Thema: Sachsenbad

Sachsenbad Foto Joachim Brückner

Sachsenbad: Finanzpolitiker von CDU, AfD und FDP gegen kreditfinanzierte Sanierung

Der Sachsenbad-Prüfauftrag von Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) an die Stesad GmbH stößt bei Stadträten verschiedener Fraktionen auf Unverständnis. Während die Stadtverwaltung noch prüfe, durch welche Einsparungen die im Haushalt beschlossenen Mehrausgaben kompensiert werden können, „kommen die Grünen – allen voran ihr neuer Baubürgermeister Stephan Kühn – schon mit neuen Ideen für kreditfinanzierte Projekte“, kritisierte Peter Krüger, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und gleichzeitig ihr finanzpolitischer Sprecher und betonte. „Das geht so nicht“. Bevor erneut über kreditfinanzierte Projekte laut nachgedacht werden könne, müssten zunächst die aktuellen Projekte umgesetzt und abfinanziert werden. „Dabei handelt es sich immerhin um ein Finanzvolumen von 150 Millionen Euro, machte Krüger klar. Zudem würden bereits Großprojekte wie das neue Verwaltungszentrum oder das Heinz-Steyer-Stadion mit Krediten durch die Stesad GmbH finanziert.

Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) lässt die Stesad GmbH Sanierungsvarianten für das Sachsenbad prüfen. Quelle: dresden.de

Auch die Finanzpolitiker von FDP und AfD sehen den Vorstoß des Baubürgermeisters kritisch. „Die Beauftragung der Stesad zur Prüfung verschiedener Sanierungsoptionen für das Sachsenbad ist aus Sicht der AfD-Fraktion der völlig falsche Weg. Die verschiedenen Optionen liegen seit vielen Monaten auf dem Tisch. Eine erneute Prüfung wird daran nichts ändern. Die neuerliche Prüfung verzögert die Sanierung des Sachsenbades hingegen, unter Inkaufnahme einer weiter fortschreitenden Schädigung der Bausubstanz“, erklärte Alexander Wiedemann, Mitglied für die AfD im Finanzausschuss und Stadtbezirksbeirat in Pieschen gegenüber dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. „Die Veräußerung des Sachsenbades an einen privaten Investor ist aus Sicht der AfD-Fraktion die beste Lösung“, stellte er klar. Die AfD-Fraktion stehe für eine solide Haushaltspolitik unter Einhaltung des Verschuldungsverbotes. „Eine kreditfinanzierte Sanierung des Sachsenbades unter dem Dach der städtischen Stesad wird entschieden abgelehnt“, so Wiedemann.

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Auch Christoph Blödner, finanzpolitischer Sprecher der FPD-Fraktion, lehnt eine kreditfinanzierte Sanierung des Sachsenbades ab. „Nicht wenn es einen privaten Investor gibt. Durch Kredit finanzierte Projekte müssen die Ausnahme bleiben“, sagte er auf Anfrage. Er sehe keine Möglichkeiten, das Sachsenbad rein städtisch finanziert zu stemmen. Der Stadtrat habe sich schon 2018 einstimmig für eine Ausschreibung entschieden, da die Stadt es finanziell nicht schaffe, die Sanierung des Sachsenbades selbst zu stemmen. „Ich erwarte vom Baubürgermeister, dass die Stadtratsbeschlüsse umgesetzt werden“, forderte Blödner. Das Sachsenbad könne sehr gut von privaten Unternehmern betrieben werden. Man müsse ihnen nur eine Chance geben. „Zudem schaffen wir es so, das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten“, fügte Blödner hinzu.

CDU-Fraktionschef Krüger ist aus einem weiteren Grund gegen den Prüfauftrag an die Stesad GmbH. „Die nun beauftragten Prüfungen sind allesamt alte Hüte, welche schon seit Jahren bekannt sind und wegen fehlender Nachfrage und Finanzierung verworfen worden waren“, erläutert er. „Wir müssen aber jetzt eine Entscheidung treffen. Dieses erneute ‚auf die lange Bank schieben‘ wird viel Geld kosten, am Ende aber keine Verbesserung bringen“, zeigte er sich überzeugt.

