine Auseinandersetzung mit anderslautenden Erkenntnissen auch zu hinterfragen. Für mich immer wieder ein Lernprozess.

    Bedauerlicherweise war an diesem Abend ein Zugang nicht möglich. Vermutlich bedingt durch das ausweichen auf einen anderen Raum waren die Türen verschlossen.