Auf einer Sondersitzung des Bauausschusses soll am 6. Mai eine Empfehlung zur Zukunft des Sachsenbades verabschiedet werden. Sie wird Grundlage für die abschließende Beratung des Stadtrates am 12. Mai sein. Gestern war die Verkaufsvorlage auf Antrag der Stadtverwaltung im Bauausschuss vertagt worden. Die Ergänzungen zur Verkaufsvorlage seien noch nicht fertig, hieß es. Seit der Fertigstellung der Verkaufsvorlage im Oktober 2020 hat es eine Einwohnerversammlung zur Information über den geplanten Verkauf gegeben. Dann hat die Stsad GmbH eine Studie mit fünf verschiedenen Entwicklungsszenarien für das Sachsenbad vorgelegt. Diese war auch Diskussionsgrundlage für das Bürgerforum am 19. April, auf dem ein klares Votum gegen den Verkauf verabschiedet wurde. Die Stadtverwaltung steht nun vor der Aufgabe, die Vorlage zum Verkauf des Sachsenbades um die Ergebnisse von Bürgerforum und Stesad-Studie zu ergänzen.
„Bis zur Sitzung des Bauausschusses am 6. Mai erwarte ich eine Position der Stadtverwaltung zur Stesad-Studie“, erklärte SPD-Stadtrat Stefan Engel im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell. Derzeit sehe es eher so aus, als wolle sich die Verwaltung um ein klare Positionierung drücken und den schwarzen Peter dem Stadtrat zuschieben. „Das ist nicht in Ordnung“, findet Engel. Der Stadtrat brauche eine inhaltliche Vorlage für seine Entscheidung. Die Stesad-Studie sei sinnvoll gewesen. „Wir wissen jetzt mehr als vorher“, sagte Engel. Das betrifft vor allem die Aussage, dass am Standort Wurzener Straße auch Platz für den Neubau eines Schwimmbades wäre.
Die Bürgerinitiative „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ hat sich jetzt mit einem Brief an die Stadtrats-Fraktionen gewandt. „Wir fordern alle in diesem Stadtrat auf, das Votum des Bürgerforums nicht ‚zur Kenntnis zu nehmen‘, sondern es tatsächlich dem weiteren politischen Handeln für die Zukunft des Sachsenbades zugrunde zu legen“. Das bedeute: „Sachsenbad als Gesundheitsbad sofort! Schwimmhallenneubau ausschließlich als Erweiterung des Sachsenbades nach Norden und nur unter Erhalt des Sportplatzes. Und vor allem: Kein Verkauf des Sachsenbades!“ Das Votum des Bürgerforums decke sich mit dem seit Jahren immer wieder eindeutig formulierten Bürgerwillen, das Sachsenbad als Bad, als Gesundheitsbad, zu sanieren. „Dieses Votum nimmt alle Parteien in die Pflicht, politisch verantwortlich mit diesem Bürgerwillen umzugehen und die eigene Position zur Sanierung des Sachsenbades, die man über Jahre vor sich hergetragen hat, ggf. grundsätzlich zu überdenken“, heißt es in dem Schreiben an die Stadträte.