Neben CDU, AfD und FDP lehnt auch die SPD eine Sanierung des Sachsenbades durch einen städtischen Träger ab. Sie plädiert schon seit mehreren Jahren für einen Schwimmbad-Neubau im Stadtbezirk Pieschen. Die vier Fraktionen verfügen mit zusammen 37 Sitzen über eine Mehrheit im Stadtrat, der 70 Mitglieder hat.

Auch für die Verwendung des Erlöses aus dem Verkauf des Sachsenbades haben CDU und SPD bereits Vorschläge unterbreitet. Die CDU will den Betrag von einer Million Euro in den Kauf eines Grundstücks und in die vorgezogene Planung eines Schwimmbad-Neubaus im Stadtbezirk Pieschen investieren. Spätestens mit dem Doppelhaushalt 2023/24 soll mit der Projektierung des Schwimmbades begonnen werden. Die SPD hat sich dafür ausgesprochen, mindestens 25 Prozent des Verkaufserlöses für Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und sportlichen Infrastruktur im Stadtbezirk Pieschen zu verwenden.

18 Kommentare zu “Sachsenbad: Finanzpolitiker von CDU, AfD und FDP gegen kreditfinanzierte Sanierung

  1. Heinzelmännchen pro Sachsenbad sagt:

    Ich habe bis heute nicht verstanden, warum das Heinz-Steyer-Stadion saniert werden muss. Es gibt doch gar keinen perspektivischen Ankermieter, wie beim Rudolf-Harbig-Stadion, der BallsportArena, der EnergieVerbund Arena, MargonArena usw. ….. warum genau brauchen wir das Heinz-Steyer-Stadion so dringend (und so pompös) saniert? Dann doch viel lieber endlich das Geld für das Sachsenbad in die Hand nehmen. Als Schwimmbad wäre das was fürs Volk, der Denkmalschutz freut sich und wir haben nicht noch so einen modernen Multizweck-Klotz neu errichtet. Danke Herr Kühne, auch wenn der Vorstoß leider auf taube Ohren stößt und schon allein deshalb wahrscheinlich viel Zeit und Geld versenkt.

    • M. Schlüter sagt:

      Wie soll das als Schwimmbad möglich sein? Wo sollen Parkplätze entstehen? Dafür ist dort kein Platz, oder etwa doch?

      Und außerdem soll endlich das Blaue Wunder saniert werden, bevor dieser alte Kasten da in Schuss gebracht wird, das Blaue Wunder ist viel wichtiger.

  2. Kati Bischoffberger sagt:

    Seit 25 Jahren erklären Politiker, dass aus Rücksicht auf den Haushalt das Sachsenbad nicht saniert werden kann.
    Während dessen erblüht die Stadt ringsum, viele neue Projekte werden über den städtischen Haushalt realisiert – nur das Sachsenbad nicht.

    Das im Kommentar erwähnte Steyer-Stadion ist das beste Bespiel: Hier wurde ein Projekt für 37 Millionen beschlossen – die jährlichen Folgekosten eines Stadions sind immens – auch diese wird die Stadt tragen!

    Das Sachsenbad gehört den Menschen dieser Stadt und sie wollen es behalten!

  3. Dr. Swaboda,Christine c.swaboda@mail.de sagt:

    von Lucie
    Frau Bischoffberger hat völlig Recht. Lange schon wünscht die Bevölkerung sich das Sachsenbead zurück, da war von einer Sanierung des Heinz- Steyer- Stadions keine Rede, auch nicht von einem neuen Verwaltungsgebäude. Beides wird mit Krediten finanziert, warum nicht auch das Sachsenbad? Es ist ein Bad für die Bevölkerung, tausende Menschen wollen es!

