Die kleine sanfte Amalia misst nur 25 Zentimeter im Quadrat. Sie fühlt sich weich an, denn sie ist aus Islandmoos. Man kann sie unendlich kombinieren, die kleinen Quadrate zu großen Wandbildern aneinanderfügen. Amalia ist eigentlich grün, sie präsentiert sich aber gern auch in anderen Farben. André Tittel zeigt auf seine Musterbox mit Islandmoos, Ballenmoos, Waldmoos und Dschungelmoos. Und den vielen Farbmustern. Er ist der Standortleiter der Moos·Moos Manufaktur aus dem sächsischen Oppach, die vor wenigen Tagen ihr Büro an der Ecke Oschatzer Straße / Konkordienstraße eröffnet hat. Die Wände des gut 200 Quadratmeter großen Showrooms schmücken verschieden gestaltete Moos-Rundbilder, eine große Dschungelmoos-Komposition und Fotos von Referenz-Objekten in Hotels oder Spa-Bereichen. Ein großer Rubiks Würfel aus farbigem Moos und grüne Raumteiler stehen im Büro.

Moos·Moos-Showroom auf 200 Quadratmetern in der Oschatzer Straße. Foto: Moos·Moos Manufaktur
An einem der Schreibtische sitzt Andreas Bergermann und telefoniert. Er ist einer der beiden Geschäftsführer der Bergermann Floristik und gerade zur Lagebesprechung nach Dresden gekommen. Als er aufgelegt hat, steht er für Fragen zur Verfügung. „Moos·Moos Manufaktur ist eine unserer Marken. Unser Standort in Dresden soll zum Showroom für Kunden aus ganz Deutschland werden. Außerdem werden von hier aus rund 20 Vertriebsexperten die Märkte in Europa erschließen und bearbeiten“, schildert er die Pläne des Unternehmens. Dresden sei dafür viel besser geeignet als der Produktionsstandort mit 32 Mitarbeitern in Oppach. Der Stammsitz platze aus allen Nähten, gerade sei eine dritte Produktionslinie eingerichtet worden. Auf eine zwanzigjährige Erfahrung rings um die Arbeit mit Naturmoosen und Trockenfloristik können die Experten in Oppach verweisen.
Jetzt wolle man den Vertrieb komplett nach Dresden verlagern. „Wir suchen Männer und Frauen mit einem Faible für Naturprodukte, einem Interesse am Vertrieb und englischen, spanischen, französischen oder italienischen Sprachkenntnissen“, erzählt Bergermann. Auch dafür sei die Landeshauptstadt sicher ein besserer Markt als die kleine Gemeinde im Landkreis Görlitz.
Das Moos wird in Deutschland, im Baltikum, in Polen und in Zentralrussland angebaut und geerntet, sagt Standortleiter André Tittel. Die Firmen gehören zur Bergermann Floristik, zum Teil seien es aber auch Beteiligungen oder Kooperationspartner. Nach der Ernte würden die Moose vom Ballen befreit, danach mit einer patentierten Salzlösung präpariert und dann vollständig durchgefärbt. Fünf Jahre Garantie gibt das Unternehmen auf die Farbechtheit seiner Produkte, die auch der UV-Strahlung standhalten. Wasser allerdings vertragen sie nicht, meint Tittel. Dennoch können sie mit ihrer Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, das Raumklima sehr positiv beeinflussen.

Im Eingang zum Showroom: Kronleuchter unter Dschungelmoos. Foto: Moos·Moos Manufaktur
Die gestalteten Moosflächen seien ausschließlich für den Innenbereichen geeignet. Die Vertriebsexperten der Moos·Moos Manufaktur wollen mit ihren Produkten möglichst früh in die Planung von Gebäuden und Räumen einbezogen werden. Dann, so Tittel, seien die Chancen am besten. Gemeinsam könne man Ideen für geeignete Plätze und deren Gestaltung erarbeiten – zum Beispiel als Deckenverkleidung im Ruheraum einer Saunalandschaft. Das sei von den Sauna-Besuchern sehr gut angenommen worden. Trennwände aus Moos würden auch gut in der Gastronomie funktionieren, weil sie bis zu 60 Prozent des Schalls absorbieren können. Als dekorativer Wandschmuck würden Moosbilder fast überall passen.

Nachmieter gefunden: Statt der AOK hat jetzt die Moos·Moos Manufaktur hier ihren Sitz. Foto: W. Schenk
Die Preise für Produkte aus Moos entsprechen dem Aufwand für die Gewinnung und Herstellung. Während die kleine Amalia in ihrem kleinsten 25 x 25 Zentimeter großen Format für knapp 40 Euro zu haben ist, kostet eine dekorative Mooskugel mit einem Durchmesser von 58 Zentimeter rund 680 Euro. Für ein zwei mal zwei Meter großes Pflanzenmoosbild muss man dann schon 3.800 Euro einplanen. Für die individuelle Anfertigung der Exponate aus Moos müssten die Kunden etwa 4 bis 6 Wochen einplanen. Jeder Moosballen ist anders, sagt Vertriebsmitarbeiterin Nicole Gommlich. „Jedes Moosbild ist darum ein Unikat. Man kann vorher nie genau sagen, wie es am Ende aussehen wird.“
Die Schaufenster der Moos·Moos Manufaktur bieten mit großflächigen Bildern schon von außen eine Vorstellung davon, wie vielfältig die Gestaltungsmöglichkeiten mit Moos sind. „Wer mehr wissen möchte, kann sich gern bei uns umschauen“, laden Nicole Gommlich und André Tittel alle Neugierigen ein.
Moos·Moos Manufaktur
Oschatzer Str. 16-18
Tel.: 0351 847 05 50
Mail: dresden@moosmoos.de
Mo. + Die.: 10 – 17 Uhr, Do. + Fr.: 10 – 17 Uhr, Mi.: geschlossen.
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