Softwareentwickler impaq feiert zehnjähriges Firmenjubiläum mit Mitarbeitern aus elf Nationen

Als im Mai dieses Jahres das Dresdner Unternehmen impaq Preferred Solutions GmbH als Premiumsponsor bei den Dresden Monarchs einstieg und seitdem gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden die Hosenbeine der SharkWater-German-Football-League-Spieler ziert, fragte sich so mancher: impaq, wer ist das? Wer regelmäßig durch die Flößerstraße in Mickten fährt, kennt zumindest das Firmenlogo an dem Gebäude. In den Büros nahe der Flutrinne werden individuelle Softwarelösungen nach Kundenanforderungen entwickelt. Die Experten ermitteln die organisatorischen Schnittstellen im Unternehmen und beraten bei der Entwicklung der technische Projektinfrastruktur und den dafür notwendigen softwarespezifischen Prozessen. Die Kunden kommen vorwiegend aus der Finanzwirtschaft, der Industrie und der Immobilienverwaltung.

Team sucht weitere Fachkräfte

Die 35 Beschäftigte, darunter drei Frauen, kommen aus elf Nationen. Das deutschlandweit tätige Unternehmen ist ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern – vor allem im Bereich der Softwareentwicklung. „Es ist vollkommen egal, wo ein Bewerber geboren ist oder welche Hautfarbe er hat. Bei uns kann jeder etwas werden, wenn er sein Fach beherrscht und deutsch spricht. Dies ist besonders wichtig, da alle unsere Kunden ausschließlich deutsch sprechen und die Mitarbeiter möglichst schnell auch in gemeinsame Entwicklungsgruppen mit ihnen integriert werden sollen“, erläutert Geschäftsführer Andreas A. Müller.

Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Vielzahl von Extras – Zuschüsse zum Mittag, betriebliche Altersvorsorge, ergonomische Arbeitsplätze und ein wöchentliches Rückentraining, Obst und Getränke am Arbeitsplatz, ein Firmenfahrrad sowie familienfreundliche flexible Arbeitszeiten.

Das war nicht immer so. Das 1985 in Zürich gegründete Unternehmen hatte zeitweise Außenstellen in ganz Deutschland, seit 2011 trägt es den heutigen Namen. Weil sich die Dresdner Niederlassung zu der einzigen entwickelte, die sich wirtschaftlich trug, wurde der Firmensitz nach Dresden verlegt. Von hier aus sollte Andreas A. Müller das Unternehmen sanieren, 2017 boten die damaligen Gesellschafter ihm an, das Unternehmen zu erwerben. Müller ließ sich nicht lange bitten und schlug zu – so kam der gebürtige Bremer über sein Studium in Wilhelmshaven und Stellen in Karlsruhe, München, Stuttgart und Frankfurt am Main in die sächsische Landeshauptstadt. „Anfangs bin ich noch regelmäßig zwischen Frankfurt und Dresden gependelt, dann aber doch relativ schnell mit der ganzen Familie nach Dresden umgesiedelt. Schon 14 Tage nach dem Einzug meinte meine Frau ‚wir sind angekommen‘. Und das als gebürtige Münchnerin“, verrät Müller.

Henrik Weber, Prokurist der impaq Preferred Solutions GmbH, bildet gemeinsam mit Müller und Daniel Schmidt die Geschäftsleitung des im Stadtbezirk Pieschen ansässigen Unternehmens. „Andreas Müller ist inzwischen für viele von uns wie der Vater unserer Firmen-Familie, findet er doch für fast alle Probleme der Mitarbeiter, seien es private oder dienstliche, eine Lösung“, verrät Weber.

BA Dresden als Partner – Sponsor für die Monarchs

Auch Ernest Bayi aus Kamerun, der nach seinem Studium an der TU Dresden hier hängen blieb, schlägt in die gleiche Kerbe: „Das Arbeitsklima ist top, es gibt eine flache Hierarchie, es ist wie in einer kleinen Familie.“ Aus Kuba kam Raul Ajandro für seinen damaligen Arbeitgeber erst nach Berlin und dann nach Dresden. Nachdem diese Niederlassung geschlossen wurde, fand er bei impaq eine neue Stelle. „In der Disco ‚My House‘ lernte ich meine heutige Frau kennen. Sie kommt aus Nicaragua. Mittlerweile haben wir unsere eigene Familie gegründet – mit Unterstützung meiner impaq-Familie“, sagt Ajandro.

Vertrag unterschrieben: Andreas Müller (l.) und Monarchs-Präsident Sören Glöckner. Foto: meeco CS

Weil gute Fachkräfte schwer zu finden sind, geht man nun einen neuen Weg als Praxispartner der Berufsakademie Dresden im Bereich Wirtschaftsinformatik. Normalerweise müssen Studenten nach Ende des Studiums erst einmal – bis zu neun Monaten – eingearbeitet werden. Bei der dualen Ausbildung werden die BA-Studenten von Anfang an als vollwertige Partner ins Unternehmen eingegliedert, bekommen wie Fachkräfte Aufgaben und Einsätze, nur mit dem Unterschied, dass sie dabei von alten Hasen volle Unterstützung bekommen.