  4. Dorothea Becker sagt:

    Eine Sportanlage mit Schwimmhalle an der Harkortstraße wollten angeblich alle haben – Pieschen als wachsender Stadtteil braucht das! Nur: Die Bahn verkauft das Grundstück gar nicht, es wird keine Schwimmhalle, kein Sportareal an der Harkortstraße geben! Mit dem Sachsenbad wird das einzige Grundstück in Pieschen verkauft, auf dem planungsrechtlich derzeit eine Schwimmhalle überhaupt stehen kann. Zusammen mit dem angrenzenden Sportplatz könnten an der Wurzener Straße Angebote für den Sport entstehen, die viele täglich nutzen können und das wird tatsächlich dringend gebraucht. Das unterscheidet eine zukünftige Sportanlage an der Wurzener Straße, die die Potenziale des Sachsenbades nutzt, wesentlich von einem Heinz-Steyer-Stadion.
    Jetzt soll das städtische Grundstück samt Denkmal Sachsenbad verscherbelt werden, bevor eine entsprechende Untersuchung überhaupt auf dem Tisch liegt und bevor Bürger*innen in einem Bürgerforum, für das an die 3000 Menschen unterschrieben haben, ihre Vorstellungen einbringen können.
    Es drängt sich der Verdacht auf, dass CDU, FDP und AfD die Einschränkungen der Corona-Pandemie nutzen wollen, um Bürgerbeteiligung zu verhindern und Tatsachen zu schaffen.
    Das Bürgerforum wird stattfinden, sobald die Pandemie-Lage eine sichere Teilnahme der Bürger*innen ermöglicht – bis dahin müssen Beschlüsse zum Sachsenbad vertagt werden!
    Dorothea Becker
    BI „Endlich Wasser ins Sachsenbad!“

  5. Dr.Swaboda, Christine sagt:

    Frau Bischoffberger hat ganz Recht. Lange schon wünscht die Dresdner Bevölkerung sich das Sachsenbad zurück.Da war noch keine Rede vom Heinz-Steyer-Stadion und auch nicht vom Verwaltungszentrum. Beide können mit Krediten finanziert werden, warum das Sachsenbad nicht? Es ist ein Bad für die Bevölkerung tausende Menschen wünschen die Sanierung!

  6. Benjamin Kemper sagt:

    Sehr geehrte Dr. Swaboda,
    ich möchte darauf hinweisen, dass der Vorschlag von Frau Bischoffsberger nicht beinhaltet, dass Wasser ins Sachsenbad kommt! Sie möchte lediglich das Gebäude in städtischer Hand halten. Im Prinzip kopiert sie das Konzept des jetzigen Bieters und will es von der Stesad umsetzen lassen, sodass das ganze Ding dann durch städtische Schulden finanziert wird. Von Wasser ist da keine Rede. Sie sagt selbst, dass es keine Mehrheit für Wasser im Sachsenbad im Stadtrat gibt (siehe Artikel vom 09. Dezember 2020).
    Daher wäre es vernünftiger und vermutlich auch zielführender, wenn der potenzielle Investor seine Idee umsetzen kann und der Erlös aus dem Verkauf als Startkapital für ein neues Schwimmbad genutzt wird. Ich bin mir bewusst, dass das nicht morgen und vermutlich auch nicht übermorgen der Fall sein wird. Trotzdem halte ich das für realistischer.

  7. Dr.Swaboda, Christine sagt:

    Sehr geehrter Herr Kemper,
    ich habe Frau Bischoffberger insofern Recht gegeben, indem sie beklagt, dass 25 Jahre kein Geld für das Sachsenbad da war, aber für das Heinz-Steyer-Stadion 37Millionen über Kredit möglich sind. Warum nicht auch für das Sachsenbad? Es gibt in Pieschen kein Grundstück im kommunalen Besitz das für den von Ihnen benannten Ersatzneubau in Frage käme! Das war auf der Einwohnerversammlung gesagt worden. So steht als Bad in Pieschen nur das Sachsenbad zur Verfügung.Warum sollte es nicht auch wie das Verwaltungsgebäude und das Stadion mit Krediten finanhirt werden? Pieschen hätte endlich wieder ein Bad!

