Der Konkordienplatz in Pieschen ist um eine weitere kleine Attraktion reicher. Neben dem Büchertauschschrank gibt es hier seit heute „Das historische Foto“. Am Schaufenster des Verlages „Text und Dialog“ zeigt das erste historische Foto Moritz von Sachsen, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 500ten Male jährte. Zu sehen ist nicht nur dessen Porträt, sondern ein erläuternder Text, der in kurzer und verständlicher Form den Bezug des Reformers und Bauherren zum Stadtteil Pieschen, oder noch besser, zum historischen Neudorf, herstellt. Moritz von Sachsen war es, der zu seiner Zeit mit einem Dekret die Gründung der Stadt Neudorf veranlasste – und für ein Dorf mit Stadtrechten sorgte. Mehr wird hier nicht verraten. Interessierte sind eingeladen, sich am historischen Foto selbst zu informieren. Das nächste historische Foto wird zurückblicken auf die Weihnachtsbräuche im damaligen Pieschen, kündigte Jürgen Naumann an. Er ist Autor der historischen Fotos und vielen Dresdnern und Besuchern von seinen Stadtteilführungen bekannt. Ein drittes, noch für dieses Jahr geplante Foto, werde sich mit der Geschichte von Neudorf beschäftigen.
Stadtteilhistoriker Naumann, Text und Dialog-Inhaber René Kaufmann und der Philosoph Friedrich Hausen haben sich zusammengetan, um mit ihrem Projekt „Heimat und Erinnerung“ das regionale Verständnis von Heimat erlebbar zu machen. „Wir wollen den alten und neuen Stadtteil-Bewohnerinnen und Bewohnern dabei helfen, hier im Stadtteil heimisch(er) zu werden“, sagte Hausen heute bei der Präsentation des Projektes. Die innere Verwurzelung in der lokalen Geschichte und Kultur stelle einen Aspekt von Heimat dar, erläuterte er. Mit den verschiedenen Angeboten solle „ein Stück weit gemeinschaftliche Identität ermöglicht werden“.
Neben dem wechselnden historischen Foto haben die drei Akteure weitere Pläne. Der Adventskalender in der Bibliothek Pieschen soll wieder belebt werden, kündigt Kaufmann an. Mehrere Kindertagesstätten hätten sich für die Idee begeistert und Kinderzeichnungen zur Verfügung gestellt. Er verspricht für die 24 Fenster überraschende Kunstwerke der Kinder und historische Einblicke.
Wichtigster Bestandteil des Projektes ist in diesem Jahr eine Stadtteilbroschüre Pieschen. Sie soll auf etwa einhundert Seiten die Pieschener Geschichte erlebbar machen. Jürgen Naumann wird dafür aus seinem umfangreichen Archiv an Bildern und Geschichten ein abwechslungsreiches Angebot zusammenstellen. Die Broschüre werde kostenlos zur Verfügung gestellt, kündigte er an.
Möglich wird dies durch die Förderung der drei Projekte aus dem Stadtteilfonds. Dass hatte der Stadtteilbeirat in seiner Sitzung im Oktober entschieden und dafür 5.250 Euro als Förderung bewilligt. Den Großteil machen die Kosten für Gestaltung und Druck der Broschüre aus, erläuterte Hausen, der den Förderantrag für das Projekt „Heimat und Erinnerung“ im Stadtbezirksbeirat vorgestellt hatte. Panja Lange, Projektleiterin Stadtteilfonds Pieschen-Süd und Mickten, war darum der Einladung zur Präsentation des ersten historischen Fotos gern gefolgt.
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