Große Aufregung herrschte 2018, als im Ostragehege eine vermeintliche Bombe gefunden wurde. Weite Teile von Pieschen und Mickten gehörten damals zum Evakuierungsgebiet – auch die Flößerstraße mit dem impaq-Firmensitz. „Wir haben Kunden, die vertraglich 24 Stunden von uns betreut werden müssen, da können wir uns keine Ausfälle leisten. Also setzten wir uns zusammen und erarbeiteten ein für uns lebenswichtiges Notfallmanagement“, blickt Müller zurück. Inzwischen ist das Problem gelöst. „Seit März 2020 verfügt jeder Mitarbeiter über die notwendige Hardware, die ein Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht“, sagt er.

So wie bei impaq Menschen unterschiedlichster Nationen und Charaktere zusammenarbeiten, so ist das auch bei den Dresden Monarchs der Fall. Von der Jugend bis hin zu den Senioren brennen alle für ihren American Football. Die Monarchs bieten von der Hausaufgabenbetreuung bis zum gemeinsamen Training alles, um Kinder von der Straße zu holen – nicht zuletzt durch den Bau ihres eigenen Nachwuchszentrums. Müller ließ sich davon im Gespräch mit Dresden-Monarchs-Geschäftsführer Jörg Dreßler so begeistern, dass er einen Sponsoring-Vertrag über drei Jahre unterschrieb. „So wie wir unseren Nachwuchs von Anfang an an uns binden wollen, machen das die Monarchs auch, also gehen wir den gleichen Weg. Und das geht am besten eben gemeinsam“, erläutert Müller seine Motive für den Einstieg in das Sport-Sponsoring.

BNI-Netzwerk als Teil der Familie

Eine weitere Familie ist für Müller das BNI-Unternehmernetzwerk. „Hier habe ich jede erdenkliche Unterstützung erhalten, die ich brauchte, um mit Kind und Kegel in Dresden sesshaft zu werden. In Frankfurt kannte ich für alles irgendjemanden, musste in Dresden aber von vorn anfangen. Über BNI lernte ich, wie wichtig es ist, regional gut vernetzt zu sein. So sind wir von einem internationalen Unternehmen zu einem regionalen Hidden Champion geworden, der Kaffee kommt von der Dresdner Rösterei Kaffanero, Obst aus Dresdner Anbau und gleichzeitig bearbeiten wir erfolgreich Kunden in Frankfurt, Köln, Hamburg oder Wiesbaden“, sagt Müller.

In den nächsten Jahren will das Unternehmen verstärkt Start-Ups unterstützen und vom gemeinsamen Wachstum profitieren. Zudem ist die Gründung einer Niederlassung im Rhein-Main-Gebiet geplant Und so gestaltet sich Müllers Familie zunehmend zu einer Patchwork-Familie, bestehend aus seiner privaten Familie, der impaq-Familie, der Monarchs-Familie und der BNI-Familie. „Jetzt freuen wir uns auf weitere Mitarbeiter für unser Unternehmen“, sagt Müller. „Wir wollen ihnen mit der nötigen Nestwärme eine Heimat bei uns geben und unser Werteverständnis vermitteln.“

3 Meinungen zu “Softwareentwickler impaq feiert zehnjähriges Firmenjubiläum mit Mitarbeitern aus elf Nationen

  1. Ronny sagt:

    Ist die politische Gesinnung auch egal oder nur die Hautfarbe?

  2. Kevin sagt:

    Hallo Ronny,

    die politische Gesinnung bzw. Meinung der Mitarbeiter spielt bei der Impaq aktuell keine Rolle. Selbst dann nicht, wenn sie der öffentlichen Meinung oder gar der von Impaq vermittelten entgegenstehen sollte.
    Allerdings ist für die Präsentation und Außenwirkung einer Firma ausnahmslos und nachvollziehbarerweise die Geschäftsführung verantwortlich.

    Um es vorwegzunehmen, sei außerdem erwähnt, dass die Kompetenz der Mitarbeiter im Vordergrund steht und nicht der Migrationshintergrund. Letzterer ist also lediglich kein Disqualifikationsmerkmal. Es gab auch schon einige internationale Bewerber, die es aufgrund ungenügender Qualifikation nicht geschafft haben.

    Schlichtende Grüße,
    Kevin

  3. Arno Nym sagt:

    Spaßig dass die Firma genau den einzigen Angestellten mit dunkler Hautfarbe und die einzige Frau in der Firma (Frau des Chefs, halbe Stelle) aufs Bild packt. Sonst könnte das Bild ja noch tatsächliche Umstände abbilden.

    Und damit meine ich keinesfalls dass die Angestellten nicht aus genug Ländern/Regionen kommen. Da ist die Bude schon wirklich schön bunt aufgestellt – wie aber halt alle Firmen in der Branche (nur mit nochmal deutlich weniger Frauenanteil als alle meine Arbeitgeber jemals).

    Kunden? Ja, hat die Firma auch – also hauptsächlich einen. Das ist auch gleichzeitig der Vermieter und der macht sicher weit mehr als die Hälfte des Tagesgeschäftes aus.

    Die Firma ist als Arbeitgeber ganz erträglich – hat aber in etwa den Tiefgang ihres Slogans auf dem Pappaufsteller. Tischkicker spielen oder Telefon zu Weihnachten an Mitarbeiter verschenken ja, weil man will ja hippes pseudo-Startup sein, aber ansonsten, 10mm unter der Oberfläche, so hart konservativ wie man sein kann.

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