    • Tassilo Langner sagt:

      So weit ich mich erinnern kann wurde die Ausschreibung und der mögliche Verkauf vor ca. 4 Jahren im Stadtbezirksbeirat im Beisein der Grünen beschlossen. Warum erfolgt diese erneute Prüfung der Stesad erst jetzt, kurz vor dem Verkauf? Ich bin in Pieschen geboren und war bis zur Schließung im Sachsenbad schwimmen. Zu der Zeit waren kaum noch Badegäste anwesend. Gern hätte ich ein neu saniertes Sachsenbad, kann mir aber ein wirtschaftliches betreiben als Schwimmbad nicht vorstellen. Den Vorschlag von dem Investor finde ich sinnvoll und ich habe Bedenken, dass er durch ständiges Verschieben aufgibt. Seit 25 Jahren suchen wir nach einer Möglichkeit das Gebäute zu erhalten, jetzt ist sie da und wir sollten sie nutzen bevor das Gebäute verloren ist.
      Tassilo Langner

    • Benjamin Kemper sagt:

      In den letzten 25 Jahren ist ein Konzept für das Sachsenbad an vielen Dingen gescheitert. Seit fünf Jahren gibt es jedoch einen grünen Baubürgermeister und eine entsprechende Mehrheit im Stadtrat. Selbst da scheint das Interesse an Wasser im Sachsenbad nicht sonderlich groß zu sein. Sonst wäre die Ausschreibung, wie sie stattgefunden hat (explizit OHNE Zuschuß der Stadt) nicht einstimmig beschlossen worden.
      Ich finde in der ganzen Diskussion kommt jedoch zu kurz, dass wenn es ein Schwimmbad gäbe, dieses gar nicht den heutigen Ansprüchen der Menschen gerecht werden kann. Aufgrund des Denkmalschutzes ist man da ziemlich limitiert. Man hätte dann ein riesiges Gebäude mit einem 25 Meter Becken. Da werden viele sehr enttäuscht werden. Zumal man keinen Eintritt von 2,50€ erwarten kann, sondern wie in den anderen Bädern eher 5-6€. Und dafür zig Millionen Euro ausgegeben und anschließend ein vermutlich defizitäres Bad haben, halte ich für Unsinn.
      Derzeit liegt eine gute Lösung auf dem Tisch, die durch die einstimmig beschlossene Ausschreibung gedeckt ist und die sollte man nutzen. Durch diverse plötzlich wieder auftauchende Anträge soll dies verhindert werden. Ende vom Lied ist, dass die Stadt fast 1 Millionen Euro für die Sicherung des Gebäudes ausgegeben muss, es immer noch keine Mehrheit für Wasser im Sachsenbad gibt, das Geld durch den Verkauf als Grundstock für ein Bad nicht zur Verfügung steht und Pieschen auf lange lange Sicht trotzdem kein Schwimmbad bekommen wird.

      post scriptum: Lieber Herr Schmitz, gerne helfe ich Ihnen weiter. Es scheint Bedarf vorhanden zu sein.

  8. Alfons Zweistein sagt:

    Ohne näher auf die anderen Kommentare einzugehen, eine Anmerkung zum Statement der SPD am Ende des Beitrages zum Sachsenbad: „Die SPD hat sich dafür ausgesprochen, mindestens 25 Prozent des Verkaufserlöses für Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und sportlichen Infrastruktur im Stadtbezirk Pieschen zu verwenden.“

    Leider hat die SPD in Pieschen und wohl auch im Stadtrat das aktuelle Konzept für die Sanierung des Sachsenbades nicht wirklich verstanden. Denn gerade die „Neuausrichtung“ des Sachsenbades als Gesundheitsbad mit Bausteinen in Richtung Prävention, Reha, Wellness sowie Angeboten zur Kommunikation und Begegnung im Stadtquartier sollen gerade auch die soziale, ökologische, sportliche und wirtschaftliche, Infrastruktur in Pieschen stärken.

    Das lässt sich mit einem klugen Mix von „nichtkommerziellen“ Angeboten (Badebetrieb, Präventionsangebote u.a.) wie auch kommerziellen Bausteinen (Wellness, Areale für Co-Working-Aspekte etc.) rentabel realisieren.

  9. Liebscher Michael sagt:

    Im Ernst? Es wird über „neue“ Projekte laut nachgedacht obgleich die Liste mit dringenden Instandsetzungen in der Stadt immer länger wird? Es ist eine bodenlose Frechheit und fehlendes Verständnis für den Auftrag den die „Volksvertreter“ haben der zu diesen Gedankenspielen führt. Jeder private Haushalt der so agiert wäre in kurzer Zeit pleite. In Dresden müssen Straßen, Fuß-und Radwege, öffentliche Einrichtungen und grundlegende Infrastruktur saniert werden. Der Bau von „Luftschlössern“ sollte sofort gestoppt werden!

  10. Benjamin Kemper sagt:

    In den letzten 25 Jahren ist ein Konzept für das Sachsenbad an vielen Dingen gescheitert. Seit fünf Jahren gibt es jedoch einen grünen Baubürgermeister und und entsprechende Mehrheit im Stadtrat. Selbst da scheint das Interesse an Wasser im Sachsenbad nicht sonderlich groß zu sein. Sonst wäre die Ausschreibung, wie sie stattgefunden hat (explizit OHNE Zuschuß der Stadt) nicht einstimmig beschlossen worden.
    Ich finde in der ganzen Diskussion kommt jedoch zu kurz, dass wenn es ein Schwimmbad gäbe, dieses gar nicht den heutigen Ansprüchen der Menschen gerecht werden kann. Aufgrund des Denkmalschutzes ist man da ziemlich limitiert. Man hätte dann ein riesiges Gebäude mit einem 25 Meter Becken. Da werden viele sehr enttäuscht sein. Zumal man keinen Eintritt von 2,50€ erwarten kann, sondern wie in den anderen Bädern eher 5-6€. Und dafür zig Millionen Euro ausgegeben und anschließend ein vermutlich defizitäres Bad haben, halte ich für Unsinn.
    Derzeit liegt eine gute Lösung auf dem Tisch, die durch die einstimmig beschlossene Ausschreibung gedeckt ist und die sollte man nutzen. Durch diverse plötzliche Anträge soll dies verhindert werden. Ende vom Lied ist, dass die Stadt fast 1 Millionen Euro für die Sicherung des Gebäudes ausgegeben muss, es immer noch keine Mehrheit für Wasser im Sachsenbad gibt, das Geld durch den Verkauf als Grundstock für ein Bad nicht zur Verfügung steht und Pieschen auf lange lange Sicht trotzdem kein Schwimmbad bekommen wird.

  11. Dieter Schmitz sagt:

    Herr Langner sucht nach einer Lösung. Damit ist ja alles gerettet. Gut, es dauert erst 25 Jahre, da müssen wir als Bürger uns noch auf einige Jahre Wartezeit einstellen.

    Wir müssen uns als Bürger dem beugen, und auch Zufriedenheit heucheln, was die Volksvertreter uns ermöglichen. Die eine Bürger-Partei will 25 % des Verkauferlöses in soziale (u.s.w.) Projekte stecken ohne ein einziges Beispiel zu nennen. Als wäre so etwas wie Vertrauen vorhanden. Erinnert mich an einen uralten Psychologen-Witz: Der eine, SPD-Engel, baut ein Luftschloss (Hartkortstraße), der Bürger schwimmt (im nicht vorhandenen Wasser) und der Therapeut kassiert die Miete.

    So geht sozialdemokratische Politik seit Rudolf Scharping. Nicht greifbare Versprechungen in der Annahme die wählen uns ja sowieso. Gleichwohl die andere Bürger-Partei. Was die Bedürfnisse sowie die Machbarkeit betrifft entscheidet immer noch die Partei. So nach Aussage vom Chef von Herrn Langner, unserem hochverehrten Herrn Stattrad: Die Partei hat immer recht.

    Bedauerlicherweise wird das Versagen der Beteiligten mit dem Versagen der Demokratie verwechselt und treibt immer mehr Menschen in die Arme antidemokratischer Kräfte.

    Muss jetzt aufhören, zum 88ten Jubiläum am 08.03.2021 sind noch einige Vorbereitungen zu treffen. Wir nehmen unsere Geschichte ja ernst.

    post scriptum: Lieber Herr Kemper, danke dass Sie mir helfen die Aussagen von Frau Bischoffberger zu verstehen.

  12. Dieter Schmitz sagt:

    25 Jahre am Konzept arbeiten? Ähnlich wie beim Hotel Rom? Unzureichende Sicherung von Gelände und Gebäude und dann Nichtstun als Planungsphase zu bezeichnen? Dieser Zustand ist erst durch Unterlassung entstanden. Die BI gründete sich erst nach mehrjährigen Versuchen Bewegung in diese Angelegenheit zu bringen. Das Ziel war immer, selbst zur vorübergehenden Schließung, das Sachsenbad als Schwimmbad dem Bürger zur Verfügung zu stellen. Nicht einmal der Tod eines Kindes führte zu Aktivitäten seitens der Verwaltung.

    In diesen 25 Jahren wurden Steuergelder für sehr viele andere Projekte ausgegeben, von denen einige sinnvoll, andere eher als unsinnig angesehen werden können, je nach Betrachtungsweise. Wir können, so wie Thilo Sarrazin, das Leben der Menschen auf Zahlen herunterbrechen, oder uns der Frage an der Teilnahme gesellschaftlicher Gestaltungsprozesse zu stellen. Die Notwendigkeit ist (bundesweit) an vielen Stellen erkennbar, immer mehr Menschen treffen sich auf der Straße um ihrer Dankbarkeit an Politik und Verwaltung Ausdruck zu geben. Schwimmbäder kosten Geld, ebenso wie Krankenhäuser, Schulen und Straßen sind diese Teil von etwas was allgemein als Infrastruktur bezeichnet wird. Zur vor wenigen Wochen erst beschlossenen Neufassung des Bundestagesgesetzes zur Verkleinerung des Bundestages von 709 auf 750 Abgeordnete war die Kostenfrage der entscheidende Faktor, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen in denen Politik und Verwaltung im Sinne des Bürgers handeln.

    Was sind die heutigen Ansprüche der Menschen an ein Schwimmbad? Wenn ein 25 Meter Becken zu klein sein sollte, weil die Ansprüche sich verändert haben, müssen weltweit alle Schwimmbäder geschlossen werden. Besser gar kein Schwimmbad als ein zu kleines. Nennen wir es Lex Kemper, dass schulden wir dem Schöpfer derartiger geistiger Ergüsse. Dass würde dann auch den einen oder anderen enttäuschen.

    Bis zur Schließung des Sachsenbades war dieses ähnlich frequentiert wie das Nordbad. Dies wurde kürzlich zur Renovierung geschlossen. Der Unterhalt des Sachsenbades bis zur Schließung mit dem erklärten Ziel einer Wiederaufnahme des Betriebes als Schwimmbad wurde als selbstverständlich betrachtet.

    Die in einem der Kommentare genannten Alternativen wie Hufewiesen etc. sind als absurd zu bezeichnen.

  13. Benjamin Kemper sagt:

    Die Ehre eines „Lex Kemper“ kann ich leider nicht annehmen, da sie auf der falschen Annahme fußt, dass ich gegen ein Schwimmbad sei! Wenn man meine Beiträge ordentlich liest, dann wird deutlich, dass ich für eine vernünftige Lösung auf Basis der derzeitigen Faktenlage bin.
    Man kann sich aber natürlich auch mit zynischen Kommentaren sowie einer offenen Abneigung gegen demokratisch legitimierte Vertreter an dem Thema abarbeiten. Führt dann halt zu nichts substanziellem. Oder man sucht konstruktiv nach Lösungen. Ich entscheide mich für letzteres. Daher der Vorschlag nach alternativen Standorten für ein Schwimmbad zu suchen (wie erwähnt Hufewiese, Heidestraße, Nähe alter Schlachthof) und dafür den Erlös aus der Aufwertung des Sachsenbades zu nutzen. Das Ziel, ein Schwimmbad für Pieschen zu erhalten, bleibt dadurch das selbe!

    • Dieter Schmitz sagt:

      Wie definiert man Vernunft? Meine Vernunft unterscheidet sich von der Vernunft anderer bereits dadurch bedingt weil ich, wie jeder andere Mensch auch, meine eigene Identität besitze, meine eigene Geschichte, eigene Erfahrungen habe. Die Grundlage meiner Entscheidungen sind meine Erfahrungen in direkter Verbindung mit den zu erwartenden Ergebnissen eben dieser Entscheidung, auch Erwartungshaltung genannt. Ihre Auslegung, genannt Ihre Vernunft, ist eine von vielen Wahrheiten. Und genau darin liegt die Crux.

      Ich respektiere Ihre Meinung, erlaube mir aber auf Realitäten hinzuweisen, nämlich die Tatsache dass es bereits ein Schwimmbad gibt. Dass beinhaltet ein Grundstück, muss man kein neues kaufen, zumal es eine Alternative nur in der Phantasie gibt. Das Gebäude ist vorhanden, ein neues muss nicht aus dem Hut gezaubert werden. Dem Denkmalschutz kann, wie in hunderttausenden anderer Fälle, genüge getan werden. ohne unsere Ahnen zu verärgern. Was die Frage nach dem substanziellen betrifft: Ins Mauerwerk des bereits vorhandenen Sachsenbades kann ich hinein beißen, im Geschwätz der Versprechungen ist nichts dergleichen zu finden. Diese werden bereits weiter oben als Luftschlösser bezeichnet.

      Vertreter der Deutschen Bahn wiesen bislang, über viele Jahre hinweg, auf die Tatsache hin, dass das Grundstück Hartkortstraße nicht zum Verkauf ansteht. Was einige, mit Verstand ausgestatteten Menschen, nicht davon abhielt, ihren Phantasien freien Lauf zu lassen. Wer sind die Eigentümer der genannten alternativen Standorte? Gibt es da einen einzigen der einen Verkaufswillen angezeigt hat? Wo sind sie, die Fakten? Auch ich verfüge über eine blühende Phantasie, setze diese aber da ein wo ich keinen Schaden anrichten kann. Auch wenn einige dass nicht so sehen.

      Demokratisch legitimierte Vertreter sind doch beauftragt die Interessen der Bevölkerung im Sinn zu haben. Dass diese dabei auch hie und da gesehen werden liegt in der Natur der Sache. Wer Entscheidungen trifft, die von Menschen umgesetzt werden müssen, als Teil dieser Gesellschaft, muss auch Sinn und Zweck einer derartigen Entscheidung darstellen können. Die Untertanenhaltung wurde bereits in der Vergangenheit ausgelebt und hat sich nicht bewährt. Getreu dem Motto: Wer austeilt muss auch einstecken können.

      Sind Sie mit den Grundlagen des abendländischen Kulturkreises vertraut? So zum Beispiel: Du sollst kein falsches Zeugnis geben. Wieso setzen die Opfer des Zynismus sich nicht zur Wehr?

  14. Rainer Witz sagt:

    Schade, dass das Gebäude so massiv gebaut ist… ein bisschen Brandbeschleuniger und ein bisschen Sprengschnüre an den richtigen Stellen, und schon wäre das leidige Thema Denkmalschutz und Millionen für die Notsicherung erledigt….
    Realistisch gesehen taugt das Gebäude selbst wenn es Top in Schuss wäre nicht mehr als Bürgerbad. Viel zu kleines Becken zu einem dann viel zu teurem Eintrittspreis und fehlenden Parkplätzen (wer den Stress an der Schwimmhalle Freiberger Platz kennt, weiss Bescheid). Ja, dass mag zu „früheren“ Zeiten gepast haben, als kaum einer ein Auto hatte und man um jede Ablenkung von der sozialistischen Diktatur dankbar war, aber für heute passt das eben nicht mehr.
    Die vorgeschlagene Kommerzielle Nutzung ist da doch die sinnvollste Nutzung. Und wenn daraus nichts wird, wurde wenigstens das Gebäude saniert und hält wieder ein paar Jahre mehr durch.
    Das alles kann man ruhig unabhängig davon sehen, dass hier in unseren Stadtteilen tatsächlich ein Schwimmbad fehlt. Wir fahren immer ins Elbamare am anderen Ende der Stadt (zur Freude der Umwelt mit dem Auto).
    Dass das Geld dann dem Viertel zugute kommt… nun gut, sind halt die üblichen Politikersprüche. Letztendlich gibt es dann wieder etwas für Prestigeprojekte die nur ausgewählten Gruppen etwas nutzen, aber geschenkt…

    Alles meine private Meinung, die meinem aktuellen Weltbild entspricht ohne vorher lange darüber nachzudenken. Kann also sein, dass ich total falsch liege und später meine Meinung ändere.